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Nachtchimäre - Fragmente der Dunkelheit (German Edition)

Nachtchimäre - Fragmente der Dunkelheit (German Edition)

Titel: Nachtchimäre - Fragmente der Dunkelheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Myrna E. Murray
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diese Wahl tatsächlich so vorteilhaft ist, wie die Verkäuferin meint.
    „ Drehen Sie sich doch noch einmal um“, fordert mich die Verkäuferin auf und ich tue ihr den Gefallen, einen skeptischen Blick zu Alex werfend, der mir auffordernd zulächelt.
    Das Outfit ist nett, aber tatsächlich das, was ich suche? Zweifelnd streife ich über den knielangen gestuften Rock im matten Olivgrün. Dazu hat sie mir ein cremefarbenes Blusentop gereicht, das zu gut 80 Prozent aus Polyamid besteht und daher ein merkwürdiges Gefühl auf der Haut hinterlässt. Darüber soll ich eine kurze, taillierte braune Jacke mit einer doppelten Knopfreihe tragen, die entfernt an etwas Militärisches erinnert.
    Abgerundet wird das Erscheinungsbild durch ein leicht geblümtes Halstuch im cremefarbenen Grundton mit kleinen Trotteln. Tja, also ich bin definitiv nicht überzeugt.
    „ Vielleicht doch etwas anderes?“ Mit hochgezogener Augenbraue und einem ratlosen Blick drehe ich mich zu Alex um.
    „ Aber nicht doch“, beeilt sich die Verkäuferin zu sagen. „Das trägt man jetzt so.“
    Die Augen leicht verdrehend, drehe ich mich zurück zum Spiegel.
    „ Jetzt sagen Sie doch auch einmal etwas, Sir.“ Die Stimme der Verkäuferin ist fast flehentlich.
    Er räuspert sich. „Die Jacke steht Ihnen, Miss Ashton, auch wenn ich sie in Schwarz an Ihnen vorziehen würde. Der Rock und die Bluse wirken etwas verspielt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Sie sich darin tatsächlich wohl fühlen.“ Dankbar sehe ich ihn an und wende mich zum Gehen um. In der Kabine entledige ich mich der Garderobe und will mich gerade wieder ankleiden, als sich ein Schatten über den Vorhang legt.
    „ Miss Ashton?“ Alex’ Stimme ist sehr nahe. „Erschrecken Sie nicht, aber ich habe da eine Idee und möchte Sie bitten, einen Moment in der Kabine zu bleiben. Wollen Sie mir diesen Gefallen tun?“
    „ Sicher.“ Warum auch nicht? Der Schatten entfernt sich und ich warte – halbnackt allerdings. Zum Glück ist die Kabine beheizt, so dass ich meine Kraftreserven nicht großartig anzapfen muss, um meine Körpertemperatur künstlich aufrechtzuerhalten.
     
    Einige Momente später legt sich wieder der Schatten über den Vorhang.
    „ Miss Ashton?“
    Ich bejahe.
    „ Sind Sie so gut und probieren dies einmal an?“ Vorsichtig schieben sich erst eine Hand, dann der Arm an der einen Seite der Kabine hinein. Die Hand hält einen Bügel, an dem etwas Schwarzes, Elegantes baumelt.
    Ihm den Bügel abnehmend, betrachte ich das Kleidungsstück. Es ist ein schwarzer Einteiler, einem Overall nicht unähnlich. Allerdings ist er ärmellos und die Hüfte wird von einem schlichten schwarzen Gürtel betont. Langsam öffne ich den Reißverschluss und streife den Overall über. Die Hosenbeine sind leicht ausgestellt und als ich ihn schließe, stelle ich fest, dass er meine Figur sehr vorteilhaft zur Geltung bringt. Der Ausschnitt ist nicht zu tief, betont aber durch den V-förmigen Schnitt durchaus mein Dekolleté. Auch der Gürtel sitzt an genau der richtigen Stelle und die Hosenbeine haben genau die richtige Länge.
    Kritisch drehe und wende ich mich vor dem mannshohen Spiegel und bin mit meinem Spiegelbild mehr als nur zufrieden. Der Stoff liegt angenehm auf der Haut und für einen Moment habe ich die Fantasie, mich darin langsam um eine Gogo-Stange zu bewegen und nach und nach den Reisverschluss des Oberteils zu öffnen. Einen heißen Strip kann man in diesem Kleidungsstück sicher hinlegen und unter den ausgestellten Hosenbeinen lange Stiefel oder andere Raffinessen verbergen. Der Tanga, den ich momentan als einziges Stück Unterwäsche trage, passt ebenfalls hervorragend zum Overall.
    Der Mann hat tatsächlich Geschmack und scheinbar auch ein gutes Auge für die richtige Größe. Interessante und schätzenswerte Qualitäten, das muss man schon sagen.
     
    „ Nun?“, erkundigt sich seine Stimme hinter dem Vorhang.
    Ich lache und stecke nur den Kopf hinaus. „Bereit?“
    Er nickt.
    Ich ziehe den Kopf zurück und strecke elegant ein Bein durch den Vorhang, setze es langsam auf und ziehe mich selbst mit einer fließenden Bewegung hinterher.
    Fast automatisch hat sich in meinem Kopf die Melodie von Black Velvet eingestellt. Alannah Myles ’ leicht rauchige Stimme scheint mir hier mehr als passend und auch wenn ich keine Stange habe, tänzele ich doch, dem Rhythmus des Liedes folgend, auf meinen hohen Absätzen auf Alex zu. Allerdings bleibt es bei fließenden Bewegungen, denn die

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