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Nacht über Eden

Nacht über Eden

Titel: Nacht über Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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sind.«
    »Annie möchte das nicht unbedingt, Ma.«
    »Los, drück auf die Hupe.«
    Sie stieg schnell aus und ging um den Wagen herum, um mir die Tür zu öffnen. Ich saß nur da und schaute am Haus hinauf zu den weißen Säulen und den großen Fenstern. Ich sog den betäubenden Duft der Magnolien ein, und einen Augenblick lang fühlte ich mich wieder wie das kleine Mädchen, das mit der Familie von einem Urlaub am Strand zurückkehrte. Und so wie damals versammelten sich die Hausangestellten vor dem Haupteingang, um uns zu begrüßen.
    Mrs. Avery liefen die Tränen über das Gesicht, ihr gekräuseltes Seidentaschentuch, das ich ihr einst zum Geburtstag geschenkt hatte, war ganz naß. Sie schwenkte es wie eine Fahne zur Begrüßung, als sie die Stufen herunterstieg und zum Auto geeilt kam, so schnell es ihre arthritischen Glieder zuließen.
    »O Annie. Willkommen zu Hause, Liebes.« Tante Fanny trat zur Seite, damit sie sich herunterbeugen und mich umarmen und küssen konnte.
    »Hallo, Mrs. Avery.«
    »Dein Zimmer ist fertig… geputzt und gründlich gelüftet.«
    »Vielen Dank.«
    Ich wandte mich dem Haus zu und sah, wie George die Treppe herunterkam. Er wirkte so bewegt, wie ich ihn noch nie zuvor erlebt hatte. Seine gewöhnlich stocksteife Körperhaltung war ziemlich entspannt, und sein Gesicht war erhellt von einem Lächeln, das gewöhnlich schon im Ansatz erstarb.
    »Willkommen zu Hause, Annie.« Er streckte mir steif den Arm entgegen, aber als ich seine Hand nahm, legten sich seine Finger liebevoll um meine.
    »Vielen Dank, George. Es ist schön, Sie wiederzusehen.«
    Roland stand in der Tür, er trug eine saubere, helle, gestärkte Schürze. In seinen Händen hielt er ein Blech mit einem Vanille-Kuchen, den er nun zum Auto brachte, um ihn mir zu zeigen. Auf der Oberfläche war zu lesen: WILLKOMMEN ZU
    HAUSE, ANNIE! ALLES GUTE.
    »Roland, das ist sehr lieb von Ihnen!«
    »Es war nichts weiter als eine kleine Nebenbeschäftigung, Miß Annie. Willkommen!«
    »Ich danke Ihnen, Roland.«
    Luke hatte meinen Stuhl auseinandergeklappt und wartete.
    Die Bediensteten traten zurück und beobachteten, wie er sich zu mir hereinbeugte, mich aus dem Wagen hob und in den Stuhl setzte. Sein Gesicht war angespannt und ernst, aber als sich unsere Blicke trafen, lächelte er. Ich fühlte mich so wohl in seinen Armen, und ich sah auch, wie stolz er war, mich so sicher zu halten. Er war immer noch mein Prinz und ich seine Prinzessin!
    »Du machst das schon ganz gut, Luke Casteel«, flüsterte ich.
    »Vermutlich bin ich ein Naturtalent.« Er warf mir ein Lächeln zu, wobei seine dunkelblauen Augen wie bei Daddy schelmisch aufblitzten.
    »Ich werde die Taschen nehmen«, sagte George schnell, als Luke mich zum Haus schob. Roland übergab den Kuchen Mrs.
    Avery und half Luke, mich die Stufen hochzutragen.
    »Vielleicht brauchen wir auch so ‘ne Rampe«, überlegte Tante Fanny laut.
    »Nein, Tante Fanny. Bevor wir eine angelegt haben, werde ich wieder gehen können.«
    »Es ist zweifellos richtig, so zu denken, Miß Annie«, sagte Roland.
    Er und Luke brachten mich umgehend auf mein Zimmer. So wundervoll, gemütlich und warm hatte ich es früher nie empfunden. Vor lauter Glück liefen mir Tränen über die Wangen. Endlich würde ich wieder in meinem eigenen Bett schlafen und von meinen eigenen Sachen umgeben sein! Einen Augenblick lang schien es mir wieder, als wäre in Wirklichkeit alles nur ein böser Traum gewesen.
    Aber dann fiel mein Blick auf die Spielzeughütte, und ich dachte unwillkürlich an Troy. Ich hatte ihm so viel zu verdanken. Auch er hatte, auf seine Weise, zu meiner Rettung beigetragen.
    »O Luke, es ist alles so wunderschön hier! Ich werde es nie mehr als etwas Selbstverständliches betrachten.«
    Ich sah mich begierig um und betrachtete eingehend all meine Sachen. Da waren meine Bilder und die Malutensilien, die immer noch so sauber geordnet dalagen, wie ich sie zurückgelassen hatte. Das unvollendete Gemälde von Farthy, das ich kurz vor dem tragischen Unfall begonnen hatte, befand sich immer noch auf der Staffelei. Wie falsch ich es mir vorgestellt hatte, dachte ich. Die Farben leuchteten zu stark, die Umgebung wirkte zu sanft und einladend. Es war tatsächlich nur ein Werk meiner Phantasie. Jetzt erschien es mir nicht mehr verwunderlich, daß Mammi mich dazu bewegen wollte, andere Dinge zu malen. Sie wußte, daß ich in einer Traumwelt lebte und welche Gefahren ein solcher Irrtum mit sich bringen konnte…
    Das

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