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Nacht ueber den Highlands

Titel: Nacht ueber den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kinley MacGregor
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gerieten.«
    »Stryder ist schuld daran, dass sie erwischt wurden«, sagte Val mit erstickter Stimme. »Deshalb würde er nie gegen Damien kämpfen. Er gibt sich die Schuld für das, was dem Mann zugestoßen ist.«
    »Es war aber nicht Stryders Schuld«, widersprach Christian entschieden. »Fragt Raven oder Simon, die waren dabei. In Wahrheit ist Damien schuld an dem ganzen Fiasko. Aber ihr kennt Stryder: er hat die Schuld dafür auf sich genommen. Laut Simon war und ist Damiens Problem die Tatsache, dass er als spätgeborener Prinz keine wirkliche Macht hat und nicht der Thronfolger ist, das wurmt ihn. Es passte ihm nicht, dass man Stryder das Kommando über die Truppe übertrug. Er wollte allen zeigen, dass er es besser kann, und hat deshalb ei-nes Tages einfach einen Teil der Leute genommen und zum Angriff auf die Sarazenen geblasen, was schief ging. Stryder wollte ihn rauspauken, kam mit dem Rest der Männer nach, mit dem Ergebnis, dass, wer nicht fiel, in Gefangenschaft geriet. Ende der Geschichte.«
    Stille.
    Wie würde Stryder sich verhalten, wenn er gegen einen Mann kämpfen müsste, dem er Schuldgefühle entgegenbrachte, den er bedauerte? Er würde sich weigern.
    »Wann soll der Kampf stattfinden?«, fragte Nassir Val.
    »Morgen, bei Sonnenaufgang.«
    Abermals senkte sich zentnerschweres Schweigen über die Gruppe.
    Rowena überlegte fieberhaft, was sie tun konnten. Sie glaubte ebenso wie seine Männer, dass Stryder sich weigern würde, gegen Damien anzutreten.
    Während sie noch schwiegen und vor sich hin brüteten, tauchte Kit mit grimmigem Gesicht bei ihnen auf. »Ich nehme an, ihr habt es schon erfahren? Der Zweikampf?«
    Nassir und Christian nickten.
    »Irgendwelche Ideen, wie wir das verhindern könnten?«, fragte Swan.
    »Damien beseitigen«, schlug Nassir vor.
    Christian schnaubte. »Das geht doch nicht.«
    »Wieso nicht?«, meinte Swan. »Du könntest es. Du bist nicht mit ihm verwandt, und weder Frankreich noch England konnten dein Land je besiegen.«
    Christian war entsetzt. »Ich könnte nie einen Menschen kaltblütig umbringen.«
    »Nassir?«, fragte Swan, sich an den nächsten Kandidaten wendend. »Du bist doch unser Sandteufel. Warum knöpfst du ihn dir nicht vor?«
    Nassir verdrehte die Augen.
    »Ich mache es«, erbot sich Val. »Ich kann ihn heute beim Nachtmahl herausfordern.«
    Swan schüttelte den Kopf. »Nein, unmöglich, Val. Ich habe den Mann kämpfen gesehen. Du bist gut, aber so gut auch wieder nicht.«
    »Dann muss er gleich an Ort und Stelle im großen Saal beseitigt werden.«
    Alle drehten sich zu Kit um, der diesen Vorschlag in einem Ton gemacht hatte, der eine kollektive Gänsehaut hervorrief. »Man müsste sich an ihn heranschleichen, so tun, als würde man stolpern, und ihn heimlich von hinten niederstechen. Bevor jemand merkt, was los ist, wäre man schon wieder draußen und zurück im eigenen Zelt.«
    Nassir und Zenobia wechselten einen verwirrten Blick. »Woher wisst Ihr solche Sachen?«
    »Ich bin ein Minnesänger. Eine solche Möglichkeit, einen Feind zu beseitigen, ist nichts Neues.«
    »Also, ich wusste das nicht«, gestand Rowena.
    Kit zuckte die Achseln. »Du bist ja auch nicht mit Minnesängern unterwegs, die Loblieder auf das Kriegshandwerk dichten.« In Kits Augen trat ein eigenartiges, unheimliches Funkeln. »Stellt euch vor, wie das ist, jemanden niederzustechen. Das Entsetzen, der plötzliche Respekt in den Augen des Opfers, wenn es merkt, dass man doch nicht so schwach und hilflos ist, wie es dachte. Den letzten Atemzug zu fühlen, wie er einem übers Gesicht streicht, bevor dir der Mensch tot zu Füßen fällt.«
    Rowena bekam es mit der Angst zu tun. »Kit?«
    Er bedachte sie mit einem Unschuldsblick. »Aye?«
    »Hast du uns irgendetwas zu sagen?«
    Er blinzelte unschuldig. »Nein, wieso? Ich erzähle nur, was ich so gehört habe.«
    Doch seine Worte hatten ein merkliches Unbehagen in der Gruppe hervorgerufen und viele schienen Kit nun mit ganz anderen Augen zu betrachten.
    Wäre es möglich, dass Kit ... ?
    Nein, sagte sich Rowena entschieden, unmöglich. Er wäre nicht fähig, einen Menschen umzubringen, da war sie sich sicher. Und selbst wenn, würde er nie zulassen, dass man Stryder dafür die Schuld gab. Dafür hing er viel zu sehr an seinem Bruder.
    Nein, was für ein törichter Gedanke. Jetzt griff sie schon nach jedem Strohhalm. Im Übrigen war sie nun überzeugt davon, dass der Täter eine Frau war. Das erschien viel wahrscheinlicher, als sich Kit in

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