Nachtkalt: Psychothriller (German Edition)
sich ihre nackten Oberkörper immer enger aneinanderdrückten. Erst als Florian ein leises Stöhnen ausstieß und sie mit seinen Händen zwang innezuhalten, ließ sie von ihm ab und stand auf. Ohne sich aus den Augen zu lassen, entledigten sich beide ihrer übrigen Kleidung. Da Florian seine Hose im Sitzen heruntergeschoben hatte, setzte sich Anja wieder auf seinen Schoß, achtete aber darauf, seine empfindlichste Stelle noch nicht zu berühren. Zusammen mit seinen Lippen erkundeten seine warmen Hände jede Stelle ihres Körpers, was Anjas Spannung fast bis ins Schmerzhafte steigerte. Alles in ihr schrie danach, ihn endlich in sich zu spüren, doch dieses Mal war er derjenige, der sich Zeit ließ. Nachdem sie das zweite Mal versucht hatte, ihn ebenfalls zu berühren, bog er ihr sanft die Arme auf den Rücken und hielt dort ihre Hände mit seiner Hand zusammen. Bei jedem anderen Mann hätte dieser erneute Kontrollverlust dazu geführt, dass ihre Lust in Panik übergegangen wäre, jetzt aber stimulierte sie dieser Umstand sogar noch zusätzlich. Fast wehrlos fiel ihr Blick nach unten. Seine Männlichkeit stand nur wenige Zentimeter vor ihr und alleine dieser Anblick trieb sie fast in den Wahnsinn. Hinzu kam, dass Florians freie Hand sie überall zu berühren schien, den Bereich zwischen ihren Beinen aber immer sehr knapp ausließ. Irgendwann konnte Anja nicht mehr anders und flehte leise: »Bitte höre auf ...«. Im gleichen Augenblick berührte sein Handrücken ihren Hügel so sanft, dass sie nur noch ein schwaches »Bitte« stöhnen konnte.
Noch immer machte Florian keine Anstalten, sie endgültig zu sich heranzuziehen; erst als sich ein heißer Tropfen ihrer Lust löste und auf seinen Oberschenkel fiel, hatte er Erbarmen. Er gab ihre Hände frei, griff unter ihre Pobacken und hob sie auf sich, wo sie ihn tief in sich aufnahm. Zunächst wagte keiner von beiden eine Bewegung. Eng umschlungen saßen sie da und genossen das Gefühl mit dem anderen vereint zu sein. Erst nach einer Weile begannen sie sich erneut zu küssen und Anja konnte nicht anders, als ihr Becken langsam zu bewegen. Florian ließ sich mit einem lauten Stöhnen gegen die Rückenlehne des Sofas fallen und unterstützte ihre Bewegungen, indem er sie immer wieder am Hintern nach oben zog und damit für zusätzliche Reibung sorgte. Es brauchte nur wenige Bewegungen, bis beide Körper ein süßer Schauer durchlief. Schnell fanden beide einen gemeinsamen Rhythmus, der bald nicht mehr zu kontrollieren war. Gleichzeitig mit einem langen, intensiven Kuss wurden beide von einem Strudel aus Gefühlen erfasst, der unweigerlich in einem erlösenden Höhenpunkt gipfelte, wobei sie sich noch tiefer vereinten und jeder die Lust des anderen auskostete.
Schwer atmend und immer noch miteinander verbunden, saßen sie eine ganze Weile da und genossen die Hitze ihrer Körper. Irgendwann löste sich Anja aus seiner Umarmung, sah ihm in die Augen und flüsterte zum ersten Mal: »Ich liebe dich.«
Florians entspannter Gesichtsausdruck wurde zu einem sanften Lächeln. Dann gab er ihr einen zärtlichen Kuss und sagte: »Ich liebe dich, Anja.«
Anja strich ihm gerade eine schweißnasse Strähne von der Stirn, als sie das laute Scheppern der geschlossenen Rollläden brutal in die Realität zurückriss. Ihr Körper verkrampfte sich und mit einem Mal hatte sie wieder den gleichen Pulsschlag wie eben gerade, als sie miteinander geschlafen hatten.
Florian war zwar ebenfalls leicht zusammengezuckt, wurde aber sofort wieder ruhiger und sagte beschwichtigend: »Keine Sorge, das war nur der Wind.« Doch Anja starrte weiterhin zu dem großen Wohnzimmerfenster, hinter dem sich weiterhin die Lamellen des Rollos bewegten. Nach einer weiteren Windböe, die Florians Einschätzung bestätigte, schmiegte sich Anja an seine Brust und sagte: »Ich habe Angst. Was, wenn sich da draußen wirklich ein Irrer herumtreibt?«
Florian streichelte ihren Kopf und versuchte zuversichtlich zu klingen: »Das Haus ist verschlossen, ich bin hier und morgen hat der ganze Spuk bestimmt ein Ende.« Er ließ eine kurze Pause folgen und fügte dann mit enttäuschter Stimme hinzu: »Obwohl, das wäre eigentlich schade. Ich hätte nichts dagegen, dich noch öfter zu beschützen.« Jetzt musste auch Anja lächeln und da ihre Hand knapp unter seinem Nabel ruhte, entging ihr nicht, dass Florian offenbar doch nicht so entspannt war, wie es vorhin den Anschein hatte. Sie konnte einfach nicht anders als ihn zu berühren
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