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Nacht ueber den Highlands

Titel: Nacht ueber den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kinley MacGregor
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als sie die beiden schwarzen Gestalten erblickte. Der Größere der beiden blickte sie aus leuchtend grünen Augen an, Augen, die sie nur zu gut kannte.
    »Das ist er«, flüsterte sie Stryder zu. »Der Dämon aus dem Burggarten.«
    Stryder setzte sie langsam ab. Dann stellte er sich vor sie und legte die Hand an den Schwertknauf.
    »Du Hurensohn von einem stinkenden Misthaufen«, fauchte Stryder. »Wie kannst du es wagen, deine hässliche Visage hier zu zeigen.«
    Rowena runzelte die Stirn. Beide Sarazenen trugen transparente schwarze Gesichtsschleier.
    Die grünen Augen des einen verdüsterten sich. »Vorsicht, Ungläubiger, deine wäre nicht die erste Zunge, die ich einem von eurer Sorte herausschneide. Dann wärest du nichts weiter als eine harmlose Blindschleiche, die ich mit dem Stiefel zertrete.«
    Der andere Sarazene schien über diesen Schlagabtausch ebenso verwirrt zu sein wie sie.
    »Versuch es doch.«
    Der Sarazene zog die Braue hoch. »Du forderst mich heraus? Du, dessen Gestank selbst Ratten in die Flucht treibt und dessen Verstand selbst Kakerlaken unterlegen ist?«
    Warum tat Stryder nicht endlich etwas?
    Wie auf ein Stichwort begann Stryder langsam auf seinen Gegner zuzugehen. Rowena verlor keine Zeit. Sie rannte los und schnappte sich eine Mistgabel aus einer leeren Pferdebox.
    In der Absicht, den grünäugigen Dämon damit aufzuspießen, kam sie wieder zurückgerannt.
    Doch zu Rowenas grenzenloser Überraschung rief der kleinere Sarazene: »Stryder!«
    Stryder fuhr herum und entriss ihr die Mistgabel gerade noch rechtzeitig. »Holla, Mylady. Wir wollen doch nicht, dass Ihr meine Freunde aufspießt.«
    Rowena riss die Augen auf. »Eure Freunde?«
    Der größere Sarazene zog sich den Gesichtsschleier herunter. Rowena zögerte. Vor ihr stand einer der schönsten Männer, die sie je gesehen hatte. Sein zerzaustes, lockiges, schwarzes Haar ergoss sich üppig bis über seine Schultern. Ohne Schleier wirkten seine Augen im Kontrast zu seiner hellbraunen Haut und dem dichten schwarzen Wimpernkranz noch grüner.
    »Das ist Nassir«, erklärte Stryder. Das also war der Mann, von dem er ihr vorhin erzählt hatte. »Und unsere Freundin Zenobia.«
    Der kleinere Sarazene zog ebenfalls den Schleier herunter. Zum Vorschein kam eine Frau von wundersamer, exotischer Schönheit. Auch sie trug das Haar schulterlang, doch war es nicht schwarz, sondern von einem satten, glänzenden Rotbraun. Ihr Teint war honigfarben, ihre Augen waren zwei große, glänzende Topase.
    »Was habt ihr beiden hier verloren?«, wollte Stryder wissen.
    »Wir verstecken uns vor dem Abt«, erklärte Zenobia. »Der Mann ist der reinste Bluthund. Hätte Nassir vorhin fast erwischt.«
    »Von wegen«, fauchte Nassir, der sich offenbar in seiner Ehre gekränkt fühlte. »Er ist nicht mal in meine
    Nähe gekommen. Ich werde mich ihm vor dem Abend auch nicht zeigen. Soll er ruhig noch ein bisschen weiter nach seinem eigenen Schwanz schnappen.«
    Zenobia verdrehte die Augen. »Wir haben einen persischen Boten abgefangen, der mit einem Befehl für einen Assassinen nach England unterwegs war.«
    »Wir haben versucht, vor dem Assassinen hier anzukommen«, fügte Nassir hinzu, »doch wie es scheint, sind wir leider zu spät.«
    »Ihr habt von Cyril gehört?«, erkundigte sich Stryder.
    Nassir nickte. »Wir dachten, wenn wir uns vor ein paar Leuten sehen ließen« - sein Blick richtete sich auf Rowena »dann glaubt der Assassine vielleicht, dass wir die Boten sind, und nimmt von sich aus Kontakt zu uns auf. Stattdessen seid ihr von deiner Lady hier alarmiert worden, da hielten wir es für besser, uns zu erkennen zu geben.«
    »Das hättet ihr doch schon heute Vormittag tun können.«
    »Wie denn? Du hast doch keine Sekunde lang still-gehalten«, sagte Nassir belustigt. »Die Sache mit den Frauen im Garten fand ich besonders amüsant.«
    Stryder schüttelte den Kopf. »Freut mich zu hören, dass es wenigstens einer lustig findet.«
    »Ich könnte ja wieder deine Gattin spielen, wenn du möchtest«, erbot sich Zenobia.
    Stryder schnaubte. »Die Weibsbilder hätten mir beim letzten Mal fast die Kehle durchgeschnitten.«
    Nassir und Zenobia lachten.
    Auf einmal wurde laut ans Stalltor gehämmert. »Lord Stryder!« Die holde Weiblichkeit verlangte kreischend nach Einlass.
    Nassir seufzte schwer auf und blickte Stryder an.
    »Dann zieh dich mal aus.«
    Stryder begann ohne weiteres seine Gewänder abzulegen.
    »Ich bitte um Entschuldigung!«, stotterte Rowena

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