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Nachtflug Zur Hölle

Nachtflug Zur Hölle

Titel: Nachtflug Zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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bringen.«
    »Würde er Weisungen von Präsident Kapocius gehorchen?«
    »Schwer zu beurteilen, Sir. Solche Fragen können Mitchell und sein Stab besser beantworten. Wir sollten uns überlegen, was wir in bezug auf Palcikas tun wollen – und wie sich das auf die Verstärkung unserer Botschaftswache und die Rettungsaktion im Fisikus-Institut auswirken wird.«
    »In der Botschaft ändert sich nichts«, stellte der Präsident nachdrücklich fest. »Die Marines bleiben dort, bis alle Amerikaner in Sicherheit gebracht sind und sich die Lage in Litauen stabilisiert hat.
    Wir haben das Recht, unsere Botschaft mit militärischen Mitteln zu schützen, und wir werden davon Gebrauch machen!« Er zögerte einen Augenblick, bevor er weitersprach. »Was Palcikas betrifft, warten wir ab, wie Präsident Kapocius reagiert. Steht er hinter ihm, unterstützen wir die Position des Präsidenten. Tut er’s nicht, halten wir uns raus. Und was ist mit dem Unternehmen REDTAIL HAWK?
    Haben die Marines es abgebrochen?«
    »Nein, Sir«, antwortete Curtis. »Sie kreisen noch in der Nähe des Zielgebietes und warten auf weitere Anweisungen.«
    »Wissen Sie bestimmt, daß an den Kämpfen ums Fisikus litauische Soldaten beteiligt sind?«
    »Ohne direkten Kontakt läßt sich das nicht eindeutig feststellen, Sir. Sie sind besser bewaffnet, als wir es dem litauischen Militär zugetraut hätten, aber sie haben nicht auf unsere Flugzeuge geschossen. Ein Mann, der General Palcikas zu sein behauptet, hat Funkverbindung mit den Marines aufgenommen. Seine Soldaten haben gegen die Schwarzen Baretts im Fisikus gekämpft. Alles weist darauf hin, daß sie Litauer sein müssen.«
    »Was ist mit den Schwarzen Baretten? Wie stark sind sie im Fisikus?«
    »Ein paar hundert Mann in einer Ecke des Komplexes«, antwortete Curtis. »Das Gunship Spectre hat ziemlich unter ihnen aufgeräumt.
    Die Überlebenden sind im Bereich des Sicherheitstrakts der Versuchsanstalt konzentriert…«
    »Also dort, wo Oberleutnant Luger vermutet wird.« Der Präsident schob die Unterlippe vor. »Wie hoch sind die Chancen, daß er noch lebt?«
    Diese Frage war Curtis sichtlich peinlich. »Schwer zu sagen, Sir.«
    »Erzählen Sie mir jetzt keinen Scheiß, Wilbur«, verlangte der Präsident. »Ich verlasse mich auf Ihr fachmännisches Urteil. Glauben Sie, daß Luger noch lebt?«
    Der General seufzte. »Ich gebe ihm eine sechzigprozentige Überlebenschance, Sir. Unter seinem russischen Namen Oserow ist Luger einer der wichtigsten Ingenieure der Sowjets gewesen. Er hat sie um Jahre vorangebracht. Einen so wertvollen Mann werden sie in Sicherheit bringen wollen, indem sie ihn rausschmuggeln. Oder falls die Russen merken, daß wir’s speziell auf Luger abgesehen haben, könnten sie ihn als Tauschobjekt benutzen, um sich freien Abzug zu sichern.«
    »Da bin ich anderer Meinung, Wilbur«, widersprach der Präsident.
    »Ich fürchte, daß sie Luger beseitigen werden, um alle Spuren seiner Anwesenheit zu erwischen. Käme heraus, daß sie dort jahrelang einen amerikanischen Flieger gefangengehalten haben, wäre unsere Invasion augenblicklich gerechtfertigt, und sie müßten dichtmachen.
    Wird Luger jedoch nicht gefunden, sind wir durch den Überfall auf eine GUS-Einrichtung als Aggressoren enttarnt.«
    »Sie haben sicherlich recht, Sir«, sagte Curtis, »aber hier geht es um noch mehr: Wir sind David Luger diesen Rettungsversuch schuldig. Wir müssen versuchen, ihn zu retten. Was die Weltöffentlichkeit davon hält, kann uns gleichgültig sein – wir wissen, daß wir richtig handeln.«
    Diesmal zögerte der Präsident merklich länger.
    »Was die Sowjets diesem armen Kerl angetan haben, ist ungeheuerlich«, stellte er energisch fest, »aber… ich denke nicht daran, einen Krieg mit der GUS anzufangen, nur um einen einzelnen Mann zu befreien, Wilbur. Den Marines genehmige ich einen Rettungsversuch. Wenn sie es nicht schaffen, Luger im ersten Anlauf zu befreien, will ich kein überflüssiges Heldentum, verstanden?«
    »Mr. President, Sie wissen, wie ich über David Luger denke«, sagte Curtis seufzend, »Ich halte die vom NSC vertretene Auffassung für geradezu schwachsinnig. Luger ist ein amerikanischer Held! Er…«
    »Ich weiß, was Sie meinen«, unterbrach ihn der Präsident, »aber Oberleutnant Luger ist tot – er gilt seit Jahren als tot. Liquidieren die Sowjets ihn jetzt wirklich, ändert sich überhaupt nichts. Unser Problem ist nicht, David Lugers Tod zu verhindern, sondern seine

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