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Nacht über dem Bayou (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Nacht über dem Bayou (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Titel: Nacht über dem Bayou (Detective Dave Robicheaux) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Lee Burke
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rot und wirkte im Dampf wie gekocht. »Du bist Polizist. Du kannst nicht einfach wegschaun und so tun, als ob du nicht mitkriegst, was rundum vorgeht. Wenn du Mist baust, hast du eben Pech gehabt. Aber wenn’s hart auf hart kommt, musst du austeilen und zulangen und die Rechtfertigungen jemand anders überlassen. Hör auf, mit dir selber ins Gericht zu gehen.«
    »Eines Tages werden wir dir deine Dienstmarke wiederbesorgen«, sagte ich.
    Er legte mir die Hand auf den Nacken. Ich spürte den Schweiß und das feuchte Fett unter Fingern und Ballen. »Wenn ich mich an die Regeln halten müsste, könnt ich meinem alten Partner nicht den Rücken freihalten«, sagte er.
    Er lächelte mich an, als könnte er kein Wässerchen trüben.
    Ich setzte ihn vor einem Motel an der Schnellstraße in New Iberia ab und fuhr allein nach Hause. Ich winkte dem Deputy zu, der in einem Streifenwagen beim Köderladen saß, bog in die Auffahrt ein, stellte den Motor ab und hörte zu, wie er klickend abkühlte, während ich zu Bootsies Wagen schaute, auf die Möwen, die in der tief stehenden Sonne vom Feld meines Nachbarn aufstiegen, und dann auf Bootsies Gesicht zwischen den im Wind wehenden Vorhängen an einem der hinteren Fenster, bevor sie sich abwandte, als wäre ich nicht da.
    Ich ging zur Hintertür, überlegte hin und her, wie ich die Probleme ansprechen könnte, die ich nicht einmal beim Namen nennen konnte, ließ es dann sein, weil ich keinen klaren Gedanken fassen konnte, und ging hinunter zum Köderladen, in den grünen, gasartigen Geruch der Abendluft. Die Pecanschalen knirschten unter meinen Füßen, als könnte ich mich über Zeit und Raum hinwegsetzen, der lieblos angespannten Atmosphäre entrinnen, die in dem Haus herrschte, das mein Vater einst eigenhändig aus behauenen Zypressen gebaut hatte.
    Die Lichterkette über dem Bootsanleger war eingeschaltet, und aus der Fliegengittertür ertönte Musik.
    »Was machst du da, Alf?«, fragte ich.
    »Ich hab mir den Schlüssel für die Jukebox aus der Registrierkasse geholt. Geht das in Ordnung?«
    »Ja, schon gut.«
    Sie hatte Jerry Joe Plumbs Musikbox von der Wand weggeschoben, die Tür aufgeschlossen und die 45er-Schallplatten auf ein weiches Handtuch auf dem Tresen gelegt.
    »Ich lass eine nach der anderen auf meinem tragbaren Plattenspieler laufen und nehm sie auf Kassette auf. Ich hab schon fünfzehn überspielt«, sagte sie. »Du magst die alle, nicht?«
    Ich nickte und blickte dabei aus dem Fenster zu der hell erleuchteten Veranda des Hauses. »Das ist Klasse, Alf«, sagte ich.
    »Wer war die Dumpfbacke, die das Kabel durchgeschnitten hat?«
    »Wie bitte?«
    »Welche Dumpfbacke hat das Kabel durchgeschnitten? Wer macht denn so was?«
    »Was ist denn das für eine Ausdrucksweise?«
    »Tolles Ding«, sagte sie. Sie nahm eine Platte herunter und legte eine neue auf, schaute dabei nach unten, sodass ihr Gesicht von den Haaren verdeckt wurde.
    »Warum bist du so aufgebracht?«, fragte ich.
    »Wegen dir und Bootsie. Wieso hört ihr nicht damit auf?«
    Ich nahm mir einen Hocker und setzte mich neben sie.
    »Ich hab ein paar Fehler gemacht«, sagte ich.
    »Dann mach sie wieder gut. Du bist mein Vater. Du solltest die Sachen in Ordnung bringen. Nicht die Jukebox kaputtmachen, bloß weil du sauer bist.«
    Ich verzog die Lippen und suchte nach den richtigen Worten. Sie fielen mir nicht ein, wenn es sie überhaupt gab.
    »Es ist einfach alles so verkorkst zu Hause. Ich kann das nicht ab«, sagte sie. Ihre Augen glänzten und füllten sich mit Tränen.
    »Dann wollen wir mal sehen, was wir dagegen tun können«, sagte ich und ging den Hang hinauf, unter den Bäumen hindurch, über die Veranda und in die Stille, die im Haus herrschte.
    Bootsie saß am Küchentisch und trank eine Tasse Kaffee. Sie trug Strohsandalen, eine weiße Hose und ein Jeanshemd. Ihr Gesicht wirkte kühl und glatt wie Alabaster.
    »Der Job bringt’s nicht mehr. Wird Zeit, dass ich ihn an den Nagel hänge«, sagte ich.
    »Willst du das denn?«
    »Ich kann jederzeit bei Clete als Privatdetektiv arbeiten, falls es finanziell eng wird.«
    »Nein.«
    »Ich hab gedacht, du würdest das gut finden.«
    »Ich musste heut Nachmittag zur Beichte gehen«, sagte sie.
    »Weshalb?«
    »Ich hab Batist im Krankenhaus besucht. Als ich weggegangen bin, wollte ich den Mann umbringen, der ihm das angetan hat. Und ich wollte, dass Karyn und Buford noch was viel Schlimmeres zustößt. Ich hab Pater Pitre erklärt, dass dieses Gefühl

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