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Nacht über Eden

Nacht über Eden

Titel: Nacht über Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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glauben.«
    »Warum?«
    »Er möchte anonym leben. Sein früheres Leben war sehr traurig. Er möchte einfach seine Ruhe haben.«
    »Also war er es, der meine Mutter angerufen hat? Das war ein großes Glück.«
    »Ich glaube, es war mehr als nur Glück. Ich glaube, er hat einfach beschlossen, sich um mich zu kümmern. Er nahm mich mit zu seiner Hütte, und weißt du was, Luke? Die Spielzeuguhr meiner Mutter ist eine Nachbildung dieser Hütte!«
    »Wirklich?«
    »Als wir in seiner Hütte waren, half er mir, aufzustehen und einige Schritte zu machen. Ich fühlte mich wie ein Baby, das gerade Laufen lernt, aber er brachte mich soweit, daß ich mich wirklich anstrengte.«
    »Natürlich. Wir werden heute morgen noch eine Gehhilfe besorgen, und ich werde dir rund um die Uhr zur Verfügung stehen.«
    »Hilf mir bitte in den Rollstuhl.«
    Er schaute sich einen Moment lang hilflos um.
    »Bist du sicher? Ich meine – «
    »Natürlich bin ich sicher. Ich bin doch nicht aus Porzellan, Luke Casteel.«
    Er holte den Rollstuhl an mein Bett und zog sanft die Bettdecke weg. Dann schob er seine linke Hand unter meine Schenkel und umfaßte mit dem rechten Arm fest und sicher meine Taille.
    »Ich bin doch nicht zu schwer, oder?«
    »Zu schwer? Du bist so leicht wie ein sanfter, zarter Traum.«
    Er hielt mich einen Moment lang in seinen Armen. Ich wandte ihm meinen Kopf zu, und nun waren sich unsere Gesichter so nahe, daß sich unsere Lippen beinahe berührten.
    Ich verspürte ein warmes Glühen, das ein zauberhaft sanftes Kribbeln auslöste.
    »So könnte ich dich immer und ewig halten«, flüsterte Luke.
    Sein Blick war so durchdringend, daß es mir vorkam, als blickte er mir in die Seele.
    »Was wäre, wenn ich das von dir verlange? Mich für immer und ewig so zu halten?« sagte ich kokett.
    Er lächelte und küßte mich auf die Stirn. Ich schloß die Augen.
    »Ich werde dich nicht absetzen, bevor du es mir nicht befiehlst.«
    »Laß uns spielen«, schlug ich vor. »Laß uns so tun, als ob ich in Farthy in diesem schrecklichen Zimmer schlafen würde und mich der leibhaftige Teufel verflucht hätte. Setz mich wieder aufs Bett«, befahl ich. Er lächelte und gehorchte. Ich legte meine Arme an die Seite und schloß die Augen.
    »Ich stürme zur Tür herein!«
    »Ja«, sagte ich und freute mich, daß er die Herausforderung angenommen hatte. »Und dann siehst du mich, und es bricht dir das Herz.« Ich hielt meine Augen fest verschlossen.
    »Ja, weil ich glaube, daß du nie mehr aufwachen wirst und ich dich für immer und ewig verloren habe.«
    »Aber du erinnerst dich an den Zauber. Vor langer Zeit wurde dir prophezeit, daß du die schlafende Prinzessin wachküssen mußt. Und dein Kuß muß aufrichtig sein«, fügte ich hinzu.
    Er antwortete nicht, und einen Augenblick lang dachte ich, das Spiel sei zu Ende. Ich wagte allerdings nicht, die Augen zu öffnen. Und dann geschah es. Erst spürte ich, wie er sich über mich beugte… dann fühlte ich sein Gesicht näher und näher kommen… und dann… berührten sich unsere Lippen zu einem langen Kuß…
    »Er sollte aufrichtig sein«, flüsterte Luke, und ich öffnete die Augen. Ich wollte ihn zu mir herunterziehen, aber der Ausdruck in seinen Augen nahm mir den Atem, so daß ich mich nicht bewegen konnte.
    Dann lächelte er.
    »Es hat geklappt! Du bist wach.«
    Er hob mich wieder auf seine Arme.
    »Mein Prinz«, sagte ich und umarmte ihn noch fester.
    »Und nun bleibt nur noch, dich hinaus- und davonzutragen.«
    Er hielt mich auf diese Weise einige Zeit lang. Falls es ihm Mühe machte, so zeigte er es zumindest nicht. Schließlich mußte ich lachen.
    »In Ordnung, mein Prinz, setz mich in den Stuhl. Ich glaube dir.« Ich befürchtete, jemand könnte ins Zimmer kommen und uns in dieser Stellung vorfinden.
    Er ließ mich unendlich sanft herab und trat dann zurück.
    »Wie findest du, daß ich aussehe? Sag die Wahrheit«, fuhr ich hastig fort. Ich fürchtete tatsächlich, ich könnte durch die ganzen Aufregungen meine Schönheit eingebüßt haben!
    »Nun ja… Du bist dünner. Und an diese Haarfarbe kann ich mich kaum gewöhnen, fürchte ich.«
    »Ab morgen werde ich wieder meine natürliche Haarfarbe haben.«
    »Abgesehen davon… siehst du nicht anders als sonst aus.
    Genauso hübsch wie immer.«
    »Luke Toby Casteel, du würdest mich sogar als hübsch bezeichnen, wenn mein Gesicht mit Windpocken übersät wäre«, scherzte ich, um meine Erleichterung zu verbergen.
    »Ich erinnere mich noch

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