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Nachtgeboren - Sinclair, A: Nachtgeboren

Nachtgeboren - Sinclair, A: Nachtgeboren

Titel: Nachtgeboren - Sinclair, A: Nachtgeboren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Sinclair
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seiner Schuld stehe für seine Bemühungen bei der Suche nach meiner älteren Tochter und um unsere gegenwärtige sichere Unterbringung hier. Ich glaube den Anklagen gegen ihn nicht – ich vermute, sie könnten etwas mit der Angelegenheit zu tun haben, die gegenwärtig mich selbst und meine Familie betrifft. Es kümmert mich nicht im Mindesten, dass er angeblich Magie benutzt. Ich werde für seine Verteidigung tun, was ich nur kann, und meine Frau ist bereit, den Teil ihrer finanziellen Mittel zur Verfügung zu stellen, den sie unter Kontrolle hat. Ihr Mädchenname war Stott; sie ist die Schwester des Herzogs Stott und eine Cousine des Erzherzogs.«
    »Das ist … sehr freundlich von Ihnen, Herr, meine Dame«, sagte Lorcas. Er stand noch immer sehr aufrecht da, aber seine Steifheit hatte sich während Balthasars Äußerungen merklich gelöst.
    »Wir müssen seinen juristischen Vertretern eine Nachricht zukommen lassen und herausfinden, in welche Hände wir Bestechungsgelder legen müssen, damit ihm nichts zustößt.«
    »Mit Verlaub, Herr, die Nachricht an seine Anwälte ist bereits auf dem Weg«, erklärte Lorcas. »Dies ist nicht das erste Mal, dass der Herr in derartigen Schwierigkeiten steckt, auch wenn dies bisher die ernsteste Situation darstellt.«
    »Das sind überaus willkommene Neuigkeiten«, sagte Balthasar. »Wie haben Sie die Nachricht verschickt? Durch einen Boten?«
    »Durch einen Boten …«, wiederholte Lorcas, dann fügte er hinzu: »Ich verstehe, Herr. Boten kann man auflauern. Daran hätte ich denken sollen.«
    »Ich werde eine eigene Nachricht schicken«, sagte Telmaine und reckte trotzig das Kinn vor. »Wer vertritt ihn?«
    »Mastersons, meine Dame. Fürst Vladimer hat ihm eine Empfehlung gegeben, als der Herr in der Stadt zum ersten Mal juristische Schwierigkeiten hatte.«
    »Meine Familie nutzt die Dienste Mastersons ebenfalls«, bemerkte Telmaine. »Bal, wenn man ihm vorwirft, Vladimer geschadet zu haben, werden sie ihn dann trotzdem vertreten?«
    »Ich glaube, ja«, sagte Lorcas. »Fürst Vladimer hat ziemlich deutlich seine Erwartung zum Ausdruck gebracht, dass diejenigen juristischen Schutz erhalten, die im Interesse des Staates schwierige Arbeiten auf sich nehmen, selbst wenn der Erzherzog oder Fürst Vladimer mitleidlos oder verstimmt wirken sollten.«
    Balthasar wusste die Implikationen eines solchen Arrangements zu schätzen, sowohl für die Art von Arbeit, die Vladimers Agenten taten, als auch für die Integrität ihres Herren. Er war dem berüchtigt einsiedlerischen Vladimer nur einmal kurz begegnet und hatte bei dieser Gelegenheit nicht dessen Aufmerksamkeit erregt. »Dann besteht die wichtigste Aufgabe jetzt darin, sicherzustellen, dass die Nachricht Mastersons erreicht und wir uns von ihnen leiten lassen. Telmaine, ich möchte dich bitten, das auf dem Weg zu Merivan zu erledigen. Es würde mich ungemein erleichtern.«
    Er drückte ihre Hand und bemühte seinen Verstand, um sie zu überzeugen – obwohl er wusste, dass er damit die Gefühle nur mit Worten überlagerte. Bis auf den heutigen Tag war er sich nicht im Klaren darüber, was seine Frau bewegte und antrieb. Aber dessen ungeachtet versuchte er es: »Eine angesehene Dame, die vielleicht dafür bekannt ist, ein weicheres Herz und einen offeneren Sinn zu haben, als ihr gut tut, kann die Stimme der Mäßigung verkörpern. Und als Cousine des Erzherzogs und Fürst Vladimers und Schwägerin Fürst Theophiles befindet sie sich in einer Position, die es ihr ermöglicht, an Informationen heranzukommen, die der Verteidigung sonst vielleicht verschlossen blieben.«
    Ishmael di Studiers Diener zogen sich mit der einstudierten Unauffälligkeit erfahrener Diener zurück.
    »Ich war noch nie in der Lage, mit dir zu streiten«, sagte sie mit zitternder Stimme. »Sollten wir einen Streit gehabt haben?«
    »Von mir aus … lieber nicht«, erwiderte Balthasar. Ihm war genau der gleiche Gedanke gekommen, um ihr zusätzlichen Schutz zu verleihen, aber jetzt, da sie es angeboten hatte, missfiel es ihm. »Nein, du suchst am besten nach einer beunruhigenden Erfahrung den Trost deines Elternhauses. Später kannst du dich entsetzt über meine Aktivitäten zeigen, falls es notwendig sein sollte.«
    Sie holte tief und vernehmbar Luft. »Ich erinnere mich daran, dass du dein Studium durch Kartenspiel finanziert hast. Es heißt, Fürst Vladimer sei ein Meister aller Karten – und anderer Spiele.«
    »Ich habe nicht für die Finanzierung meines

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