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Nachtgeboren - Sinclair, A: Nachtgeboren

Nachtgeboren - Sinclair, A: Nachtgeboren

Titel: Nachtgeboren - Sinclair, A: Nachtgeboren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Sinclair
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auf sich selbst zwei Tage später. Er betonte, dass seine Eindrücke vom nächsten Tag von seinem Schmerz, seiner Schwäche und Orientierungslosigkeit gezeichnet sein dürften und demzufolge unverlässlich genannt werden müssten. Erst als er von Baron Strumhellers Rückkehr aus der brennenden Flussmark und seiner Initiative erzählte, ihn selbst und seine Familie in Sicherheit zu bringen, nahm er den Faden mit einiger Autorität wieder auf.
    »Hm, interessant«, sagte di Brennan. »Überaus interessant. Und da Prinz Ferdenzils Rückkehr bevorsteht, wird es großen Druck geben, den Mord an seiner Verlobten auf eine Weise aufzuklären, die für ihn die geringste Peinlichkeit bedeutet. Obwohl ich nicht verstehen kann, wie die Anklage eines Standesgenossen dies bewirken sollte.« Zu seinem Juniorpartner sagte er: »Wissen Sie irgendetwas darüber, Ingmar? Ihr Kreis hat ein Interesse an Ferdenzil Mycenes Tun.«
    Der junge Mann versteifte sich. Schließlich waren seine Heimat und sein Erbe von Ferdenzil Mycenes Ambitionen bedroht, und die Gruppe von Inselbewohnern in der Stadt, die versuchte, Unterstützung gegen diese Ambitionen zu mobilisieren, wurde immer größer.
    »Denken Sie über Ihre Antwort nach und geben Sie mir Ihr Bestes«, fügte der ältere Anwalt in einem sanften Ton hinzu. »Wenn Sie das Gefühl haben, in einem Interessenskonflikt zu stehen, müssen Sie es mir sagen. Und Sie werden diese Informationen vertraulich behandeln, bis sie bei Gericht vorgelegt werden.«
    »Das werde ich, Herr«, erwiderte der junge Mann, entrüstet über die Andeutung, er könne nicht ehrenhaft sein, auch wenn seine Worte von bescheidener Ergebenheit zeugten. Der ältere Mann beugte sich vor und tätschelte seinen Arm. »Verzeihen Sie mir, Junge«, sagte er. »Ich vertraue Ihnen durchaus, aber es muss gesagt werden, damit dieser Herr weiß, dass er uns vertrauen kann. Er meint es gut mit Baron Strumheller und hat wertvolle Informationen für uns. Herr, sind Sie bereit, all dies auszusagen?«
    »Ja«, bestätigte Balthasar.
    »Nun, wenn die Dame indiskret war, dann lohnt sich eine Nachforschung hinsichtlich der Frage, wer sonst noch ein Interesse an dieser Sache haben könnte. Es ist überaus bedauerlich, dass die Säuglinge derzeit nicht ausfindig gemacht werden können, obwohl eine Untersuchung des Körpers der Dame bestätigen wird, dass sie sehr kurz vor ihrem Tod niedergekommen ist. Trotzdem sollten wir jetzt fortfahren. Vermutlich bleibt nur eine halbe Stunde, bevor wir aufbrechen müssen, oder wir müssten für den Tag die Gastfreundschaft des Erzherzogs ausnutzen. Denn es gibt ja noch die zweite Anklage«, fügte er in delikaterem Ton hinzu.
    »In der Tat«, bemerkte Balthasar leise, »es gibt viele Gründe, warum ein Mann das Bewusstsein verlieren kann, die nichts mit Hexerei zu tun haben und von denen wir wiederum viele als natürlich betrachten würden. Ein Hirnschlag zum Beispiel kann zu plötzlicher und tiefer Bewusstlosigkeit führen.«
    »Wir werden natürlich Zeugen in diesem Sinne aussagen lassen«, erklärte der Anwalt, dessen Tonfall einmal mehr verbindlich war.
    »Ich habe bisher nicht erwähnt, was Baron Strumheller zu mir geführt hat«, fuhr Balthasar einen Moment später fort. »Es war ein sehr glücklicher Umstand für mich selbst, da seine rechtzeitige Ankunft meine Angreifer daran hinderte zurückzukehren und mir möglicherweise das Leben gerettet hat. Von meiner Frau höre ich, dass Fürst Vladimer ihn tatsächlich zu mir geschickt hat. Im Moment kann ich diesbezüglich nur Vermutungen anstellen, aber was Ihnen vielleicht nicht bewusst ist: Ich bin auf die Pflege von Menschen spezialisiert, die unter Störungen des Geistes leiden: an Süchten, Zwangshandlungen und Wahnvorstellungen. Die Wahnvorstellung, dass man im Besitz von Magie sei, ist keine alltägliche, aber sie ist auch nicht vollkommen unbekannt.«
    Der zarte Peilruf glitt einmal mehr über ihn hinweg. »Noch einmal, Herr, dieses Gespräch erweist sich als überraschend interessant; fahren Sie unbedingt fort.«
    »Ich glaube, ein weit verbreitetes Gerücht lautet, Baron Strumheller sei ein Magier«, sagte Balthasar bedächtig. »In der Tat, er scheint es selbst zu glauben. Die Ärzte des Erzherzogs haben jedoch nach ihrer Untersuchung ihre Meinung zum Ausdruck gebracht, obwohl meine Verletzungen schmerzhaft und kräftezehrend waren, sei ich wohl doch nicht so schwer verletzt worden, wie meine Frau und ich glaubten. Sie erkennen die Wirksamkeit

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