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Nacht ohne Ende

Nacht ohne Ende

Titel: Nacht ohne Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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jetzt auch völlig belanglos zu sein. Sie fragte: »Haben Sie gewusst, dass Martinez ein Ermittler des Finanzministeriums ist?«
    Calloway machte ein betretenes Gesicht. »Nein. Wir hatten angenommen, er wäre einer von Huertas Handlangern.«
    Als sie sich daran erinnerte, wie sich der verwundete, mit Handschellen gefesselte Mann auf Dendy gestürzt hatte, sagte sie: »Er hat etwas unglaublich Mutiges getan. Er hat nicht nur seine Tarnung auffliegen lassen, sondern auch sein Leben riskiert. Wenn einer der anderen Beamten schneller reagiert hätte...« Sie schauderte bei der Vorstellung, wie der Körper des jungen Mannes von Kugeln aus den Waffen seiner eigenen Kollegen durchsiebt worden wäre.
    »Daran habe ich auch gedacht«, gestand Calloway grimmig. »Übrigens, er möchte mit Ihnen sprechen.«
    »Mit mir?«
    »Sind Sie dazu aufgelegt?«
    Calloway führte sie zu einem anderen Notarztwagen, während er sie auf dem Weg dorthin über Martinez' Gesundheitszustand informierte. »Die Kugel ist geradewegs durch sein Bein hindurchgegangen, ohne einen Knochen oder eine Arterie zu verletzen. Das ist schon das zweite Mal in dieser Nacht, dass er enormes Glück gehabt hat.« Er half Tiel in den Fond des Notarztwagens.
    Der behelfsmäßige Verband, den Doc an Martinez' Ober—
    Schenkel angelegt hatte, war inzwischen durch einen sterilen Druckverband ersetzt worden. Das blutdurchtränkte T-Shirt war auf den Haufen von anderen infektiösen Abfällen geworfen worden, die entsorgt werden sollten. Beim Anblick des T-Shirts zog sich Tiels Herz schmerzlich zusammen. Sie sah in Gedanken wieder vor sich, wie Doc den primitiven Notverband für die Verletzung fabrizierte, die er dem Mann selbst beigebracht hatte.
    Martinez hing am Tropf und bekam außerdem eine Bluttransfusion. Aber seine Augen waren klar. » Miss McCoy.«
    »Agent Martinez. Sie sind sehr gut in Ihrem Job. Sie haben uns alle getäuscht.«
    Er lächelte, zeigte wieder die sehr ebenmäßigen weißen Zähne, die ihr zuvor schon aufgefallen waren. »Das ist ja auch das Ziel eines Undercover-Agenten. Zum Glück ist auch Huerta darauf reingefallen. Ich bin seit dem letzten Sommer Mitglied seiner Organisation. Letzte Nacht wurde wieder eine Containerladung Menschen über die Grenze geschleust.«
    »Sie wurde vor ungefähr einer Stunde abgefangen«, informierte Calloway ihn. »Wie gewöhnlich waren die Bedingungen im Innern des Containers beklagenswert. Die Leute, die darin eingesperrt waren, waren tatsächlich froh darüber, verhaftet zu werden. Sie haben es als Rettung betrachtet.«
    »Huerta und ich waren gestern Abend unterwegs, um den Verkauf an einen Weizenfarmer oben in Kansas unter Dach und Fach zu bringen. Huerta sollte festgenommen werden, sobald die Transaktion gelaufen war. Wir haben auf unserer Fahrt bei diesem Laden angehalten, um einen kleinen Imbiss zu nehmen.«
    Er zuckte die Achseln, wie um zu sagen, dass sie den Rest ja schon kannten. »Ich bin nur heilfroh, dass keiner von uns beiden bewaffnet in diesen Laden marschiert ist. Wir hatten unsere Waffen im Wagen gelassen - was sonst nie vorkommt. Es war eine Laune des Schicksals oder göttliches Eingreifen. Wenn Huerta eine Waffe dabei gehabt hätte, wäre es sehr bald sehr übel für alle Beteiligten ausgegangen.«
    »Werden Sie Vergeltungsmaßnahmen befürchten müssen?« fragte Tiel.
    Wieder blitzte sein Lächeln auf. »Ich vertraue darauf, dass mich meine Abteilung verschwinden lässt. Wenn Sie mich jemals wiedersehen sollten, werden Sie mich wahrscheinlich nicht mehr erkennen.«
    »Ich verstehe. Noch eine Frage: Warum haben Sie Sabra das Baby weggerissen?«
    »Huerta wollte sich in einem Überraschungsangriff auf Ronnie stürzen und ihn überwältigen. Ich hatte mich angeboten, alle abzulenken, indem ich das Baby packte. Tatsächlich hatte ich Angst, dass Huerta dem Kind etwas antun würde. Das war die einzige Möglichkeit, die mir einfiel, um die Kleine zu schützen.«
    Tiel überlief ein Schauder bei dem Gedanken daran, was hätte passieren können. »Ich hatte den Eindruck, dass Sie Cain gegenüber besonders feindselig waren.«
    »Er hatte mich erkannt«, erklärte Martinez. »Wir hatten vor ein paar Jahren gemeinsam an einem Fall gearbeitet. Leider hatte er nicht den Verstand, die Klappe zu halten. Er war mehrmals drauf und dran, mir alles zu vermasseln. Deshalb musste ich ihn zum Schweigen bringen.« Mit einem Blick auf Calloway fügte er hinzu: »Ich glaube, er braucht einen Auffrischungskurs in

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