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Nachte des Sturms

Nachte des Sturms

Titel: Nachte des Sturms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
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stattdessen einfach weiterträumen.« Seine Lippen berührten zärtlich ihren Mund, als er sie wieder in das Kissen drückte. »Und wenn ich dich dabei fest in meinen Armen halte, träumen wir ja vielleicht gemeinsam.«
    »Ich will mit dir zusammen sein. Du bist für mich der Einzige.« Mehr konnte sie, ohne allzu verletzbar zu werden, momentan einfach noch nicht sagen.
    Tatsächlich entführte er sie abermals in eine Traumwelt, sodass sie im warmen Licht des Feuers und der Kerzen sanft in ungeahnte Höhen glitt, ehe sie sich in ihrer Zweisamkeit versenkte. Sie war von einer nie erlebten Zärtlichkeit erfüllt, von einem wachsenden Bedürfnis, alles zu geben, was er von ihr erbat und dabei möglichst sanft zu sein.
    Ohne aneinander zu reißen und zu zerren, zogen sie sich gegenseitig aus. Ihre Finger glitten, gefolgt von ihren Lippen, zärtlich über samtig warme Haut, und jede einzelne Berührung war kostbar wie ein Schatz. Seufzend und murmelnd vermischte sich ihrer beider Atem.

    Ihr Verlangen war keine rot züngelnde Flamme, sondern eine seidig warme Glut, und selbst als sie bebend ihren ersten Höhepunkt erreichte, hatte sie das Empfinden, als ströme durch ihre Adern flüssig weiches Gold.
    Als er sich in sie hineinschob, sahen sie sich tief in die Augen.
    Es war, als wären sie nach einer allzu langen Reise endlich wieder daheim.
    Lächelnd legte er seinen Mund auf ihre Lippen, sie hob ihre Hände, umfasste zärtlich sein Gesicht, und vor lauter Freude wurden ihre Augen feucht.
    »Komm mit«, murmelte sie sanft an seinem Mund. »Lass alles von dir abfallen und komm einfach mit.«
    Ihr Atem stockte, als sie den Rand des Abgrundes erreichte, doch er nahm zärtlich ihre Hand und stürzte mit ihr gemeinsam in die wunderbare Tiefe ihrer von Liebe durchdrungenen Lust.
    Ehe sich die Nebel wieder lichten konnten, küsste er sie erneut. »Bleib.«
    Sie sollte es nicht tun. Während er sie in seinen Arm zog, dachte sie an all die Gründe, aus denen sie besser jetzt gehen und in ihrem Bett zu Hause weiterschlafen würde.
    »In Ordnung«, sagte sie stattdessen, schmiegte ihren Kopf an seine Schulter und schlief auf der Stelle ein.
     
    Natürlich hatte er sie bis zum nächsten Morgen wieder an den Rand des Betts gedrängt. Das war etwas, woran sie noch arbeiten mussten, dachte Brenna, als sie sich, noch bevor es richtig hell war, möglichst lautlos erhob. Sie wollte verdammt sein, wenn sie in Zukunft jede Nacht um ihren Platz auf der Matratze mit ihm kämpfte.
    Fang alle Dinge so an, wie du sie auch weiterführen willst, hatte ihre Mutter oft zu ihr gesagt. Nun, sie würde
damit anfangen, dass sie ihm mehrmals pro Nacht den Ellenbogen in die Rippen rammen würde, bis er gelernt hätte zu teilen.
    Aber während sie sich anzog, bedachte sie ihn mit einem weichen Blick. Und der Kuss, mit dem sie sich zum Gehen wandte, war liebevoll und sanft. »Wir kaufen einfach ein größeres Bett«, wisperte sie und rannte los, um zu Hause zu sein, bevor ihre Mutter in die Küche kam, um das Frühstück zu bereiten.
    Eine Stunde später wurde er allein und unerklärlich unzufrieden wach. Hätte sie sich nicht wenigstens von ihm verabschieden können? Das würde sich ändern. In der Tat würde sich sehr vieles ändern, und zwar schneller, als sie vielleicht dachte.
    Er wollte sein ganzes Leben mit ihr teilen, nicht nur hin und wieder ein paar Stunden in seinem schmalen Bett. Er stand auf, sah auf die Uhr und stellte fest, dass er noch genügend Zeit hatte, sich das Grundstück anzusehen, das in der Nähe zum Verkauf stand.

19
    D er Preis war so hoch wie die Lage des Grundstücks, aber Shawn machte ein zufriedenes Gesicht. Er stand in dem inzwischen nur noch leichten Regen und blickte hinunter auf das Wasser, das sich, obwohl es noch so grau war wie der Himmel, ebenfalls inzwischen leicht beruhigt hatte.
    Der Sturm hatte sich gelegt, aber der Strand war übersät mit Muscheln, Tang und Müll, die die Wellen an Land gespült hatten.
    Am besten würden sie das Haus so bauen, dass man durch mindestens ein großes Wohnzimmerfenster auf das Meer blickte.
    In seinem Rücken ragten die entfernten Berge wie dunkle, buckelige Riesen in den bewölkten Himmel, und zu beiden Seiten erstreckten sich, so weit das Auge reichte, in sanften Nebel eingehüllte, schimmernd grüne, von braunen Feldern durchbrochene Hügel.
    Er wollte ein Musikzimmer – nun, nicht nur für Musik, dachte er, während er den Teil des Grundstückes verließ, der ihm für den

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