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Nachtkrieger: Ewige Begierde

Nachtkrieger: Ewige Begierde

Titel: Nachtkrieger: Ewige Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Hendrix
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den Kopf. »Ich kann den Boden des Lochs nicht erreichen. Ich muss noch höher hinauf.« Er beugte sich um den Baumstamm herum und suchte nach einer Stelle, wo er den Fuß aufsetzen konnte. Die Stümpfe zweier toter Äste ragten aus dem Stamm heraus, gerade hoch genug, um von dort aus die Baumhöhle besser zu erreichen. Prüfend trat Robert zunächst auf den einen und dann auf den anderen Ast. Langsam zog er sich hinauf auf den zweiten Ast, wobei er den ersten nutzte, um das Gleichgewicht zu halten.
    Matilda ging einen Schritt zurück, um Robert besser sehen zu können. »Sei vorsichtig!«
    »Alles klar.« Mit einem Arm umschlang er fest den Baumstamm, während er mit dem anderen erneut das Loch abtastete. »Ich glaube, ich habe etwas gefunden. Vielleicht kann ich es …« Angestrengt verlagerte er sein Gewicht.
    Knackend und splitternd gab das morsche Holz nach. Für einen Augenblick, als Robert sicher an einem Ast hing, dachte Matilda, er hätte wieder Halt gefunden. Dann aber schrie er auf und fiel, und sie konnte nichts weiter tun, als kreischend aus dem Weg laufen.
    Er prallte von einem der unteren Äste ab und landete auf einem Erdhügel unter dem Baum. Matilda eilte zu ihm. »Rob! Robin. Oh, heilige Mutter Gottes, stehe ihm bei. Robin!«
    »Unnh.« Sein schmerzerfülltes Stöhnen ging ihr durch Mark und Bein, aber immerhin bedeutete es, dass er noch lebte. Den Heiligen sei Dank, dass er nicht auf den großen Stein gefallen war, der sich kaum einen halben Meter weit neben seinem Kopf befand.
    »Nicht bewegen! Lass mich sehen, ob du verletzt bist.« Vorsichtig untersuchte sie ihn. Kopf. Arme. Beine. O Gott, sein Bein. Sein rechter Unterschenkel war in einem solch ungewöhnlichen Winkel verdreht, dass sich Matilda beinahe der Magen umdrehte.
    »Mein Bein«, stöhnte Robert und wand sich vor Schmerz. »Ich glaube, es ist gebrochen.«
    »Ja. Halt still, sonst machst du es nur noch schlimmer.«
    »Sieht es sehr schlimm aus?«
    »Schlimm genug. Halt still! Ich muss dir den Schuh ausziehen, bevor der Fuß anschwillt.« Sie öffnete die Schnallen und streifte den Schuh vorsichtig ab. Dann zog sie ihr Messer hervor und schnitt das Bein der Hose auf. »Warte, ich werde ein paar Stöcke suchen, um es zu schienen.«
    Robert versuchte, sich auf die Ellbogen zu stützen, und sank mit einem erneuten Stöhnen zurück. »Es geht nicht, Maud. So kann ich einfach nicht laufen.«
    »Das brauchst du auch nicht, Junge. Bleib ganz ruhig.«
    Matilda hob den Kopf, und für einen winzigen Moment dachte sie, Sir Steinarr käme den Hügel herauf. Aber nein, es war lediglich ein anderer hochgewachsener Mann mit goldblondem Haar und markanten Gesichtszügen – bei genauerer Betrachtung nicht ganz so groß und markant wie Steinarr. »Ich würde Euch fragen, wer Ihr seid und wo Ihr herkommt, Mylord, aber ich bin einfach nur froh, dass Ihr hier seid.«
    »Ich bin Sir Ari. Ich war gerade dabei, dort unten mein Pferd zu tränken, als ich den Schrei hörte.« Er hockte sich neben Robert, um sich dessen Verletzung anzusehen. Geschickt fuhr er mit den Fingern über das Bein, dann nickte er vor sich hin. »Es wird verheilen. Los! Wir werden dich den Hügel hinunterbringen und verarzten. Dazu brauche ich die Stöcke, die du holen wolltest, Mädchen.«
    Matilda nickte stumm, ein wenig verärgert darüber, wie der unbekannte Ritter so einfach das Kommando übernahm, aber gleichermaßen erleichtert darüber und froh, etwas tun zu können. Nachdem sie zwei geradegewachsene Äste gefunden hatte, brachte sie sie Sir Ari, der damit beschäftigt war, Streifen aus Roberts zerfetzter Hose herauszuschneiden. Gemeinsam schnitten sie die Stöcke auf die passende Länge und schienten damit Roberts verletztes Bein. Als sie fertig waren, zitterte Robert, obwohl es recht warm war.
    »Er friert vor Schmerz«, sagte der Fremde. »Geh hinunter und hol ein paar Zweige, damit er nicht auf dem feuchten Boden liegen muss. Dann wickeln wir ihn in unsere Umhänge. Meiner ist hinter dem Sattel meines Pferdes befestigt.«
    »Wir haben selbst Decken und Umhänge.«
    »Gut. Dann nimm beide.«
    Matilda nickte. »Aber wie bekommen wir ihn ohne Bahre dort hinunter?«
    »Das schaffe ich schon.« Der Fremde lächelte kurz, reichte Matilda sein schweres Messer, beinahe so, wie Sir Steinarr es vor einigen Tagen getan hatte. »Geh nur, Frau. Wir kommen zurecht. Oder nicht, mein Junge?«
    Robert, blass im Gesicht, nickte. »Wenn Ihr das sagt, Mylord. Geh ruhig, Maud.«
    Matilda

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