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Nachtkrieger: Ewige Begierde

Nachtkrieger: Ewige Begierde

Titel: Nachtkrieger: Ewige Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Hendrix
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dich noch einmal genau um. Ein König mit einer Krone. Es muss irgendwo hier sein.«
    Aber das war es nicht. Jeden Stein und jeden Baum nahmen sie ins Visier, starrten sie an, bis die Bilder vor ihren Augen verschwammen, versuchten, ein Gesicht, einen Kopf, eine Krone oder eine Kappe darin zu sehen. Als Robert nicht mehr konnte, setzte er sich neben der Quelle auf den Boden und rieb sich die Augen, doch Matilda gab nicht auf. Sie suchte sich einen Ausgangspunkt mitten auf der Lichtung, drehte sich langsam um die eigene Achse und suchte erneut mit ihrem Blick die Umgebung ab. Dabei murmelte sie unentwegt: »Papa, du
felon,
wo hast du es versteckt?«
    »Ssst«, zischte Robert plötzlich und unterbrach sie bei ihrer Suche. Sie drehte sich um und wollte fragen, was los sei, doch als sie sah, dass er die Hand hob, schwieg sie. Er zeigte auf etwas.
    Ein prächtiger Rothirsch stand am Rand der Lichtung, kaum ein Dutzend Schritte weit entfernt, den Blick auf Robert gerichtet. In stolzer Haltung stand er dort, mit dunklem, dichten Fell an den Schultern, und obwohl sein junges Geweih gerade erst zu wachsen begonnen hatte, schien es bereits stark und kräftig, so dass Matilda sich vorstellen konnte, wie prächtig es aussehen würde, wenn es ausgewachsen war. Eine ganze Weile blieben sie alle drei wie erstarrt stehen, Robert, der Hirsch und Matilda. Dann öffnete sie sich behutsam der Seele des Tiers. Sie fühlte seine Neugier, als es witterte, aber keinerlei Furcht. Der Hirsch drehte sich um und ging zurück in den Wald, und sie ließ ihn gehen.
    »Der König des Waldes«, flüsterte Robert, nachdem der Hirsch verschwunden war.
    »Der König des Waldes«, wiederholte Matilda aufgeregt. »Robert, du hast es gelöst! Schnell, sieh dich nach dem Kopf eines Hirsches um.«
    »Nicht nötig«, antwortete er. Er sprang auf und zog Matilda mit sich zu der Stelle, wo sie zuvor gebetet hatten. »Knie dich hin!«
    »Wir können ein Dankgebet sprechen, wenn wir es gefunden haben.«
    »Knie dich hin!« Er drückte sie nahezu auf den Boden, dann fiel er dicht hinter ihr selbst auf die Knie. Über ihre Schulter hinweg streckte er einen Arm aus und wies auf den Gipfel des kleinen Hügels, an dessen Fuß die Quelle entsprang. »Wir werden finden, wofür wir beten. Sieh doch!«
    Matilda brauchte einen Moment, doch als sie es entdeckte, lächelte sie über das ganze Gesicht. Es war die ganze Zeit lang dort gewesen: ein großer Stein, der die Umrisse des mit Sträuchern bewachsenen Hügels aussehen ließ wie den riesigen Kopf eines Hirsches. Oberhalb dessen erhob sich eine einsam stehende Eiche, gespalten und gebogen von Krankheit, wie ein Hirschgeweih. »Die Krone des Königs des Waldes.«
    Hastig liefen sie den Hügel hinauf und zerrissen sich dabei an den Brombeeren Haut und Kleidung. Robert lief um den Baum herum und sah hinauf. »In der Krone. In der Krone.«
    »Da. Sieh nur!« Matilda wies nach oben. Hoch oben in dem Baumstamm, über den letzten wenigen lebenden Zweigen befand sich ein Loch, etwa so groß wie die selbstgefertigte Baumhöhle eines Spechts.
    »Das kann es doch nicht sein«, sagte Robert.
    »Neben dem Loch ist ein kaum erkennbares Zeichen. Siehst du es? Ich glaube, es ist ein
F,
für Fitzwalter.«
    Robert grinste. »So hoch oben. Warum sollte er es in dieser Höhe eingeritzt haben? Und wie hat er das überhaupt geschafft?«
    Robert konnte nicht gut klettern. Das hatte er noch nie gekonnt. Während andere Jungen Bäume erklommen hatten, war er unten geblieben und hatte Tierfigürchen aus Holz geschnitzt. Matilda hatte ein hübsch gearbeitetes Eichhörnchen aufbewahrt, das er ihr geschenkt hatte, als sie zur Erziehung weggeschickt wurde.
    »Vermutlich hat er einen Pagen dort hinaufgeschickt«, sagte sie. »Und was das Warum betrifft, so wollte er wahrscheinlich nicht, dass jemand es zufällig entdeckt, oder? Los! Du kannst es. Du hast es geschafft, das Rätsel zu lösen, also schaffst du es auch, die nächste Aufgabe zu erfüllen.«
    »Aber er hat mich nie gemocht«, murmelte Robert, während er sich bereitmachte, um auf den Baum zu klettern.
    Was nicht ganz der Wahrheit entsprach, aber nun war nicht der richtige Zeitpunkt, um darüber zu streiten. Matilda rang die Hände, während er sich unbeholfen von Ast zu Ast den Baum hinaufarbeitete. Schließlich stand er auf dem höchsten lebenden Ast, umklammerte mit einem Arm den Stamm, und griff mit der freien Hand in das Loch hinein.
    »Ist es da?«, rief Matilda.
    Robert schüttelte

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