Nachtgesang

Titel: Nachtgesang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley

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waren lediglich als Stabsfeldwebel Bygraves und Davis vorgestellt worden!
    »Gebt mir eine eurer Landkarten!«, forderte Chung, der der Meinung war, dass Liz es zu weit getrieben hatte. »Diese Gegend, mit einem kleinen Maßstab, sodass so viel Gebiet wie möglich abgedeckt ist.«
    »Red« Bygraves breitete eine Karte auf dem Tisch aus und Chung begann sich darin zu vertiefen. Während er sie untersuchte, erklärte er:
    »Ich bin eine Art Spürhund. Das ist nichts Seltsames« (obwohl es das doch war), »nur eine Gabe, eine instinktive. Manchmal spüre ich, wo diese Kreaturen sich herumtreiben. Im Helikopter hatte ich das Gefühl, dass da ... da draußen ... etwas ist!«
    Er deutete mit seinem Zeigefinger auf ihre momentane Position auf der Karte und zog dann eine gerade Linie nach Osten und ein wenig nach Norden. »In der Richtung zumindest. Und wisst ihr, es ist immer noch da, aber so weit weg ...« Chung schüttelte nachdenklich den Kopf und verengte seine Augen zu Schlitzen. »Was wir machen sollten, ist eine Triangulierung.«
    » Davon verstehe ich etwas!«, sagte Red. »Lassen Sie mich mal die Karte sehen.«
    Sie ließen zu, dass er sich zwischen sie drängelte, und sahen, wie er auf einen Ort deutete: Sandy Cape an der Nordspitze von Fraser Island.
    »Wir können den Piloten nicht bitten, uns nach Osten übers offene Meer zu fliegen«, fügte er hinzu, »denn das würde zusätzliche Kilometer kosten und wir hätten dann nicht mehr genug Benzin, um zurück nach Brisbane zu gelangen. Aber es gibt keinen Grund, uns nicht nach Fraser Island zu fliegen, was südlich von hier liegt. Er hat doch eine Strecke entlang der Küste vorgeschlagen, richtig?«
    »Gut!«, sagte Chung. »Und sobald wir über die Nordspitze der Insel fliegen, kann ich – nun, mein Ding machen, mich auf den Norden konzentrieren – und sehen, ob wir auf etwas gestoßen sind.«
    Red sah Liz an. »Und was machen Sie? Oder halten Sie sich bei diesem Teil raus?«
    Jetzt bemerkte Liz, dass es ein Fehler gewesen war, überhaupt etwas zu sagen. Aber da es jetzt zu spät war, erklärte sie:
    »Wenn David etwas fühlt, werde ich versuchen, nun, auf seiner Spur mitzufahren. Aber da wir dann immer noch ziemlich weit entfernt sein werden, lässt sich nicht mit Gewissheit sagen, ob ich überhaupt etwas lesen kann.«
    Joe erkundigte sich bei Chung: »Hat Ihr Talent Ihre Leute wirklich zu dem Nest in der Gibsonwüste geführt? Immerhin haben wir Sie bis heute noch nie gesehen – und Sie waren nicht dort – also ...?«
    »Bruce Trennier hatte eine sehr starke Aura«, erklärte Chung. »Aber als ein relativer Neuling unter diesen Kreaturen – selbst als Leutnant – war er nicht so gut darin, sich selbst zu verstecken. Als er sich verriet, nahmen ich und einige andere aus dem E-Dezernat von London aus seine Spur auf. Seitdem versucht der Rest von ihnen, die eigene Präsenz zu verschleiern – eine Art mentale Camouflage, verstehen Sie? Also kam ich hierher, um etwas näher am Geschehen zu sein. Na ja, und jetzt könnten wir jemanden gefunden haben.«
    »Ihr habt Trennier von London aus aufgespürt?«, wunderte sich Joe.
    Der Lokalisierer nickte und dachte: Ja, wie eine dichte Nebelbank an einem Sommertag. Nebel, der eine Minute da ist und in der nächsten verschwunden. Gedankensmog! Aber laut sagte er nur: »Ja, das haben wir.«
    Daraufhin kam keine Antwort mehr und die beiden Stabsfeldwebel konnten nur einander anschauen und verwundert den Kopf schütteln ...
    Im anderen Helikopter war Jake Cutter eine Stunde später in Gedanken versunken und sah sich etwas missmutig die Berglandschaft an, als Lardis Lidesci über den engen Gang griff, seinen Ellenbogen anstieß und etwas sagte.
    »Hm?«, murmelte Jake als Antwort. Er hatte schon lange sein Headset abgenommen, wie Lardis auch.
    »Ich fragte dich, was das ist?«, wiederholte der alte Lidesci und deutete aus dem Fenster auf seiner Seite der Maschine.
    »Warum fragst du nicht den Piloten?«, grummelte Jake. »Woher soll ich denn so was wissen?« Aber er schnallte sich trotzdem ab, stand auf, lehnte sich ans Fenster und schaute hinaus.
    Ian Goodly saß vor Lardis. Er spürte die Bewegung, drehte sich um und sah, wohin die anderen schauten.
    Sie befanden sich auf dem Rückweg und flogen andere Berge ab als auf dem Hinweg. 300 Meter unter ihnen hatte eine enorme geologische »Falte« in der Macpherson Range eine steil abfallende Hundskurve geschaffen. Auf der westlichen, windgeschützten Seite der Falte befand