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Nachtglanz - Heitmann, T: Nachtglanz

Titel: Nachtglanz - Heitmann, T: Nachtglanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Heitmann
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beobachten, außerdem verfügt er selbst über ausgezeichnete Kontakte. Sie können also davon ausgehen, dass wir alles in Erfahrung gebracht haben, was in unserer Macht stand. Wir haben es mit sieben Opferungen zu tun, mit solchen Opferungen, die bis zum bitteren Ende durchgeführt worden sind. Jede einzelne von ihnen mit einer anderen Technik … vom klassischen Durchtrennen der Arterie bis zum professionellen Abzapfen des Blutes. Dabei wiesen die Opfer keinerlei Verbindungen zueinander auf, Geschlecht, Alter, Rassenzugehörigkeit, alles kreuz und quer durcheinander. Genau wie die Fundorte, denn normalerweise
würde sich bei so vielen Leichen doch eine Art Vorliebe abzeichnen, etwa eine Gegend, in der der Täter sich gut auskennt. Aber so ist es in diesem Fall nicht. Man könnte fast meinen, unserem Unbekannten ist es gleichgültig, wen er tötet und wo er es tut. Deshalb fällt es der Mordkommission des LAPD auch so schwer, ein Muster zu erkennen - das ändert sich jedoch, wenn man weiß, auf welchen Nenner man vollkommen unterschiedlich ausgeblutete Leichen bringen kann: Blutopfer für den Dämon.«
    Adam nickte zustimmend, während er in seine Einschätzung von Esther neben über alle Maße anziehend und geheimnisvoll auch noch intelligent eintrug. Was ihre abweisende Haltung umso schlimmer machte.
    »Ich habe eine Liste der bisherigen Opfer für Sie zusammengestellt«, fuhr Esther geschäftsmäßig fort. »Wer sie waren, von wem sie gefunden wurden, samt Daten, Fundortbeschreibungen und so weiter. Können Sie damit arbeiten?«
    »So eine Liste ist ja gut und schön, aber meine Sinne brauchen eigentlich etwas Handfestes, mit dem sie arbeiten können. Hat Anders eins der Opfer in seinen Besitz bringen können, damit ich es mir genauer ansehen kann?«
    »Leider haben wir kein Kühlhaus, das groß genug für die Unterbringung einer Leiche wäre. Nur einen Kühlschrank für Bensons Biervorräte«, antwortete Esther, wobei ihre Nase sich erneut kräuselte. Das Thema war ihr zuwider. Mit zwei Fingerspitzen massierte sie sich die Schläfe, dann zwang sie sich ein Lächeln aufs Gesicht. »Sehen Sie, Anders ist kein Staatsmann, der etwas vertuschen will und deshalb schrecklich zugerichtete Leichname aus der Leichenhalle entführen lässt, bis der Geheimagent eintrifft und die Spuren liest. Darum werden Sie sich selbst kümmern müssen.«
    Nach außen hin ließ Adam den Spott an sich abprallen, doch innerlich zuckte er zusammen. Während er die sorgfältig ausgearbeitete
Liste überflog, trat Esther unruhig von einem Fuß auf den anderen, wobei sie prompt im Sand versank. Mit einer gewissen Übung packte Adam sie am Ellbogen.
    »Haben Sie vergessen, irgendein Detail zu notieren, oder warum sind Sie plötzlich so nervös? Das Reden über ausgeblutete Leichen scheint Sie ja jedenfalls nicht aus der Ruhe zu bringen. Sagen Sie es mir ruhig, falls Sie als perfekte Assistentin versagt haben sollten. Ich werde es Anders schon nicht auf die Nase binden und Ihre Karriere ruinieren.«
    Esther strich ihren Mantel glatt. »Ich habe nichts vergessen. Es gibt nur etwas, von dem ich mir nicht sicher bin, ob ich es überhaupt erwähnen soll.«
    Adam brauchte nicht auf seinen Instinkt zurückzugreifen, um zu erkennen, dass sie einen innerlichen Kampf ausfocht. Geduldig wartete er ab.
    »Vermutlich ist es eine Sackgasse, aber vor einigen Tagen hat es einen Polizeieinsatz im Außenbezirk gegeben. Nichts Großes. Es war wohl ein anonymer Tipp gegeben worden, der auf einen blutbesudelten Hinterhof hinwies. Allerdings ist dort außer dem Blut nichts gefunden worden. Ich habe also keinen Beweis, dass es sich um eine Opferung gehandelt haben könnte. So, nun haben Sie es wenigstens gehört.Was Sie daraus machen, ist Ihre Sache.«
    Hellhörig geworden, hakte Adam nach. »Woher wissen Sie davon?«
    »Einer von Anders’ Kontakten beim LAPD hat angerufen und davon erzählt.«
    Adam versuchte, Esthers Stocken auf die Schliche zu kommen. »Aber Anders glaubt nicht, dass dieser Fall auch unserem unbekannten Freund zuzurechnen ist?«
    »Nein, deshalb steht er auch nicht auf der Liste. Ein Hundekampf auf einem Hinterhof, hat er gesagt. Ich sollte Sie nicht von den gesicherten Spuren ablenken. Aber Rischka, die das
Gespräch mit dem Polizeikontakt angenommen hatte, war da anderer Meinung, darum habe ich es mir gemerkt.«
    »Aha.« Obwohl Adam sicher war, dass mehr hinter dieser Geschichte steckte, ließ er es auf sich beruhen. Esthers Gesichtsausdruck

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