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Nachtflug Zur Hölle

Nachtflug Zur Hölle

Titel: Nachtflug Zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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gehört.
    Das Schlachtflugzeug hat nicht nur Maschinenkanonen, sondern auch ein großkalibriges Geschütz an Bord gehabt. Ich kenne weltweit nur ein einziges Flugzeug mit dieser Bewaffnung …«
    »General, die erste und dritte Kompanie melden den Anflug schwerer Hubschrauber, die den leichten mit fünfzehn Sekunden Abstand folgen«, berichtete sein Funker. »Sie bitten um Feuererlaubnis.«
    »Augenblick«, sagte Palcikas.
    Bisher waren die Mittel zur Erreichung ihres Ziels offenkundig gewesen: Alle Einheiten, die nicht zur Brigade Eiserner Wolf gehörten, wurden als feindlich betrachtet. Aber das schien nicht mehr ganz zu stimmen. Das nicht identifizierte Schlachtflugzeug hatte nur Panzer der Schwarzen Barette vernichtet – und die beiden litauischen Fla-Panzer ZSU-23-4, von denen es angegriffen worden war.
    Jetzt befanden sich weitere nicht identifizierte Maschinen im Anflug. Konnten die Neuankömmlinge Freunde sein, Verbündete?
    Handelte es sich um unbekannte Freunde, würde Palcikas seiner eigenen Sache schaden, wenn er sie angriff. Hatte sich ein Schlachtflugzeug der GUS-Luftwaffe wie diese nicht identifizierte Maschine verhalten? Bestimmt nicht, denn Angreifer und Verteidiger dieser russischen Einrichtung mußten leicht zu erkennen gewesen sein.
    Nein, das Schlachtflugzeug hatte die Verteidiger als Feinde und die Litauer als Freunde betrachtet.
    Falls er sich irrte, ließ er zu, daß die Russen oder Weißrussen die Wachmannschaft des Fisikus-Instituts verstärkten. Schon eine oder zwei weitere Kompanien mehr konnten im Kampf gegen seine dezimierte Truppe den Ausschlag geben. Aber Palcikas ahnte, daß hier noch etwas anderes vorging. Der Sicherheitstrakt war anscheinend das Ziel eines weiteren Unternehmens…
    »Nein«, entschied Palcikas zuletzt. »Funkspruch an alle: Die Flugzeuge über dem Komplex dürfen nur auf ausdrücklichen Befehl angegriffen werden. Ich verlange die sofortige Identifizierung der anfliegenden Maschinen!«
An Bord von Hammer Four
    Ihre einzigen Begleiter ins Zielgebiet, die beiden Kampfhubschrauber AH-1W Sea Cobra, die zuvor das Gunship Spectre begleitet hatten, verschwanden nach lediglich einem Überflug. Sie gehörten nicht zu dem MV-22, deren Unternehmen offiziell gar nicht stattfand.
    »Hammer, hier Rattler, ich sehe Infanterie, ungefähr zwei- bis dreihundert Mann, im Südosten Ihrer Landezone«, meldete der Bordschütze eines der Kampfhubschrauber über Funk, »Weitere Kräfte, etwa in Bataillonsstärke, kommen mit Jeeps und Lastwagen aus Süden heran. Das beim ersten Feuergefecht dezimierte Bataillon richtet sich im Westen zur Verteidigung ein. Ich sehe einen Fla-Panzer Zeus, aber seine Rohre stehen in Wartungsposition senkrecht, ich wiederhole, sie stehen in Wartungsposition senkrecht.«
    »Verdammt, was soll das wieder heißen?« fragte Oberleutnant Marx.
    »Das heißt, daß die Rohre gewechselt werden«, sagte Gunnery Sergeant Trimble ungeduldig. Er ärgerte sich noch immer darüber, daß ihn sein Vorgesetzter vor Außenstehenden zusammengestaucht hatte. »Die Rohre der 23-mm-Maschinenkanonen des Zeus halten nur etwas dreitausend Schuß aus – das sind nur ein paar Salven. Die Rohre müssen häufig gewechselt werden. Aber das Ding dort unten bleibt gefährlich.«
    »Auch ohne Radar?« warf McLanahan ein. »Sein Radar ist abgeschaltet.«
    »Das bedeutet nichts, McLanahan«, wehrte Trimble ab. »Ich würde mein Radar während der Wartungsarbeiten auch abgeschaltet lassen – die Jungs wissen inzwischen, daß wir Lenkwaffen zur Radaransteuerung haben.«
    McLanahan ließ schweigend den Kopf hängen, denn er wußte, daß der Sergeant recht hatte. Sein dringender Wunsch, Luger zu befreien, machte ihn den Gefahren gegenüber blind, die ihnen drohten.
    Aber er mußte sich mit der Realität abfinden: Luger war vermutlich bereits tot.
    Trimble wandte sich an Marx. »Sir, die Landezone ist heiß. Unser Team besteht nur aus dreiunddreißig Mann – und dort unten steht mindestens ein Bataillon. Uns bleibt nichts anderes übrig, als zu empfehlen, dieses Unternehmen abzubrechen. Sie können kein ganzes Team aufs Spiel setzen, bloß um diesen einen Kerl rauszuholen…«
    McLanahan hob ruckartig den Kopf, und Briggs wollte sich wieder vor Trimble aufbauen, aber diesmal hob Marx rasch eine Hand und sagte: »Sie haben recht, Gunny, Sie haben recht.« Er sah zu Ormack und McLanahan hinüber und sagte entschuldigend: »Hätte das Gunship alle Fla-Panzer abgeschossen, könnten wir’s versuchen,

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