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Nacht ohne Angst: Kriminalroman (German Edition)

Nacht ohne Angst: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Nacht ohne Angst: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angélique Mundt
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es kein Motiv gab … Sie bekam eine Gänsehaut. Warum hatte sie vor ein paar Tagen geglaubt, ihre Welt wäre in Ordnung? Das war keine normale Woche. Nicht mal für die Psychiatrie.
    *
    Die Tür zum Ermittlungsraum flog auf. Liebchen trug einen Becher Kaffee und einen Teller voller Kekse vor sich her.
    »Ich komme gerade von der Obduktion. Dieser Kaffee und diese köstlichen Kekse stehen unter Personenschutz. Hände weg.« Er ließ sich in den Bürostuhl plumpsen.
    Die Kollegen Jacobi und Meyer lösten ihre Blicke von der Pinnwand mit den Tatortfotos und setzten sich schmunzelnd an den langen Konferenztisch. Koster saß bereits neben Staatsanwalt Menzel.
    »Liebchen unterzuckert«, sagte der Kriminaltechniker Ralf Meyer todernst. »Gebt dem Affen Zucker, sonst bekommt er einen Insulinschock«. Alle grinsten breit. Liebchen grunzte nur missmutig.
    »Setzt euch. Es ist spät. Bringen wir es hinter uns. Was hat die KTU für uns herausgefunden?« Koster lenkte die Aufmerksamkeit auf Meyer, der in seinen Papieren blätterte.
    »Wir haben haufenweise Fingerabdrücke. Das war zu erwarten in einem viel benutzten Raum. Auf der Flasche waren sie verwischt. Da ist nichts zu machen.«
    »Na, großartig«, nuschelte Liebchen mit vollem Mund.
    Der Kollege fuhr unbeirrt fort. »Die übrigen Abdrücke sind schon durch den Rechner des BKA gegangen, leider gab es keine Übereinstimmung.«
    »Gab es Fußspuren?«, fragte Koster.
    »Nein, nichts Verwertbares. Der Täter muss aufgepasst haben, nicht mit dem Blut in Kontakt zu kommen. Aber wir haben DNA an der Leiche gefunden. Man müsste einen Abgleich machen. Bringt mir ein Kleidungsstück oder DNA zum Vergleich, und ich sage euch, ob derjenige die Tat begangen hat.«
    »Liebchen, wie war’s bei der Obduktion?« Koster war heilfroh, dass sein Kollege ihm diesen Gang abgenommen hatte.
    »Das Protokoll war noch nicht fertig, geht aber heute noch an die Staatsanwaltschaft.« Liebetrau nickte Richtung Staatsanwalt Menzel. »Die äußere Besichtigung hat eine weitere Verletzung ergeben. Die Frau muss heftig auf den Hinterkopf geknallt sein. Sie war vermutlich ohnmächtig und ist dann verblutet. Die innere Besichtigung hat nichts Neues ergeben. Die Frau war gesund. Todesursache war das Verbluten durch die Halsverletzung in Kombination mit Ersticken durch Bluteinatmung. Beides. Was zuerst zum Tod geführt hat, lässt sich nicht bestimmen. Spielt obendrein keine Rolle. Die Kopfverletzung alleine wäre nicht tödlich gewesen.«
    »War der Täter Rechts- oder Linkshänder?«, fragte Koster.
    »Eindeutig Rechtshänder«, ergänzte Liebetrau. »Die toxikologischen Untersuchungen auf Alkohol und Drogen dauern an.«
    »Und der genaue Todeszeitpunkt?«, fragte Malte Jacobi.
    »Wenn ich das alles richtig kapiert habe, dann sind zwischen Eintritt des Todes und Auffinden der Leiche maximal zwei Stunden vergangen. Die Körpertemperatur war kaum gesunken.«
    »Das ist doch schon mal was. Es kommen also alle Patienten und das Personal infrage, die an diesem Morgen auf der Station waren«, sagte Koster. »Vielleicht sollten wir einfach einen Gentest von allen machen?« Sein fragender Blick Richtung Staatsanwalt Menzel blieb unbeantwortet.
    »Plus den X-Faktor«, warf Malte Jacobi ein.
    »Den Was-Faktor?«, fragte Koster verblüfft.
    Jacobi errötete. »Na ja, ich meine denjenigen, der nur kurz auf der Station war. Der Arzt einer anderen Station, die Krankenschwester, die was geholt hat, der Patient, der einen anderen besucht, der Sporttherapeut, Handwerker, Kurierfahrer …«
    Koster schaute Jacobi lächelnd an. »Dann weißt du ja, was du als Nächstes zu tun hast. Finde raus, ob Handwerker, Kuriere, Sporttherapeuten oder wer auch immer auf der Station waren. Wir müssen anfangen, jedes einzelne Alibi zu prüfen. Wer war wo in den besagten zwei bis drei Stunden.«
    »Ein minutengenaues Bewegungsprofil?« Jacobi sah Koster entsetzt an. Der zuckte nur die Achseln. »Tu, was du kannst.« Dann wandte er sich an Liebchen. »Liebchen, hast du noch was? Ich meine außer deinen Schoko-Keksen, die du wirklich mit uns teilen solltest?«
    Schützend hielt dieser die Hand über seinen Teller und nahm schnell einen Schluck Kaffee. Als ob ihm jemand seinen Becher wegnehmen wollte.
    »Die Handyauswertung war langweilig. Keine Gespräche in den letzten Tagen. Vorher nur Familie und Guthaben-Abfrage. Mit den Freunden ging es auch schnell. Da gibt es nämlich keine. Jedenfalls nicht in Hamburg. Nur diese Freundin, diese

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