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Nachtgeboren - Sinclair, A: Nachtgeboren

Nachtgeboren - Sinclair, A: Nachtgeboren

Titel: Nachtgeboren - Sinclair, A: Nachtgeboren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Sinclair
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drängenden Tonfall sagte er: »Ich glaube, ich weiß, wer Tercelle Amberley getötet hat. Ich habe nur Indizienbeweise, aber ich weiß, dass der Mann mindestens eine Frau unter ähnlichen Umständen ermordet hat.«
    Plantageter wartete einen Moment lang ab. Balthasar konnte beinahe spüren, wie er entschied, ob er das erste Thema verfolgen oder sich von dem zweiten ablenken lassen sollte. Dann sagte er milde: »Überlassen Sie mir die Entscheidung, was Indizien sind und was nicht.
    Balthasar geriet ins Stocken. Er hatte beschlossen, dies zu tun, noch bevor Plantageter begonnen hatte Fragen zu stellen, die sich um Telmaine drehten. Trotzdem fiel es ihm beunruhigend schwer, die Kraft aufzubringen, Lysander zu verraten. Doch wenn ich zu lange zögere, dachte er verzweifelt, fragt Plantageter vielleicht wieder nach Telmaine und dem Feuer.
    »Ich habe einen Bruder, Lysander Hearne, mit dem ich seit siebzehn Jahren nicht mehr gesprochen habe. Ich war äußerst überrascht, als er mich gestern Abend aufsuchte. Er wollte Informationen über den Aufenthaltsort der Kinder, die Tercelle zur Welt gebracht hat – tatsächlich behauptete er, ihr Vater zu sein. Als Gegenleistung bot er mir meine Tochter an, die seit drei Tagen verschwunden war. Er drohte, sie zu töten, wenn ich mich seinen Forderungen nicht fügte. Dank des Mutes von Guillaume di Maurier und meiner Frau wurde Flori gefunden. Ich bin daher nicht länger verpflichtet zu schweigen. Ich habe den Verdacht, dass Lysander Tercelle Amberley ermordet hat.«
    »Und warum verdächtigen Sie Ihren Bruder?«, fragte Plantageter eindringlich, doch ohne irgendetwas zu offenbaren.
    »Vor siebzehn Jahren tötete er eine junge Schauspielerin, die er zu seiner Geliebten gemacht hatte. Er wollte dies nicht tun, aber er packte sie während eines Streits an der Kehle, und als er sie losließ, atmete sie nicht mehr.« Er hielt inne, dann zwang er sich fortzufahren. »Er kam zu mir und flehte mich an, ihm zu helfen, den Mord zu vertuschen. Er beschwor die Gesundheit unserer Eltern, den Ruf unserer Schwester, meine eigenen Zukunftsaussichten und sein Grauen angesichts des Endes, das er nehmen würde, falls man ihn wegen Mordes verurteilte. Ich half ihm, die Leiche heimlich aus der Stadt zu schaffen. Wir ließen sie bei Sonnenaufgang am Straßenrand zurück, während wir in einer Schutzhütte für Reisende Zuflucht suchten. Nach Sonnenuntergang kehrten wir zurück, um uns davon zu überzeugen, dass die Leiche fort war.«
    »Dieser Mord wurde niemals gemeldet, nehme ich an.«
    »Ich kann Ihnen den Namen und die Beschreibung des Mädchens geben und den Tag nennen, an dem wir sie außerhalb der Mauern abgelegt haben. Sie sollten sie in Ihren Unterlagen als vermisst gemeldet finden.«
    »Sie wissen, dass Sie im Falle einer Anklage ebenfalls vor Gericht gestellt würden, obwohl Ihre Jugend – Sie waren damals wie alt, vierzehn? – ein mildernder Umstand wäre.«
    »Ich war mir damals vollauf bewusst, dass das, was ich tat, unrecht war«, sagte Balthasar. »Ich werde immer bereuen – um der Familie des Mädchens willen –, dass ich so lange gebraucht habe, um die Tat einzugestehen.«
    Ein Schweigen folgte, das Malachi schließlich brach. »Keine Leiche, keine Beweise, nur ein Verschwinden vor langer Zeit und das Wort von Bruder gegen Bruder. Ich bezweifle, dass es lediglich aufgrund Ihres Geständnisses eine Anklage geben wird.« Balthasar holte tief Luft und spürte, wie sich das Leichentuch der Respektabilität über alles schloss. Malachi bestätigte dies mit der Feststellung: »Ihre Eltern mögen inzwischen tot sein, Herr, aber Sie haben eine Ehefrau und Töchter. Denken Sie an sie.« Er gestattete es Balthasar nicht, Einwände zu erheben, sondern fuhr fort: »Wie genau hängt dieser Vorfall mit dem Tod von Tercelle Amberley zusammen?«
    Balthasar kämpfte mit seinem vereitelten Bedürfnis nach Wiedergutmachung. Mit unnachgiebiger Miene gab ihm Plantageter Zeit. Er bot Balthasar nicht an, ihn zu verschonen, besagte sein Gesichtsausdruck, sondern überließ ihn seinem Gewissen.
    »Aus der Erfahrung, die ich während des Zusammenlebens mit meinem Bruder gesammelt habe, ist mein professionelles Interesse für die Krankheiten des Geistes entstanden. Lysander Hearne, glaube ich, war und ist krankhaft narzistisch und gewissenlos. Tercelle Amberley hat sich ihm in den Weg gestellt, vielleicht indem sie von ihm schwanger wurde, aber gewiss, indem sie nicht dort blieb, wo sie beide oder er

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