Nachtflamme: Roman (German Edition)
hätte mit dir durchbrennen sollen«, sagte sie und lächelte wehmütig. »Hi!«, sagte sie zu den anderen. »Hey, Fox. Ich möchte gern mit dir über meine Scheidung sprechen.«
Das wollte sie am liebsten zwanzig Stunden am Tag, dachte Fox. Die restlichen vier waren für ihre Schwester bestimmt, die zu Shelleys Ehemann ein wenig zu freundlich gewesen war »Dann kommst du am besten nächste Woche zu mir in die Kanzlei.«
»Ich kann auch hier offen reden. Ich habe keine Geheimnisse. Ich habe vor der ganzen verdammten Stadt keine Geheimnisse. Alle wissen doch, dass mein Mann mit den Händen auf den Titten meiner Schwester erwischt worden ist. Ich möchte nur noch eins hinzufügen, diesen Verlust an ehelicher Gemeinschaft oder wie das heißt.«
»Wir reden darüber. Komm, ich gebe dir einen Kaffee an der Theke aus, und dann können wir …«
»Ich will keinen Kaffee. Ich will meine bevorstehende Scheidung feiern. Ich will noch ein Bier, und ich will mit Gage ausgehen. Wie früher.«
»Wir können ja auch eins trinken.«
»Ich könnte ja auch mit dir ausgehen«, sagte sie zu Fox, als er aufstand. »Sind wir eigentlich jemals ausgegangen?«
»Ich möchte bloß klarstellen«, verkündete Gage, als Fox Shelley zur Theke dirigierte, »dass ich ›früher‹ fünfzehn war.«
»Sie ist so unglücklich. Entschuldigung«, murmelte Layla. »Das habe ich ungewollt wahrgenommen. Sie ist so unglücklich.«
»Fox hilft ihr schon. Er nimmt seinen Job als Anwalt sehr ernst.«
»Wenn meine Schwester sich von meinem Mann an die Melonen packen lassen würde, würde ich mich auch scheiden lassen.«
Cybil brach sich eine winzige Ecke von einem Nacho ab. »Das heißt, wenn ich verheiratet wäre. Und nachdem ich beide verprügelt hätte. Heißt ihr Mann tatsächlich Block?«
»Ja, leider«, erwiderte Cal.
An der Theke trank Shelley zwar keinen Kaffee, aber sie hörte Fox immerhin zu.
»Es wäre besser, wenn du in der Öffentlichkeit nicht schlecht über Block reden würdest. Sag einfach alles nur mir, okay? Aber es ist nicht gut für dich, vor anderen Leuten über die Größe seines Glieds zu reden.«
»Er hat auch nicht wirklich einen kleinen Schwanz«, murmelte Shelley. »Aber er hätte es verdient. Am besten hätte er überhaupt keinen Schwanz.«
»Ich weiß. Bist du alleine hier?«
»Nein.« Shelley seufzte. »Ich bin mit meinen Freundinnen in der Spielhalle.«
»Gut. Du fährst doch nachher nicht Auto, oder, Shelley?«
»Nein, wir sind von Arlene zu Fuß hierhergekommen. Hinterher gehen wir auch wieder zu ihr. Sie hat sich mit ihrem Freund gestritten.«
»Wenn ich noch da bin und du möchtest lieber fahren, dann sag Bescheid, ja?«
»Du bist der süßeste Typ, der mir je untergekommen ist.«
»Möchtest du jetzt wieder in die Spielhalle gehen?«
»Ja. Wir wollten sowieso gleich nach Hause, um Apfelmartinis zu machen und Thelma und Louise zu gucken.«
»Das klingt doch gut!« Er ergriff sie am Arm und dirigierte sie an Gage vorbei zur Spielhalle.
Danach setzte er sich wieder an die Theke und bestellte sich auf Gages Kosten noch ein Bier.
»Ah, du machst dich also an Shelley heran.«
Fox drehte sich nicht um, als Nappers Stimme ertönte. »Nicht viel los heute Abend, was, Deputy?«
»Leute mit richtigen Jobs haben am Abend frei. Was ist deine Entschuldigung?«
»Ich sehe den Leuten gerne beim Bowlen zu.«
»Ich frage mich, was wohl passieren wird, wenn Block herausfindet, dass du es mit seiner Frau treibst.«
»Bitte, Fox.« Holly, die Barfrau, stellte Fox das Bier hin und warf ihm einen verständnisvollen Blick zu. Sie arbeitete schon so lange im Center, dass sie wusste, wann Ärger drohte. »Möchten Sie auch was zu trinken, Deputy?«
»Ein Bud. Na, ich wette, Block tritt dir in den Arsch, dass dir Hören und Sehen vergeht.«
»Du solltest dich besser heraushalten.« Fox blickte Napper an. »Block und Shelley haben schon genug Probleme, auch ohne dass du dich einmischst.«
»Willst du mir etwa vorschreiben, was ich tun soll?« Er stieß Fox mit dem Finger vor die Brust.
»Ich sage dir nur, dass Block und Shelley im Moment eine schwere Zeit durchmachen und es sicher nicht brauchen können, wenn du es noch schlimmer machst, nur weil du dich mit mir anlegen willst.« Fox ergriff sein Bier. »Geh mir aus dem Weg.«
»Ich denke nicht daran. Ich habe frei heute Abend.«
»Ach ja? Ich auch.« Fox, der einer Herausforderung noch nie hatte widerstehen können, kippte Napper sein Bier übers T-Shirt. »Ups. Ist
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