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Nachtkrieger: Ewige Begierde

Nachtkrieger: Ewige Begierde

Titel: Nachtkrieger: Ewige Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Hendrix
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das, was sich kurz zuvor abgespielt hatte.
    Sie nehmen, wann immer er wollte …
    Diese Worte und der Kuss waren umso mehr ein Grund, froh zu sein, dass sie nicht mehr in seiner Nähe war. Sie hatte ihm einen guten Lohn für eine einfache Aufgabe in Aussicht gestellt, aber er hatte abgelehnt und dann …
der Teufel soll ihn holen.
Sie war es nicht gewohnt, dass ihr jemand etwas abschlug, vor allem nicht, wenn jemand so eindeutig niedrigeren Ranges war. Und sie war es ganz und gar nicht gewohnt, dass Männer sie so einfach küssten und mit ihr sprachen wie mit einem gewöhnlichen Frauenzimmer. Dieser lüsterne Bube sollte mit keiner Frau so anzüglich reden, erst recht nicht mit einer Frau von adeliger Geburt.
    Dabei konnte er natürlich nicht wissen, dass sie adelig war. Robert und sie hatten sich alle Mühe gegeben, den Anschein zu erwecken, als gehörten sie zum gemeinen Volk, und bislang schienen sie damit Erfolg gehabt zu haben. Nicht einmal Roberts gelegentliche Versprecher hatten sie verraten, und den Heiligen sei Dank, war sie viel zu verblüfft gewesen, als dass sie Sir Steinarr wegen seines groben Annäherungsversuchs zurechtgewiesen hätte – ein Bauernmädchen hätte es nämlich niemals gewagt, einen Ritter zu beschimpfen, ganz gleich, wie arm oder wie grob er war.
    Dennoch war sie sich gar nicht sicher, ob sie überhaupt derart gemein wirken wollte, dass sie mit Köhlern reisen musste. Denn die Handwerker, die auf der Suche nach trockenem Holz zur Verkohlung ihre Lager hier und dort in den Wäldern aufschlugen, waren ihr schon immer unheimlich gewesen, mit der rußgeschwärzten Haut, ihren rauhen Sitten und ihrem unsteten Leben. Da konnte auch das Wort eines Priesters, den sie überhaupt nicht kannte, nur wenig dazu beitragen, ihr den Eindruck zu vermitteln, sie und Robert seien bei ihnen sicher aufgehoben.
    Dem Lächeln nach zu urteilen, das sich über Vater Albertus’ Gesicht ausbreitete, schien er ihre Bedenken jedoch ganz und gar nicht zu teilen. Er hatte sie hierher an das äußerste Ende des Dorfes geführt, zu einer Wiese am Ufer eines Baches, wo sich mehrere Köhler mit ihren Wagen versammelt hatten und Vorbereitungen zum Aufbruch trafen. Nun sprach er mit dem Führer der Gruppe, einem untersetzten, stämmigen Mann, der aussah, als sei er selbst aus einem Stück Holzkohle geschnitzt worden, so schwarz war seine Haut. Der Mann beriet sich zunächst mit den anderen Männern, dann nickte er, und Vater Albertus winkte Robert und sie herbei.
    In der Hoffnung, dass das Vertrauen des Priesters in die Köhler gerechtfertigt war, verdrängte Matilda die Gedanken an Sir Steinarr und ging hinter Robert her zu ihren neuen Reisebegleitern. Zunächst war dort Hamo, der Führer, dann James, sein Sohn und rechte Hand, James’ Frau Ivetta und deren Mutter Edith, außerdem ein Cousin namens Osbert und knapp zwanzig weitere Personen, die kleinsten Kinder nicht mitgezählt. Wenn Matilda es richtig verstanden hatte, waren sie alle mit Hamo verwandt oder angeheiratet.
    Hamo musterte sie und Robin prüfend, als seien sie zwei Bäume, die zu Holzkohle werden sollten, dann nickte er. »Der Priester hat gesagt, ihr wollt mit uns zum Gut Headon reisen.«
    »Aye«, antwortete Robert. »Wenn ihr noch Platz für uns habt.«
    »Habt ihr genug zu essen bei euch?«
    »Aye, und noch ein wenig für den gemeinsamen Topf«, sagte Robert, woraufhin sich Matilda auf die Zunge beißen musste, um nicht zu widersprechen. Sie hatten sich mit so wenig auf die Reise gemacht, und wenn Robert davon nun auch noch etwas abgab …
    Aber Hamo nickte nur und schien zufrieden. »Dann seid ihr doppelt willkommen.« Er streckte seine Hand aus, die so rußig war, dass Matilda erwartete, auch Roberts Hand würde schwarz werden, nachdem er die des Köhlers geschüttelt hatte. »Gut, dass ihr heute gekommen seid. Osbert und die Seinen sind auch heute zu uns gestoßen, so werden wir, sobald es hell wird und wir die Ochsen anspannen können, aufbrechen.«
    Vater Albertus klopfte den beiden Männern auf die Schulter. »Gut. Gut. Dann nehmt ihr Robin und Marian also mit, und ich kann mich auf den Rückweg machen. Das frische Wasser im Taufbecken ist noch nicht geweiht.«
    »Seid so gut und segnet uns, bevor Ihr geht, Vater«, sagte Hamo. »Kommt alle her! Wir wünschen uns eine sichere Reise.« Sogleich versammelte sich die gesamte Familie und kniete nieder. Robert kniete sich neben Hamo, Marian kniete am Rand der Gruppe. Als der Priester seinen Segen

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