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Nacht ueber den Highlands

Titel: Nacht ueber den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kinley MacGregor
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verschwindest aus meinem Zelt, oder ich schwöre dir, ich schicke dich nach Outremer in die Verbannung.«
    »Gute Nacht, Mylord«, antwortete Swan steif und beleidigt. Er konnte es sich jedoch nicht verkneifen, in schärferem Ton hinzuzufügen: »Aber Ihr wärt besser allein.«
    Stryder schnaubte angewidert und horchte dem Verschwinden seines Ritters nach. »Also, am liebsten würde ich ihn an irgendeinen Haushalt als Amme verkaufen. «
    Sie versuchte ihr Lachen an seiner Schulter zu ersticken. »Ja, er gäbe eine gute Amme ab, nicht wahr?«
    »Aye, vorausgesetzt, der arme Säugling, dem er zugeteilt ist, dreht ihm nicht vorher den Hals um.«
    Sie lachte abermals, dann wurde sie still und ruhte wohlig in seinen Armen.
    Sie hatte kaum die Augen geschlossen, da war sie auch schon eingeschlafen. Ihr letzter Gedanke, bevor sie tiefer in Morpheus’ Arme sank, galt einer Frage, die seit kurzem an ihr nagte: Würde ihre Monatsblutung einsetzen?
    Sie war öfter mit Stryder zusammen gewesen, als dies eigentlich ratsam war. Noch in dieser Woche erwartete sie ihre Monatsblutung.
    Was, wenn sie ausblieb?
    Stryder erwachte kurz vor dem Morgengrauen. Rowena lag leise schnarchend an seiner Seite. Er musste lächeln, als er das hörte, und auch über den liebreizenden Anblick, den sie bot: an seine Schulter gekuschelt, die Hand unter dem Kinn eingerollt. Ihr langes blondes Haar ergoss sich in goldener Fülle bis über die Bettkante.
    Sie war so schön im frühen Morgenlicht. Er war einen Moment lang versucht, sie abermals zu nehmen, beherrschte sich dann aber. Sie sah müde aus. Sicher konnte sie allen Schlaf gebrauchen, den sie bekommen konnte. Sie hatte ihm anvertraut, dass sie seit Elizabeths Tod sehr schlecht schlief.
    Aber letzte Nacht hatte sie in seinen Armen tief und friedlich geschlafen. Bei diesem Gedanken wurde ihm ganz warm ums Herz.
    Er drückte einen behutsamen Kuss auf ihre Hand und stand widerwillig auf, wobei er darauf achtete, sie ja nicht zu stören. Er hatte heute so viel zu tun, unter anderem musste er seine Männer zusammenrufen und Swan auftragen, einen Boten zum Schotten zu schicken, um sicherzugehen, dass alle gut angekommen waren.
    Stryder blickte lächelnd auf Rowena herab. Was gäbe er nicht dafür, jeden Morgen so mit ihr erwachen zu können ...
    Mit einem Seufzer schob er diesen müßigen Wunsch beiseite, wusch sich rasch, zog sich an und ging frühstücken.
    Rowena wurde von Stimmen geweckt, die laut vor Stryders Zelt zu hören waren. Sie hatte keine Ahnung, wie spät es war.
    Vollkommen verschlafen brauchte sie ein paar Minuten, um sich wieder daran zu erinnern, wo sie war. Sie wurde rot, als sie merkte, dass sie im Bett des Grafen lag. Splitternackt. Über die Truhe lag ihr blaues Kleid gebreitet. Sie konnte nur hoffen, dass er es dorthin gelegt hatte und nicht jemand anders. Das gelbe Kleid, das sie gestern Abend angehabt hatte, war verschwunden.
    Rowena schlug die Decke zurück und stand auf, um sich zu waschen und anzuziehen. Sie musste lachen, als sie Stryders mittlerweile etwas verwischtes Gekritzel auf ihrem Bauch erblickte. Ihr wurde ganz warm, wenn sie an die gestrige Liebesnacht mit ihm dachte. Versonnen legte sie die Hand auf ihren Bauch.
    Das da wollte sie noch ein wenig länger behalten.
    Rowena wusch sich hastig, da sie fürchtete, dass jeden Moment jemand hereinkommen könnte. Zu peinlich, wenn man sie nackt im Zelt des Grafen erwischen würde. Dann streifte sie das blaue Kleid über. Sie war froh, dass Bridget ihr eines geschickt hatte, das sich vorne zuschnüren ließ. Typisch Bridget, an so etwas zu denken.
    Sie schlüpfte in frische Strümpfe und streifte dann ihre Schuhe über. Dann verließ sie das Zelt.
    Auf halbem Weg erblickte sie eine Gruppe von Rittern. Aus dem Gedränge drang die Stimme einer alten Frau, die ängstlich auf Arabisch fragte, ob sie jemand verstehen könne.
    Die Ritter umdrängten die Frau und beschimpften sie in normannischem Französisch. Möglicherweise gab es ein oder zwei, die ihre Sprache verstanden, doch keiner machte Anstalten, ihr zu helfen.
    »Ich kann Euch verstehen«, sagte Rowena und drängte sich durch die Umstehenden.
    Die Männer gaben ihr widerwillig und zornig den Weg frei, doch da sie ein solches Verhalten gewöhnt war, kümmerte sie sich nicht weiter darum.
    Inmitten der Ritter stand eine alte Frau im Gewand einer sarazenischen Dienerin. Sie hielt einen dünnen kleinenjungen an der Hand, nicht älter als höchstens acht. Er trug ebenfalls

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