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Nachtkrieger: Ewige Begierde

Nachtkrieger: Ewige Begierde

Titel: Nachtkrieger: Ewige Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Hendrix
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benutzt dieser Bube ihre Phantasien, redet ihr ein, dass er auf einer ehrenwerten Suche sei und sie ihm helfen müsse.«
    »Auf welcher Art von Suche?«, fragte Steinarr.
    »Mein Onkel schaffte einen Teil seines Vermögens beiseite und hinterließ eine Reihe versteckter Rätsel, die seinen Erben zu einem kleinen Schatz führen sollen. Die
mich
dorthin führen sollen«, betonte Gisburne, als ob Steinarr das nicht längst klar gewesen wäre. Dann fügte er mit einem spöttischen Lächeln hinzu: »Ich befürchte, er liebte die
gestes
ebenso wie Matilda. Robert stahl das erste dieser Rätsel und versucht nun, mit dessen Hilfe den übrigen Spuren nachzugehen – und den Schatz zu finden – mit Matildas Hilfe.«
    »Robert?«
    »Robert le Chape. Der Dieb. Ein Waisenjunge, den mein Onkel in seiner Mildtätigkeit bei sich aufnahm, und der diese Mildtätigkeit nun mit Hinterhältigkeit belohnt.«
    »Warum macht Ihr Euch nicht gemeinsam mit Eurem Onkel selbst auf die Suche nach ihm?«
    »Leider geht das nicht, es war der Tod meines Onkels vor einer Woche auf seinem Gut in Loxley, der dieses Geschehen in Gang setzte. Ich wurde aus Gisburne an sein Krankenbett gerufen, aber ich kam zu spät. Mein Onkel war bereits gestorben, und Robert hatte seinen hinterhältigen Plan in die Tat umgesetzt und sich mit Matilda davongemacht.« Guy holte tief Luft, dann drehte er sich um und sah Steinarr in die Augen. »Ich zahle Euch zehn Pfund Silber, wenn Ihr Robert le Chape aufhaltet und meine Cousine noch diesen Monat zurückbringt.«
    Zehn Pfund! Selbst wenn er sämtliche Kopfgelder der vergangenen fünf Jahre zusammenzählte, kam er nicht auf zehn Pfund. Entweder war dieser Mann seiner Cousine äußerst zugetan oder … »Ihr wollt nicht, dass Robert aufgehalten wird. Ihr wollt ihn tot sehen.«
    Der junge Lord setzte ein dünnes Lächeln auf, das sich jedoch nicht in seinem Blick widerspiegelte. »Das habe ich nicht gesagt. Wenn er jedoch nie wieder vor meinem Tor auftauchte, würde ich das nicht bedauern.«
    Mit anderen Worten also, ja. Angewidert dachte Steinarr über diese Wendung nach. Selbstverständlich hatte er bereits Menschen getötet, sowohl direkt, etwa im Krieg oder wenn ein Mörder, auf den ein Kopfgeld ausgesetzt war, allzu heftigen Widerstand leistete, als auch indirekt, wenn die Gesetzlosen, die er gefangen nahm, am Galgen endeten. Ganz abgesehen davon, was der Löwe anrichtete – man konnte es vielleicht nicht unbedingt Mord nennen, aber Töten allemal. Für ihn war das nichts Außergewöhnliches. Und dennoch, einen einfachen Dieb umzubringen, weil es irgendeinem unbedeutenden englischen Lord in den Kram passte, war etwas ganz anderes.
    Doch wenn er den Auftrag nicht annahm, tat es jemand anders. Auch dann wäre Robert le Chape tot, aber die Prämie würde den Geldbeutel eines anderen füllen. Sie brauchten das Geld. Zehn Pfund würden reichen, um einen neuen Sattel zu kaufen, nicht nur eine Decke, und sie hätten noch Geld übrig für alles, was darüber hinaus noch notwendig war. Er hatte es viel zu lange verdrängt, bis dieses naive Mädchen ihm vor Augen gehalten hatte, wie dringend er einen neuen Sattel für den Hengst – Torvald – brauchte. Ohne einzuwilligen oder abzulehnen, fragte er: »Was hat es mit diesem Schatz auf sich?«
    »Das ist nicht so wichtig, es sei denn, Robert findet ihn, bevor Ihr Robert gefunden habt«, fegte Sir Guy das Thema mit einer wegwerfenden Handbewegung beiseite. »Sobald er den Schatz gefunden hat, wird er meine Cousine fallen lassen wie einen alten Lappen, sie allein irgendwo in einer fremden Gegend zurücklassen, wo sie zur leichten Beute wird für jeden, der sie findet. Sie sollte – soll – in einem Monat heiraten. Wenn sie rechtzeitig zurückkehrt, lässt ihre Zukunft sich vielleicht noch sichern.«
    Aha, deshalb also einen Monat Zeit. Zehn Pfund in einem einzigen Monat … Rasch traf Steinarr eine Entscheidung. »Dann ist ihre Zukunft gesichert. Ich finde sie und bringe sie Euch zurück.«
    Erleichterung milderte die Sorgenfalten in Sir Guys Gesicht. »Und le Chape?«
    »Wird weder den Schatz finden, den er so krampfhaft sucht, noch jemals wieder vor Eurem Tor auftauchen, Mylord. Für zehn Pfund.«
    »Zehn Pfund«, bestätigte Sir Guy. Nach alter Sitte besiegelten sie die Abmachung mit einem Handschlag. »Und als weiteres Zeichen des Vertrauens …«
    Steinarr spürte etwas Hartes in seiner Hand, und als er hinuntersah, stellte er fest, dass es das Medaillon war, mit

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