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Nachtflamme: Roman (German Edition)

Nachtflamme: Roman (German Edition)

Titel: Nachtflamme: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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heil war und nicht mehr bedroht wurde.
    Das war das Problem, dachte er und trat ans Fenster. All das wünschte und erhoffte er sich, aber es konnte nicht Wirklichkeit werden, wenn sie es sich nicht ebenfalls wünschte und erhoffte.
    Prioritäten, O’Dell, mahnte er sich. Er setzte sich an den Schreibtisch und zog die Notizen heraus, die er sich zu Anns Tagebüchern gemacht hatte.
    Da krabbelte die erste Spinne aus der Tastatur.
    Sie biss ihn in den Handrücken, noch bevor er die Hand zurückziehen konnte. Der Schmerz war erstaunlich heftig, wie ein Stoß mit dem Eispickel unter die Haut. Als er zurückwich, strömten sie wie schwarzes Wasser unter den Tasten, aus den Schubladen hervor.
    Und sie wuchsen.
     
    Layla ging nach Hause. Sie war geflüchtet, ihr drehte sich der Kopf.
    Er liebte sie. Hatte sie es gewusst? Hatte sie das Wissen einfach verdrängt, weggepackt, um es sich später anzuschauen?
    Er liebte sie. Er wollte, dass sie hierblieb. Mehr noch, er wollte, dass sie mit ihm zusammen hier in der Stadt lebte. Und, das musste sie zugeben, er hatte es so für sie aufbereitet, wie sie es gerne hatte.
    Aber anstatt sich zu freuen, war sie zu Tode erschrocken.
    Ihr eigener Laden? Das war doch nur ein kleiner Traum gewesen, den sie sich vor Jahren gestattet hatte. Hawkins Hollow? Sie wollte den Ort retten und – so prätentiös es auch klang – ihr Schicksal hier erfüllen. Darüber hinaus konnte sie sich kaum etwas vorstellen. Und Fox?
    Er war der tollste Mann, den sie je gekannt hatte.
    Da war es kaum ein Wunder, dass sich ihr der Kopf drehte.
    Sie betrat das Arbeitszimmer, in dem Quinn und Cybil an ihren Laptops arbeiteten.
    »Fox liebt mich.«
    Quinn blickte noch nicht einmal auf. »Das ist doch nichts Neues.«
    »Warum habe ich es dann nicht gewusst?«, fragte Layla.
    »Weil du dir viel zu viele Gedanken darüber gemacht hast«, erwiderte Cybil. »Wir anderen beobachten es schon seit Wochen. Du bist aber heute früh zu Hause.«
    »Ja. Ich glaube, wir haben uns gestritten.« Layla lehnte sich an den Türrahmen und rieb sich die Schulter, als ob sie schmerzte.
    Aber an den eigentlichen Schmerz kam sie nicht heran.
    »Es kam mir allerdings gar nicht wie ein Streit vor. Ich habe mich nur geärgert. Er ist mit mir in das Haus gegangen, wo früher der Geschenkladen war. Jetzt ist alles leer geräumt. Dann begann er über Potential zu reden, dass ich dort eine Boutique eröffnen sollte, und …«
    »Das ist ja eine tolle Idee.« Quinn hielt inne und strahlte sie begeistert an. »Ich werde bestimmt deine beste Kundin. Städtische Mode in einer amerikanischen Kleinstadt. Bin schon dabei!«
    »Ich kann hier keinen Laden aufmachen.«
    »Warum nicht?«
    »Weil … Hast du eine Ahnung, was alles dazugehört, ein Geschäft aufzumachen, auch wenn es nur ein kleines ist?«
    »Nein«, erwiderte Quinn. »Das wirst du schon wissen, und Fox sicher auch, was die juristischen Fragen angeht. Ich würde dir gerne helfen. Müssten wir Einkaufsreisen machen? Kann ich die Sachen dann bei dir zum Einkaufspreis bekommen?«
    »Ach, jetzt halt aber mal die Luft an«, unterbrach Cybil sie. »Die größte Hürde ist die Logistik, oder, Layla?«
    »Das ist eine große Hürde. Aber … Können nicht wenigstens wir drei einmal realistisch sein? Nach Juli gibt es vielleicht gar keine Stadt mehr. Oder es gibt noch eine, aber nur für die nächsten sieben Jahre. Ich kann doch nicht mein Geschäft in dieser Dämonenzentrale gründen!«
    »Cal hat ein Geschäft hier, und er kommt damit ganz gut klar.«
    »Entschuldigung, Quinn. Ich wollte nicht …«
    »Nein, ist schon okay. Ich weise dich ja nur darauf hin, dass es durchaus Leute gibt, die hier wohnen und hier Geschäfte haben. Sonst hätte das, was wir tun wollen, auch keinen Sinn. Aber wenn es für dich nicht in Ordnung ist, dann ist es eben so.«
    Layla breitete die Arme aus. »Woher soll ich das wissen? Oh, er glaubt offensichtlich, er wüsste es. Er hat mit Jim Hawkins geredet, damit er mir das Haus vermietet, und mit der Bank hat er auch schon über einen Kredit gesprochen.«
    »Ups«, murmelte Cybil.
    »Er hat einen Ordner für mich angelegt. Und, okay, okay, er hat weder mit Mr Hawkins noch mit der Bank spezifisch über mich geredet. Er hat nur allgemeine Informationen eingeholt. Zahlen und Pläne.«
    »Dann nehme ich das Ups wieder zurück. Entschuldigung, Süße, aber das klingt nach einem Mann, der sich Mühe gibt.« Cybil zog die Beine unter. »Auf jeden Fall hört es sich nicht so an,

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