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Nachte des Sturms

Nachte des Sturms

Titel: Nachte des Sturms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
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Programm hatten.« Sie stellte sich neben ihn und lehnte sich, das Gesicht ihm zugewandt, an die Spüle. »Ich habe auch ein paar neue Nummern, die ich gern sofort vorsingen würde.« Sie fuhr mit einer Fingerspitze über seinen Arm. »Ich muss heute Abend nicht mehr zurückfahren. Hättest du vielleicht Lust, mich noch mal bei dir aufzunehmen?«
    Letztes Mal hatten sie die halbe Nacht hindurch Musik gemacht und einander auch körperlich genossen. Die Frau stellte ihre Talente ohne jede Schüchternheit zur Schau. Die Erinnerung zauberte ein Grinsen auf seine vollen Lippen, während er gleichzeitig überlegte, wie er ihr Angebot möglichst höflich ausschlagen könnte.
    Das Einzige, was Brenna – außer rot – sah, als sie mit dem letzten Tablett voll leerer Gläser in die Küche kam,
waren Shawns geneigter Kopf und die Hand der aufgetakelten Blondine auf seinem muskulösen Arm.
    Sie knallte das Tablett mit einer solchen Wucht neben die Spüle, dass die Gläser tanzten. »Wollen Sie etwas Bestimmtes?«
    Eileen war schlau genug, das drohende Blitzen in den Augen der anderen zu sehen. »Nicht mehr.« Unbekümmert tätschelte sie Shawn ein letztes Mal den Arm. »Ich schätze, ich fahre vielleicht doch lieber zurück. Vielleicht wird ja ein anderes Mal etwas daraus.«
    »Ah … hmmmm.« Er hatte eine Sekunde, um sich zu entscheiden und so sagte er instinktiv mit einem schuldbewussten Grinsen: »Tja, nun.«
    »Es ist mir immer wieder ein Vergnügen, ins Gallagher’s zu kommen«, fügte Eileen noch hinzu und schlenderte gelassen Richtung Tür. Klugerweise unterdrückte sie ein Kichern, während sie sich fragte, wie die rothaarige Zwergin den armen Shawn für ihren Auftritt wohl bluten lassen würde.
    »Ist das das letzte Tablett?« Shawn schrubbte weiter seinen Topf, als sei das Ziel in seinem Leben der Preis für größte Sauberkeit.
    »Allerdings. Und was, bitte schön, hatte das eben zu bedeuten?«
    »Was?«
    »Du und diese Sängerin mit den Riesenbrüsten und dem Jungenhaarschnitt.«
    »Oh, Eileen.« Er räusperte sich, stellte den Topf zur Seite und griff nach den Gläsern. »Sie hat sich nur von mir verabschiedet.«
    »Hah.« Brenna bohrte ihm schmerzhaft ihren Zeigefinger in die Seite. »Wenn sie dir noch ein bisschen näher gekommen wäre, hätte sie in dich reinkriechen müssen.«

    »Nun, sie ist einfach ein netter Mensch.«
    »Merk dir eines. Solange du und ich das Bett teilen, hältst du dich gefälligst von den netten Frauen fern.«
    Trotz des plötzlichen Gefühls der warmen Freude richtete er sich langsam drohend auf. »Willst du etwa behaupten, ich würde mich an andere Frauen heranmachen, während ich mit dir zusammen bin, Brenna?« Es freute ihn, dass er es schaffte, seine Stimme halb beleidigt und halb verletzt klingen zu lassen. »Mir war bisher nicht klar, was für eine schlechte Meinung du anscheinend von mir hast.«
    »Was ich gesehen habe, habe ich gesehen.«
    Er blickte sie reglos an, und dann begann er, vorgeblich übellaunig, die Arbeitsplatte abzuwischen. Es wäre interessant zu sehen, wie weit Brenna gehen würde, um ihn nicht teilen zu müssen.
    »Sie hat dich angefasst.«
    »Aber ich sie ja wohl nicht.«
    »Darum geht es – Verdammt.« Brenna kreuzte die Arme vor der Brust, ließ sie wieder sinken und rammte die Hände in die Taschen ihrer Jeans. Am liebsten hätte sie dieser Blondine die Augen ausgekratzt. Nein, am liebsten täte sie es immer noch. Was eigentlich gar nicht ihre Art war. Nicht, dass sie jemals einem Kampf ausgewichen wäre, aber für gewöhnlich brach sie nicht so einfach einen Streit vom Zaun. Und schon gar nicht wegen eines Mannes.
    »Du hast sie angelächelt.«
    »Ich werde in Zukunft darauf achten, niemanden mehr anzulächeln, solange du es nicht genehmigst.«
    »Ihr beide habt ausgesehen, als stündet ihr euch ziemlich nahe.« Immer noch ballte sie die Hände in den Taschen. »Falls ich etwas missverstanden habe, entschuldige ich mich natürlich dafür.«
    »In Ordnung.« Er trat an die Küchentür, verabschiedete
sich von seinen Geschwistern, und als er sich umdrehte, sah sie derart unglücklich aus, dass er beinahe weich geworden wäre. Aber ein Mann musste zu Ende bringen, was er begonnen hatte, also fragte er mit derart kühler Stimme, dass sie erkennen musste, dass eine lahme Entschuldigung nicht reichte: »Willst du vielleicht lieber doch bei Darcy übernachten?«
    »Nein, nein, das will ich nicht.«
    »Also gut, dann los.« Er ging Richtung Hintertür,

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