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Nachtflamme: Roman (German Edition)

Nachtflamme: Roman (German Edition)

Titel: Nachtflamme: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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und Freude spiegelten sich in Anns Zügen. »Jeder Moment ist in einem ständigen Wandel begriffen. So geht es auch dir. Wenn du in andere hineinschauen kannst, in ihr Herz und ihren Kopf, wenn du bei anderen weißt, was richtig ist und was falsch, dann kannst du auch bei dir selbst die Antworten finden.«
    »Der Augenblick ist jetzt, aber du bringst mir nur weitere Fragen. Sag mir, wohin du vor dem Feuer am Heidenstein gegangen bist.«
    »Ins Leben, wie er es von mir verlangt hat. Um meinen Kindern das Leben zu schenken. Sie waren mein Glaube, meine Hoffnung, meine Wahrheit, und sie wurden in Liebe empfangen. Jetzt bist du meine Hoffnung. Du darfst nicht aufgeben. Das hat er auch nie getan.«
    »Wer? Giles Dent? Ach nein, Fox. Du meinst Fox«, sagte Layla.
    »Er glaubt an die Gerechtigkeit.« Sie lächelte liebevoll. »Das ist seine große Stärke, aber auch seine Verletzlichkeit. Denk daran, der Dämon sucht die Schwächen.«
    »Was kann ich … oh, verdammt!« Ann war weg, und das Telefon läutete.
    Sie würde alles aufschreiben, dachte Layla, als sie zum Schreibtisch eilte. Jedes Wort, jedes Detail.
    Sie griff nach dem Telefonhörer. Und ihre Hand berührte eine zischende Schlange.
    Mit einem Aufschrei schleuderte sie die sich windende schwarze Masse von sich weg. Sie taumelte zurück und schrie immer weiter, während die Schlange sich wie eine Kobra zusammenrollte und den Kopf hob. Mit roten Schlitzaugen blickte das Tier sie an, dann senkte es den Kopf und glitt über den Boden auf sie zu. Layla wich an die Tür zurück, als die Schlange sich mit Lichtgeschwindigkeit zwischen ihr und dem Ausgang zusammenrollte.
    Laylas Atem kam in keuchenden, schnellen Stößen. Am liebsten hätte sie sich umgedreht und wäre weggelaufen, aber sie hatte zu viel Angst, dem Ding den Rücken zuzuwenden. Wieder schlängelte es auf sie zu.
    War es jetzt länger geworden? O Gott, oh, lieber Gott. Die Haut glänzte in einem öligen Schwarz, und das Zischen wurde immer lauter, als Layla mit dem Rücken an der Wand stand. Jetzt gab es für sie kein Entkommen mehr.
    »Du bist nicht real.« Aber sie hörte selbst den Zweifel in ihrer Stimme. »Nicht real«, wiederholte sie und rang keuchend nach Atem. Schau sie dir an, befahl sie sich selbst. Schau sie dir an, dann weißt du es. »Du bist nicht real. Noch nicht, du Bastard.«
    Sie biss die Zähne zusammen und drückte sich von der Wand ab. »Hau ab! Verschwinde! Du bist nicht real!« Beim letzten Wort stampfte sie mit dem Fuß auf den öligen schwarzen Körper. Einen Moment lang spürte sie Substanz, sah sie Blut aus der Wunde spritzen. Sie war erschreckt und angewidert, als sie seine Wut und seinen Schmerz spürte.
    »Ja, genau. Wir haben dich schon einmal verwundet, und wir werden dich wieder verwunden. Fahr zur Hölle, du …«
    Er schlug zurück. Einen kurzen Augenblick lang empfand auch sie Schmerz, und sie taumelte. Noch bevor sie sich wieder fangen konnte, um zurückzuschlagen, war er weg.
    Voller Panik zog sie ihre Hosenbeine hoch und untersuchte ihre Beine auf eine Wunde. Aber ihre Haut war unversehrt. Auch der Schmerz war nur eine Illusion gewesen, dachte sie, als sie nach ihrer Tasche griff. Er konnte sie Schmerzen fühlen lassen, aber er konnte sie nicht tatsächlich verwunden. Mit zitternden Händen kramte sie ihr Handy aus der Tasche.
    Fox war bei Gericht, fiel ihr ein. Er konnte nicht kommen und ihr helfen. Sie drückte die Schnellwahltaste für Quinn. »Komm«, stieß sie hervor, als Quinn sich meldete. »Du musst kommen. Schnell!«
     
    »Wir wollten gerade gehen, als du anriefst«, sagte Quinn zu ihr. »Du bist nicht ans Telefon gegangen, weder an dein Handy noch im Büro.«
    »Es hat geklingelt.« Layla saß auf dem Sofa im Empfangsbereich. Sie konnte wieder atmen, und auch ihr Zittern war fast verschwunden. »Es klingelte, aber als ich abnahm …« Sie trank einen Schluck Wasser. »Ich habe es dorthin geworfen.«
    Sie zeigte auf eine Stelle, und Cybil trat an den Schreibtisch. »Aber es ist noch hier.« Sie hob den Apparat an.
    »Weil ich es gar nicht angefasst habe«, sagte Layla langsam. »Ich habe überhaupt nichts angefasst. Er hat es mir nur vorgegaukelt.«
    »Was genau ist vorgefallen?«
    »Ich weiß nicht. Ich habe ihn gehört. Ich habe ihn gesehen, und ich glaube, ich habe ihn auch gespürt.« Sie blickte auf ihre Hände und unterdrückte ein Schaudern.
    »Cal ist hier«, sagte Cybil, die aus dem Fenster geblickt hatte.
    »Wir haben ihn angerufen.« Quinn rieb

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