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Nachtflug Zur Hölle

Nachtflug Zur Hölle

Titel: Nachtflug Zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Sergeant.
    Kramko bestätigte den Empfang der Meldung. Scheiße, dachte er, jetzt ist es tatsächlich soweit! Sie wollen unsere Raketen einsetzen!
    Dann hatte er plötzlich einen Kloß im Hals und Tränen in den Augen.
    Ein Atomkrieg – von Weißrußland ausgelöst? Unfaßbar!
    Der Horror, den er gleich starten würde, war…
    Dann blitzte links von ihm plötzlich etwas auf. Eine gelbe Leuchtkugel stieg steil in den wolkenverhangenen Nachthimmel auf und sank zur Erde herab. Eine Angriffswarnung – die Raketenstellung wurde angegriffen! Im nächsten Augenblick fiel ein einzelner Schuß, dem ein Feuerstoß aus einem Sturmgewehr folgte, Kramko zog instinktiv die Schultern hoch. Er drückte die Sprechtaste seines Funkgeräts. »Wachhabender, hier Alpha. Meldung!«
    »Eindringlinge im Sicherheitsbereich – ungefähr dreihundert Meter nördlich der Zentrale.«
    Scheiße! dachte Kramko. Ein echter Alptraum! Eigentlich hatte er die Raketen überhaupt nicht abschießen wollen, aber nachdem jetzt Unbefugte zu ihnen vordringen wollten, um ihren Start zu verhindern, wollte er sie sofort abschießen! »Achtung, Alarmstufe eins!«
    befahl er über Funk. »Feuer frei auf Unbefugte. Raketenstart in spätestens fünf Minuten. Ende.« Danach lief er in Richtung Kommandozentrale.
    Einige Meter vom Auflieger des Sattelschleppers entfernt, sah Kramko unter den Bäumen einen Wachposten, der die Flugplatzgebäude beobachtete. Die übrigen Wachen haben offenbar schon ihre Alarmstellungen bezogen, sagte sich der Hauptmann. Er stürmte in die Kommandozentrale. »Stand der Startvorbereitungen, Sergeant?«
    Männer drehten sich nach ihm um – aber das waren eindeutig keine weißrussischen Soldaten! Sie trugen schwarze Kampfanzüge, Sturmhauben und dicke Panzerwesten. Am Kontrollpult saßen drei Männer, die Englisch sprachen. Zwei Soldaten warfen sich auf den Hauptmann und fesselten ihm die Hände mit Plastikbändern auf dem Rücken. »Kta tam?« fragte Kramko auf russisch. »Myneyeh ehtah nyee nrahveetsa! Wer sind Sie? Lassen Sie das sofort!«
    »Das Ding ist gesichert, Gunny« – meldete einer der Soldaten.
    »Nimmt keine Eingaben an. Ich habe versucht, das System neu zu starten, aber es reagiert nicht.«
    »Klasse!« sagte Gunnery Sergeant Lobato. Er wandte sich an Kramko und fuhr auf russisch fort: »Hauptmann, wir sind amerikanische Marines. Haben Sie das verstanden?«
    Kramko machte große Augen. »Amerikaner? Hier? Wie sind Sie hergekommen?«
    »Hauptmann, sind hier Raketen mit Atomsprengköpfen stationiert?«
    Als Kramko noch zögerte, stieß ihn einer der Marines grob vor die Brust. »Ich verweigere die Aussage«, antwortete der Hauptmann prompt. »Ich bin weißrussischer Offizier und sage nichts, was…«
    »Die Raketen starten in ungefähr hundert Sekunden, Gunny«, meldete einer der Marines. »Ich kann den Countdown nicht anhalten!«
    »Hauptmann, Sie wissen genau, daß Ihr Land mit diesen Raketen einen Atomkrieg auslösen würde«, sagte Lobato eindringlich. »Sie müssen uns helfen, den Start zu verhindern.«
    »Gunny, ich hab’ die Zieldatei! Sie ist so gesichert, daß ich sie nicht ändern kann, aber hier stehen die Zielkoordinaten… Hey, eine dieser Raketen fliegt nach Süden! Nein, nach Südosten – und das einzige Ziel innerhalb ihrer Reichweite wäre…«
    »Minsk«, sagte Lobato zu dem Weißrussen. »Eine der Raketen dort draußen ist auf Minsk gerichtet. Ist Ihnen das klar, Hauptmann?
    Sie sind dabei, eine Rakete auf Ihre eigenen Landsleute abzuschießen.«
    Kramko wirkte ängstlich und verwirrt. »Ich bin weißrussischer Offizier… ich erhalte meine Befehle vom Oberkommando…«
    »Rufen Sie die Wachmannschaft zurück«, forderte Lobato ihn auf.
    »Wir können verhindern, die Raketen zu starten.«
    »Das kann niemand!«
    »Doch, wir können’s!« widersprach Lobato. »Wir haben einen Bomber einsatzbereit. Aber wir müssen das Ziel markieren. Rufen Sie die Wachen zurück, damit wir nahe genug rankönnen, um das Ziel zu markieren!«
    Kramko zögerte noch. Diese Amerikaner hätten ihn umbringen können, aber sie hatten’s nicht getan. Sie schienen wirklich helfen zu wollen. War das vielleicht die Hilfe, nach der er Ausschau gehalten hatte? War das vielleicht eine Chance, diesen Wahnsinn zu verhindern?
    »Gut, ich tue, was Sie verlangen«, sagte Kramko schließlich. Darauf wurden seine gefesselten Hände befreit, und er bekam sein Handfunkgerät zurück.
    »Achtung, Achtung, hier Alpha!« rief Kramko ins

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