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Nachtkalt: Psychothriller (German Edition)

Nachtkalt: Psychothriller (German Edition)

Titel: Nachtkalt: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Franley
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der gedämpften Stimme eines Radiosprechers und klassischer Musik war nichts zu hören.
    Noch war er unschlüssig, wie er vorgehen sollte. Einfach läuten oder das Schloss öffnen und sie überrumpeln? Während er darüber nachdachte, wurde ihm die Entscheidung abgenommen, da nun das leise Rauschen von Wasser einsetzte und es sich, vom Klang her, um das Befüllen einer Badewanne handelte. Er wartete weitere fünf Minuten und hatte Glück, dass hinter der Nachbartür alles ruhig blieb. Anschließend zog er das kleine Täschchen mit dem Werkzeug aus der Tasche, sich selbst dünne Latexhandschuhe über und stand wenige Sekunden später auf der anderen Seite der Wohnungstür.
    Die Einrichtung entsprach dem, was er sich vorgestellt hatte. Alte Möbel, Vasen mit Trockenblumen und ökologisch einwandfreie Teppiche aus dicker Schafswolle dominierten die Räume. Die tut nicht nur bieder, die ist es auch, ging es ihm durch den Kopf, als er einen vorsichtigen Blick in das schummrig beleuchtete Wohnzimmer warf. Rechts von ihm war ein offener Durchgang, der in eine kleine Küche führte, links gab es einen weiteren kurzen Flur mit zwei Türen und von dort kamen auch die Geräusche des Wassers, die jetzt von dem leisen Summen einer Melodie begleitetet wurden – noch fühlte sich die Psychiaterin sicher!
     
    So leise wie möglich, aber fast als würde er hier wohnen, zog er seine Jacke aus und hängte diese an die Garderobe. Anschließend nahm er das kleine Gerät aus einer der Taschen und schlich leise in Richtung des Badezimmers. Ein Blick durch die nicht ganz geschlossene Tür zeigte sie in einem der Wandspiegel. Auch bezüglich ihres Körpers hatte er sich nicht getäuscht, ihr schlechter Kleidungsstil diente nur dazu, die Häftlinge auf Distanz zu halten. In Wirklichkeit hatte sie eine durchaus ansehnliche Figur. Frau Dr. Bernau saß völlig entspannt in ihrer Badewanne, wo sie sich, umhüllt von leichtem Wasserdampf, ihre schlanken Beine rasierte. Immer wieder erschienen dabei auch ihre Brüste in dem rosa Schaum, was ihn aber in dieser Form noch nicht erregte.
    Obwohl alles in ihm danach drängte, endlich zu beginnen, zwang er sich zu warten, bis sie mit ihrer Rasur fertig war, was fast schief gegangen wäre, da sie einmal zum Spiegel blickte und ihn fast gesehen hätte. Dann endlich war es so weit: Sie legte den Rasierer beiseite, ließ noch etwas heißes Wasser nachlaufen, legte den Kopf auf eine Art Gummikissen und schloss die Augen.
    Er öffnete geräuschlos die Tür, betrat das kleine Badezimmer und setzte sich an den Rand der Wanne. Vermutlich war es ein schwacher Luftzug, der dafür sorgte, dass sie ihre Augen öffnete. Mit einer ersten Welle der Erregung sah er dabei zu, wie sich ihr Körper versteifte und sich die erste Angst in ihrem Blick zeigte. Dann dauerte es ungewöhnlich lange, bis sie begriff und zu einem Schrei ansetzte. Natürlich war er darauf vorbereitet, hatte den Elektroschocker aber auf eine relativ schwache Stufe eingestellt. Ein kurzer Tastendruck, Funken sprangen auf das Wasser über, worauf die Psychiaterin ihre Augen verdrehte, aber nicht ohnmächtig wurde.
    Zufrieden tauchte er seine Hand in das Wasser, fuhr ihr mit zwei Fingern über die weiche Haut und sagte dabei: »Ich hoffe, du kannst Schmerz ertragen.«
    Da die Schockwirkung des Stroms langsam nachließ, versuchte sie sich von seiner Hand zurückzuziehen und erneut einen Schrei auszustoßen, doch wieder war er schneller und brachte das Gerät erneut zum Einsatz, dieses Mal jedoch direkt auf der nassen Haut ihrer Schulter. Es folgte eine kurze Ohnmacht.
    Als sie wieder erwachte, hatte sie einen Knebel im Mund und ihre Hände waren hinter ihrem Rücken zusammengebunden, was es ihr schwer machte, den Kopf über Wasser zu halten. Mit weit aufgerissenen Augen starrte sie ihn an und versuchte etwas zu sagen, doch mehr als gedämpftes Gemurmel ließ der Knebel nicht zu.
    Er erhob sich, zog sich langsam aus und empfahl ihr: »Du solltest versuchen dich zu entspannen, so lässt sich der Schmerz leichter ertragen.« Es folgte eine kurze Pause, in der er seine Kleidungsstücke fein säuberlich zusammenlegte und hinaus in den kurzen Flur brachte. Anschließend kam er zurück und sah, wie sie ihre Schenkel zusammenpresste. Ein kurzes Lächeln huschte über sein Gesicht, bevor er fast beiläufig feststellte: »Oh, keine Sorge, ich vergewaltige dich nicht. Wir zwei werden eine ganz andere Art von Spaß miteinander haben.« Dann zeigte er ihr, was er

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