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Nachtgefieder • Laura Gottbergs siebter Fall

Nachtgefieder • Laura Gottbergs siebter Fall

Titel: Nachtgefieder • Laura Gottbergs siebter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felicitas Mayall
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anderes übrig. Dabei kann er von Glück sagen, dass ich ihn vor seiner Exfrau gewarnt habe …» Fernando begann plötzlich zu husten.
    Die Frau vor dem Krankenhaus war also wirklich Carlotta, dachte Laura.
    «Ist sie so gefährlich?»
    «Entschuldige, ich sollte nicht darüber reden.»
    «Aber jetzt hast du angefangen.»
    «Es gibt nichts zu erzählen. Carlotta ist hier aufgetaucht, und ich hatte den Eindruck, dass sie möglicherweise Interesse an Angelo haben könnte. Nur möglicherweise … und das hab ich ihm am Telefon gesagt. Sonst nichts.»
    «Mein Ex hatte auch immer mal wieder Interesse an mir, Fernando.»
    Er stieß ein unwirsches Schnauben aus.
    «Die Fettuccine sind übrigens köstlich. Ich danke dir und Tonino.»
    «Ah, ich bin ein alter Trottel!»
    «Warum denn?»
    «Weil ich dummes Zeug rede. Ein alter Trottel, der dummes Zeug redet!»
    Ehe Laura antworten konnte, klingelte das Telefon. Fernando wollte aufspringen, doch Laura kam ihm zuvor.
    «Angelo?»
    Laura erkannte die Frauenstimme nicht sofort.
    «Nein, nicht Angelo. Ich bin Laura Gottberg, seine deutsche Kollegin. Sind Sie Isabella di Tremonti?»
    Die Antwort ließ auf sich warten, und Laura hatte plötzlich die Vorstellung, dass es sich um Carlotta handeln könnte.
    «Ja, natürlich. Angelo hat mir von Ihnen erzählt. Was ist los mit ihm, wo ist er denn?»
    Laura erzählte kurz, was geschehen war.
    «Das bedeutet also: Alarmstufe eins auch für mich, oder?»
    «Allerdings. Wenn Sie das Gefühl haben, dass irgendwer im
Vita divina
Verdacht geschöpft haben könnte, dann sollten Sie sofort abreisen oder gar nicht dorthin zurückkehren.»
    «Nein, ich glaube nicht, dass jemand Verdacht geschöpft hat. Ich stelle keine Fragen, ich durchsuche keine fremden Zimmer oder Büros. So was machen doch Detektive normalerweise. Ich benehme mich wie alle anderen Klientinnen, lasse mich verwöhnen, äußere meine Begeisterung und flirte wie alle anderen mit dem schönen Kellner und manchmal mit dem Chef. Allerdings beobachte ich sehr genau.»
    «Was haben Sie beobachtet?»
    «Dass der Herr des Hauses offensichtlich den hübschen Kellner nicht besonders mag. Er hat sich sogar mit ihm gestritten. Auf dem Flur vor seinem Büro. Als ich – natürlich rein zufällig – auftauchte, grüßten sie ausgesucht höflich und hörten sofort auf zu streiten.»
    «Haben Sie ein Handy, mit dem Sie Mails und Fotos verschicken können?»
    «Natürlich. Ich habe sogar einen iPod. Der kann eigentlich alles … bloß ich nicht.» Sie lachte.
    «Könnten Sie ganz unauffällig ein Foto des hübschen Kellners machen und an meine Mail-Adresse schicken? Haben Sie etwas zu schreiben?»
    «Warten Sie, ich nehme Sie gleich in meine Adressenliste auf!»
    «Machen Sie das nicht. Schreiben Sie meine Adresse lieber auf. Und wenn Sie die Fotos geschickt haben, dann löschen Sie alles: Adresse und Fotos.»
    «Es wird also ernst, oder?» Isabella di Tremontis Lachen klang jetzt ein bisschen nervös.
    «Ich denke schon. Ich gebe Ihnen meine Handynummer und die Nummer der Questura.»
    «Die habe ich. Angelo hat sie mir gegeben. Geht es ihm wirklich besser?»
    «Ja, es geht ihm besser.»
    «Grüßen Sie ihn von mir.»
    «Das werde ich machen. Bitte gehen Sie keine Risiken ein, Signora.»
    «Sagen Sie Isabella zu mir, Laura! Angelo hat mir schon eine Menge von Ihnen erzählt. Sie haben Glück – er hätte mir auch gefallen.»
    «Grazie, Isabella. Passen Sie auf sich auf!»
    Als Laura in die Küche zurückkehrte, sah Fernando ihr fragend entgegen.
    «Was war das?»
    «Arbeit.»
    «Wusst ich’s doch! Ihr könnt nie aufhören, ihr Polizisten, was? Mit Angelo ist es dasselbe, und jetzt siehst du, was dabei herauskommt. Von Verbrechern hält man sich besser fern, aber ihr rennt ihnen nach! Das ist verdammt ungesund!»
    «Ich glaube, du hast dich auch nicht immer von ihnen ferngehalten, oder?»
    Fernando Guerrini starrte Laura aus seinen tiefliegenden hellbraunen Augen an.
    «Lassen wir das, Laura!»
    «Entschuldige, ich wollte dir nicht zu nahe treten. Wir wollen essen und einfach froh sein, dass es Angelo bessergeht!»
    Laura spürte die Distanz, die sich auf einmal zwischen ihnen ausdehnte. Wie schnell das doch ging. Zwei unbedachte Äußerungen. Carlotta und Conte Enrico di Colalto, der halbseidene Geschäftspartner des alten Guerrini, schienen plötzlich mit am Tisch zu sitzen. Ganz spontan bot Laura den beiden vom Obstsalat an, um die Situation zu entschärfen.
    Ein paar Sekunden lang

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