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Nachtglanz - Heitmann, T: Nachtglanz

Titel: Nachtglanz - Heitmann, T: Nachtglanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Heitmann
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Adam. Er hatte den Wagen ein Stück abseits von dem verlassenen Haus geparkt, auf dessen Hinterhof - laut Rischkas Instinkt - eine Opferung durchgeführt worden war. Nun gab er schon seit geraumer Zeit vor, es anzustarren. Das Gebäude auf der rechten Seite stand ebenfalls leer, und links lebte ein alter Mann, der beim Radiohören am Küchenfenster eingenickt war. Ja, das war tatsächlich kein schlechter Ort für eine Opferung, hier hatte man eindeutig seine Ruhe.
    Um zu dieser Feststellung zu gelangen, brauchte Adam nur wenige Sekunden. Nichtsdestotrotz konnte er sich nicht dazu durchringen, den Hinterhof in Augenschein zu nehmen, denn es gingen ihm ganz andere Dinge durch den Kopf: Als er unter fadenscheinigen Gründen darauf bestanden hatte, dass Esther ihn begleitete, hatte er sich nicht nur lächerlich gemacht, sondern auch eine Grenze überschritten. Sie war nicht freiwillig
bei ihm, auch wenn Adam nach dem kurzen Schlagabtausch in ihrem Apartment klargeworden war, dass sie sich von ihm angezogen fühlte. Das war jedoch keine Ausrede dafür, wie erschreckend wenig Hemmung er an den Tag gelegt hatte, seinen Willen durchzusetzen. Er konnte einfach nicht anders. Alles an ihr reizte ihn, rief eine Sehnsucht wach, von der er nie gedacht hätte, sie je zu verspüren.
    Unauffällig betrachtete er Esther aus den Augenwinkeln. Die Anspannung, unter der sie stand, ließ ihre Lider flackern, und sie hielt die Handtasche viel zu fest umschlossen. Lauter Zeichen, dass sie nicht bei ihm sein wollte.
    Mit Not unterdrückte Adam ein frustriertes Aufstöhnen.Was hatte er da nur angerichtet? Nicht, dass sie jemals einer Einladung zum Essen zugestimmt hätte, aber jetzt betrachtete sie sich als seine genötigte Dienerin, und er hatte nicht die geringste Ahnung, wie er diese Struktur aufbrechen sollte.
    »Meinen Sie nicht, wir haben diese Bretterbude nun lange genug angestarrt? Oder verbirgt sich hinter dieser Observierung vielleicht eine spezielle Technik, die sich mir nicht erschließen will?«
    Zu Adams Verwunderung klang Esther mehr als gefestigt. Sie war wirklich gut darin, ihren inneren Aufruhr zu überspielen. Trotzdem würde er sich langsam etwas einfallen lassen müssen, wenn er es sich mit ihr nicht ganz verscherzen wollte. Doch was konnte er ihr schon bieten? Warum nicht einfach das, wonach sich die meisten Frauen, denen er im Lauf der Jahrzehnte begegnet war, verzehrt hatten: sein gutes Aussehen. Die Idee behagte ihm nicht, aber etwas Besseres wollte ihm nicht einfallen.
    »Ach, Esther. Nun seien Sie doch nicht so gnadenlos mit mir.« Adam strahlte sie an in der Hoffnung, ihr damit wenigstens ein kleines Lächeln zu entlocken. Stattdessen bekam er nur einen missbilligenden Blick.

    »Ich habe es Ihnen schon einmal gesagt: Sie brauchen nicht so charmant zu lächeln. Im Übrigen bin ich ausgesprochen unempfindlich für schöne Männer. Ohne Sie beleidigen zu wollen, aber ich muss gestehen, dass mir ein aufsehenerregendes Gesicht bei einem Mann suspekt ist. Ich weiß, Sie können nichts dafür, aber Sie sollten es mir gegenüber auch nicht unbedingt als Köder einsetzen. Damit erreichen Sie nur das Gegenteil der gewünschten Wirkung.«
    Großartig!
    Der Dämon brach in schallendes Gelächter aus, als wäre er ein Theaterbesucher, der sich das gesamte Stück über halb zu Tode gelangweilt hatte und nun dank dieses Witzes wieder zum Leben erwacht war.
    Adam gönnte dem Dämon sein Vergnügen. Über seinen albernen Versuch, ausgerechnet die kühle Esther zu bezirzen, konnte man wirklich nur spotten. Noch nie hatte er versucht, sein Aussehen zu seinem Vorteil zu gebrauchen, denn es war ihm immer suspekt geblieben. Eigentlich hatte er nichts anderes als eine solche Abfuhr verdient, gestand er sich ein, über sich selbst den Kopf schüttelnd.
    »Es tut mir leid, dass ich Sie brüskiert habe.« Esther sah ihn voller Ernsthaftigkeit an. »Aber da wir nun einige Zeit miteinander verbringen werden, dachte ich, es wäre besser, die Fronten zu klären. Ich bin verlobt. Und selbst wenn ich es nicht wäre und Sie keinen Dämon in sich tragen würden, könnte ich mir keinen Flirt zwischen uns beiden vorstellen. Einfach, weil ich nicht der Typ dafür bin.«
    Adam schenkte ihr ein schmales Lächeln und untersagte es sich, ihr zu erklären, dass er auf mehr als auf einen Flirt aus war. Dann öffnete er die Autotür. »Ich werde nicht lange brauchen, um mir den Hinterhof anzuschauen.«
    »Moment!« Esther griff nach seinem Unterarm. »Sie

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