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Nachtflamme: Roman (German Edition)

Nachtflamme: Roman (German Edition)

Titel: Nachtflamme: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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du.«
    »Er hat sich gefragt, ob er heute Abend wohl auch an so etwas drankommt, und er meinte nicht die Frühlingsrollen.«
    Fox öffnete die Tüten. »Kaz ist siebzehn. Ein Junge in seinem Alter denkt an nichts anderes. Hast du Kopfschmerzen?«
    »Nein. Es war ganz leicht bei ihm. Leichter als bei dir.«
    Er lächelte sie an. »Jungs in meinem Alter denken auch an nicht viel anderes. Aber wir wissen für gewöhnlich auch, wann wir uns mit Frühlingsrollen begnügen müssen. Lass uns essen.«
     
    Er versuchte nicht noch einmal, sie zu küssen, noch nicht einmal, als er sie nach Hause fuhr. Layla konnte nicht sagen, ob er daran dachte, und fand, es war auch besser so. Ihre eigenen Gedanken und Gefühle waren viel zu chaotisch, sie sollte wohl Fox’ Rat befolgen und meditieren.
    Cybil lag mit einem Buch und einer Tasse Tee im Wohnzimmer auf der Couch.
    »Hi. Wie war es?«
    »Es lief gut.« Layla ließ sich auf einen Sessel fallen. »Überraschend gut. Ich bin allerdings ein bisschen benommen. Als ob ich mindestens zwei Whiskey getrunken hätte.«
    »Willst du einen Tee? Es ist noch welcher in der Kanne.«
    »Ja, vielleicht.«
    »Ich hole dir eine Tasse«, sagte Cybil, als Layla aufstehen wollte. »Du siehst erschöpft aus.«
    »Danke.« Layla schloss die Augen und versuchte, wie beim Yoga den Atem durch den Körper fließen zu lassen, um sich von den Zehen an aufwärts zu entspannen. Sie war gerade beim Knöchel angelangt, als sie schon wieder aufgab. »Fox sagt, ich solle meditieren«, erklärte sie Cybil, als die Freundin mit einer Tasse zurückkam. »Ich finde Meditation so langweilig.«
    »Dann machst du es nicht richtig. Trink erst einmal einen Schluck Tee«, antwortete Cybil. »Und sag, an was du denkst. Das ist nämlich die beste Methode, um es aus dem Kopf zu bekommen, damit du meditieren kannst.«
    »Er hat mich geküsst.«
    »Ich bin schockiert und erstaunt.« Cybil reichte Layla die Tasse und hockte sich wieder auf die Couch, wobei sie ihre langen Beine unterzog. Sie lachte leise, als Layla ihr einen verweisenden Blick zuwarf. »Süße, der Typ lässt dich die ganze Zeit über nicht aus den Augen. Den Jungen hat es schlimm erwischt.«
    »Er sagte … Wo ist eigentlich Quinn?«
    »Bei Cal. Maverick ist bei einem Kartenspiel, deshalb hat Cal zur Abwechslung mal sturmfreie Bude. Und das nutzen die beiden aus.«
    »Oh. Wie schön für sie. Sie passen toll zusammen, nicht wahr? Das hat einfach nur klick gemacht.«
    »Ja, er ist ohne Frage wie geschaffen für sie. Ist es für dich einfacher, über die beiden zu reden statt über dich?«
    Layla seufzte. »Es ist verwirrend, so zu empfinden. Ich spüre, was er empfindet, versuche aber, das nicht zu tun, weil es mich noch mehr durcheinanderbringt. Außerdem kommt noch hinzu, dass wir zusammen arbeiten. Dadurch entsteht auch eine gewisse Intimität, und die müssen wir ebenso respektieren. Wenn man das alles zusammennimmt, wie sollen wir da noch unsere eigentliche Aufgabe hier bewältigen?«
    »Wow.« Lächelnd trank Cybil einen Schluck. »Du hast aber viel nachgedacht.«
    »Ja, das stimmt.«
    »Versuch es doch mal mit dem einfachen, direkten Zugang. Stehst du auf ihn?«
    »O Gott, ja. Aber …«
    »Nein, nein, kein Aber. Versuch, nicht alles zu analysieren. Lust ist etwas Elementares, Mächtiges. Genieß es. Du wirst dich viel lebendiger fühlen. Alles andere kommt später. Du bist ein Mensch, und du bist eine Frau. Über Emotionen und Konsequenzen kannst du dir noch früh genug Gedanken machen. Nutz einfach die Gelegenheit, das Jetzt zu genießen.« Cybils Augen funkelten. »Genieß die Lust.«
    Nachdenklich trank Layla einen Schluck Tee. »Wenn du es so formulierst, fühlt es sich richtig gut an.«
    »Wenn du deinen Tee getrunken hast, nehmen wir deine Lust als Ausgangspunkt für eine Meditationsübung.« Cybil lächelte Layla über den Rand ihrer Tasse hinweg an. »Ich glaube nicht, dass dich das langweilt.«

5
     
    Zuerst musste Layla ein Kichern unterdrücken, als sie anfing, auf der Basis ihrer Lust zu meditieren, aber dann fand sie, dass sie es eigentlich ziemlich gut gemacht hatte. Auf jeden Fall besser als im Yoga-Kurs, wo sie immer nur so getan hatte, als ob. Wie angewiesen, hatte sie in die Lust hineingeatmet – vom Nabel zur Wirbelsäule – und die Spannung, den Stress ausgeatmet. Sie hatte sich auf dieses »Kitzeln im Bauch«, wie Cybil es beschrieben hatte, konzentriert.
    Irgendwann hatte sie sich bei allem Lachen, Atmen und Kitzeln so entspannt,

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