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Nacht über Eden

Nacht über Eden

Titel: Nacht über Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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mir solche Sorgen um dich, daß ich – «
    »Drake meinte, du hättest jemanden… sehr gut gekannt«, platzte ich heraus.
    Luke sah verwirrt aus. »Wirklich? Wie kommt er nur darauf?
    Er war so in Eile, daß er mich kaum gesehen hat!
    Offensichtlich war er nur gekommen, um mir zu sagen, daß du Ruhe brauchtest und nicht gestört werden dürftest. Und dann lief er davon, weil er etwas Geschäftliches erledigen mußte. Er versprach, mit mir in Kontakt zu bleiben. Ich rief ihn einige Male an, und jedesmal teilte mir seine Sekretärin mit, er sei weg oder in einer Besprechung. Als ich dann in Tonys Büro anrief, bekam ich die gleiche Antwort. Schließlich rief ich in Farthy selbst an und sprach mit Mrs. Broadfield. Und wie du dir vorstellen kannst, war sie nicht sehr hilfsbereit.
    Deshalb war ich so glücklich, als mir mein Mitbewohner von deinem Anruf erzählte! Und dann… Als Tony mich abwimmelte, hätte ich ihn am liebsten zur Seite gestoßen und wäre zu dir hinaufgestürmt! Allein die Angst, dir damit noch mehr Ärger zu machen, hielt mich davon ab. Gott sei Dank hat meine Mutter diesen mysteriösen Anruf bekommen und sich sogleich auf den Weg gemacht. Jetzt erzähl mir aber mal, was das alles zu bedeuten hatte, als wir Farthy verließen…
    zwischen dir und Tony… die Verwechslung, von der er sprach?«
    »O Luke, es war so schrecklich und ekelhaft! Ich fühlte mich völlig hilflos und ausgeliefert! Und was alles noch schmerzlicher macht, ist die Erkenntnis… daß das, was ich für gute medizinische Behandlung hielt, nur ein Teil des Wahnsinns um mich herum war! Diese Erinnerungen werden mich mein ganzes Leben lang verfolgen!«
    »Nein, das werden sie nicht. Denn sobald diese schrecklichen Erinnerungen auftauchen, werde ich da sein und sie vertreiben«, versprach er mit entschlossenem Blick. »Aber erzähl mir etwas davon. Vielleicht hilft es, wenn du darüber sprichst.«
    »O Luke, es war so peinlich… und jetzt, da ich weiß, welche krankhaften Wahnideen hinter allem stecken, fühle ich mich beschmutzt und befleckt.« Ich schüttelte mich, um diese quälenden Gedanken und Gefühle zu verscheuchen.
    Luke nahm meine Hand. »O Annie, was hat er dir getan?«
    »Er brachte mich dazu, mich vor ihm auszuziehen, und bestand darauf, mir beim Baden behilflich zu sein.«
    Luke starrte mich entgeistert an.
    »Ich konnte mich nicht gegen ihn wehren. Da war niemand, den ich hätte rufen können… und er benahm sich so… so väterlich. Ich ließ ihn meinen Rücken waschen, ich ließ ihn…
    O Luke, der Gedanke ist abscheulich.«
    Ich bedeckte mein Gesicht mit den Händen. Luke trat zu mir und umarmte mich, drückte mich fest an sich und streichelte mein Haar. Dann küßte er mich auf die Stirn, und ich drückte mein Gesicht gegen seines.
    »Ich ärgere mich so sehr über mich selbst, weil ich nicht früher kam, um dich zu retten.«
    »Du hattest keine Möglichkeit, etwas davon zu erfahren«, sagte ich. »Und doch… In den schlimmsten, schmerzhaftesten und einsamsten Augenblicken dachte ich an dich. O Luke, ich fühle mich wieder so geborgen und sicher bei dir.« Unsere Gesichter waren sich so nahe… wir blickten uns tief in die Augen. »Ich weiß, es ist nicht fair. Ich sollte keine Forderungen an dich stellen und dich nicht davon abhalten, eine richtige Freundin zu haben, aber – «
    »Sag nichts mehr, Annie. Ich bin glücklich… bei dir zu sein.«
    Er küßte mich auf die Wange. Ich schloß die Augen, ich wartete, nein hoffte, seine Lippen würden sich gegen meine pressen – aber er tat es nicht. Mein Körper zitterte vor Erwartung. Ich spürte, wie das Blut in mir aufstieg. Meine Brust war gegen seinen Arm gepreßt.
    »O Luke, ich bin machtlos gegen das, was ich für dich empfinde«, hauchte ich.
    »Mir geht es genauso, Annie«, flüsterte er.
    Einen Augenblick lang hielten wir uns umschlungen; dann ließ er mich los und trat ein paar Schritte zurück. Wir schwiegen beide und sahen einander nur an. Dann räusperte er sich und fragte mit belegter Stimme: »Weißt du, wer meine Mutter angerufen hat?«
    Ich zögerte, da ich mich fragte, ob ich Luke Troys Geheimnis offenbaren durfte.
    »Wenn ich es dir sage, versprichst du mir dann, es niemandem zu erzählen?«
    »Natürlich. Es gibt doch schon so viele Dinge zwischen uns, die fest in meinem Herzen verschlossen sind!«
    »Es war Troy Tatterton.«
    »Troy Tatterton? Aber ich dachte – «
    »Troy Tatterton ist nicht tot, Luke, aber er möchte, daß die Leute es

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