Nachtflamme: Roman (German Edition)
die Verbindung zwischen sich und Layla. »Es ist nicht in diesem Zimmer.«
»Nein.«
»Dann muss ich es noch einmal versuchen.« Quinn straffte die Schultern. »Ich kann versuchen, mich in sie hineinzuversetzen, um zu sehen, wann sie die Bücher weggepackt hat. Vielleicht wollte sie sie ja in das Haus ihres Vaters in der Stadt mitnehmen, in die alte Bibliothek.«
»Nein, die Tagebücher sind nicht in der alten Bibliothek«, sagte Layla langsam. »Sie sind nicht in diesem Zimmer.«
»Aber sie sind hier«, ergänzte Fox. »Das war ganz deutlich. Sie müssen hier sein.«
Gage tippte mit der Fußspitze auf den Boden. »Vielleicht sind sie hier drunter. Sie hat sie vielleicht unter den Dielenbrettern versteckt, wenn es die damals schon gegeben hat.«
»Oder sie hat sie vergraben«, fuhr Cybil fort.
»Wenn sie unter dem Haus liegen, haben wir aber Pech gehabt«, erklärte Gage. »Wenn Brian noch nicht einmal erlauben würde, dass wir ein paar Steine aus seinem Kamin nehmen, dann würde er wahrscheinlich durchdrehen, wenn wir ihm vorschlagen, das Haus einzureißen, um an ein paar Tagebücher zu kommen.«
»Du scheinst nicht genug Respekt vor den Tagebüchern zu haben«, verwies ihn Cybil. »Aber du hast natürlich recht.«
»Wir müssen es noch einmal versuchen. Wir können ja Zimmer für Zimmer durchgehen«, schlug Layla vor. »Gibt es hier einen Keller? Wenn sie die Tagebücher vergraben hat, bekommen wir dort vielleicht ein deutlicheres Signal. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie an einer für uns unzugänglichen Stelle liegen. Giles hat ihr doch gesagt, was passieren würde, hat ihr von uns – von euch erzählt.«
»Sie hat sie vielleicht versteckt, damit sie nicht verloren gehen oder zerstört werden.« Cal ging auf und ab, um besser nachdenken zu können. »Sie wollte nicht, dass sie zu früh oder von den falschen Leuten gefunden werden. Aber sie wollte, dass wir sie finden, und wenn auch nur aus sentimentalen Gründen.«
»Das glaube ich auch. Ich habe das auch gespürt. Sie liebte Giles. Sie liebte ihre Söhne. Und sie hoffte darauf, dass ihre Nachkommen Giles befreien können. Wir sind ihre Chance, wieder mit Giles zusammenzukommen.«
»Lass uns draußen anfangen. Es gibt zwar einen Keller«, sagte Fox, »aber wir können uns draußen besser auf das ganze Haus konzentrieren. Und auf den Schuppen. Den Schuppen gab es höchstwahrscheinlich schon, als Ann hier war. Wir sollten es mit dem Schuppen versuchen.«
Es regnete immer noch. Fein und stetig fiel der Regen. Fox sperrte die Hunde seiner Eltern zusammen mit Lump ins Haus, damit sie ihnen nicht im Weg waren. Dann trat er mit den anderen in den Nieselregen.
»Ach übrigens, bevor wir anfangen. Mir ist da drinnen eine Idee gekommen, wegen des Fledermaussignals.«
»Was?«, fragte Quinn.
»Als Alarmsystem«, erklärte Fox. »Das funktioniert genauso wie die Wahrnehmung der Gedanken, so als ob man ein Radio einstellt. Wenn ihr eure Gedanken auf mich richtet, müsste ich sie eigentlich hören. Und wenn ich mich an einen von euch wende, müsste es genauso funktionieren. Wir können es ja ein paarmal üben, aber eigentlich müsste es schneller gehen als telefonieren.«
»Das mediale Team.« Cybil zog sich ihren schwarzen Hut über die Ohren. »Unbegrenzte Sprechzeit und keine unerwünschten Anrufe. Das gefällt mir.«
»Und wenn du diejenige bist, die in Schwierigkeiten steckt?« Layla trug einen Kapuzenpullover unter ihrer leuchtenden Jacke und zog sich die Kapuze über die Haare, als sie über den Hof gingen.
»Dann wende ich mich an Cal oder Gage. Das haben wir schon früher so gemacht. Oder an dich«, fügte Fox hinzu. »Dort drinnen haben wir immer gespielt«, sagte er zu Cal und Gage. »Wisst ihr noch? Eine Zeitlang haben wir den Schuppen als Fort benutzt. Aber wir haben ihn nicht Fort genannt, das war zu kriegerisch für die Barry-O’Dells. Deswegen haben wir ihn als Clubhaus bezeichnet.«
»Von dort aus haben wir Tausende ermordet.« Gage blieb stehen und steckte die Hände in die Taschen. »Sind eine Million Tode gestorben.«
»Hier ist auch der Plan für unsere Geburtstagsfeier am Heidenstein entstanden.« Cal blieb ebenfalls stehen. »Wisst ihr noch? Ich hatte es schon fast vergessen. Zwei Wochen vor unserem Geburtstag hatten wir die Idee.«
»Es war Gages Idee.«
»Ja, gib mir nur die Schuld.«
»Wir waren – lass mich mal nachdenken. Die Ferien hatten gerade angefangen, und ich durfte den ganzen Tag hier spielen.«
»Wir hatten
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