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Nachtkrieger: Ewige Begierde

Nachtkrieger: Ewige Begierde

Titel: Nachtkrieger: Ewige Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Hendrix
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von Vorteil, sie zu vertreiben? »Ich hatte viel zu lange keine Frau mehr, um eine so Hübsche abzulehnen, insbesondere, wenn sie darauf besteht, dass ich sie nehme. Und nach allem, was ich sah und wusste – dachte, dass ich es wüsste –, schienst du bereits an Männer und Vergnügen gewöhnt.«
    »Eine Hure, das wollt Ihr doch damit sagen.«
    »Dieses Wort habe ich nie benutzt.«
    »Und dennoch redet Ihr mit mir, als wäre ich eine. Ihr behandelt mich wie eine.«
    »Das tat ich lediglich in der Hoffnung, dich damit zu vertreiben, so wie in Maltby.« Hastig fuhr er fort, bevor ihr zweifelnder Blick ihn derart beschämte, dass er nichts mehr sagen konnte. »Es ist so, wie ich gestern sagte. Ich habe zu viele Versprechen gegeben, die einander widersprechen: dich zu Guy zu bringen, dich zu Robin zu bringen, mit dir zu schlafen, deine Keuschheit zu wahren, Robin zu töten und ihm zu helfen. Ich wollte all das loswerden und die Situation wiederherstellen, in der ich mich befand, bevor ich dir auf der Straße begegnete. Ich wollte, dass du mich bittest, dich zu Robin zurückzubringen, aber ich wusste, du würdest darauf bestehen weiterzureiten, unsere Abmachung einzuhalten. Du bist stur wie ein Stein.«
    Das Messer in ihrer Hand wackelte ein wenig, doch sie hielt es weiter auf seinen Bauch gerichtet. »Aber warum habt Ihr mich nicht einfach zurückgebracht, wenn Ihr mich unbedingt loswerden wolltet?«
    »Ich bin zu schwach. Ich wollte dich zu sehr.« Er bot ihr schlicht und einfach die Wahrheit in der Hoffnung auf – auf was? Vergebung? Die Chance darauf war gering, aber immerhin wusste sie es nun. »Ich brauchte deine Kraft, um wieder auf den richtigen Weg zu kommen. Ich hoffte, du würdest die Kraft dazu aufbringen.«
    »Was eindeutig nicht der Fall war.«
    »Oh, du hattest die Kraft. Nur in anderer Hinsicht, als ich es erwartet hatte.«
    Sie betrachtete das Messer, als wüsste sie überhaupt nicht, warum sie es in der Hand hielt, und legte es vorsichtig beiseite. »Was wäre, wenn ich Euch darum bitten würde, mich jetzt zu Robin zurückzubringen?«
    Bitte tu das nicht!
»Dann bringe ich dich zurück.«
    Sie presste eine Hand auf ihren Mund und biss in ihren Knöchel, offenkundig alles andere als glücklich. Der Wunsch, sich ihm zu entziehen, stand ihr so deutlich ins Gesicht geschrieben, dass Steinarr bereits ahnte, wie sie sich entscheiden würde. Ein langer Moment verstrich, und das einzige Geräusch, das er hörte, war das hohle Rauschen seines eigenen Bluts in seinen Ohren.
    »Ich kann nicht zurück«, sagte sie schließlich mit leiser Stimme, beinahe so, als spräche sie zu sich selbst. »Ich habe nicht die Zeit, eine andere Möglichkeit zu finden.«
    Alles war still, selbst sein Herz. Dann aber, als es weiterschlug, war sein Kopf nur noch erfüllt von einem einzigen Wort. »Zeit. Du sagtest schon einmal, du hättest keine Zeit. Warum?«
    »Robin muss Edward den Schatz innerhalb von vierzig Tagen nach Vaters Beerdigung bringen.«
    »Dieser verlogene kleine Stutzer!« Steinarr drehte sich um und schlug mit der Faust gegen den Türrahmen. Ein schwacher Ersatz für Guy, aber es reichte, bis er ihn persönlich in die Finger bekam. Dann würde er ihm alles Mögliche antun … angefangen damit, ihm den goldenen Florin in seinen verlogenen Rachen zu schieben, um ihn mit der bloßen Hand am anderen Ende wieder herauszuholen. Für den Anfang wäre das schon einmal nicht schlecht. Alles Weitere würde er sich später überlegen. »Guy sagte, du solltest in einem Monat heiraten, deshalb sollte ich dich zurückbringen.«
    Als er sich wieder zu ihr umdrehte, waren ihre Lippen bleich vor Zorn, dieses Mal jedoch nicht seinetwegen. »Zumindest das entspricht annähernd der Wahrheit. Ich soll an dem Tag heiraten, an dem der neue Lord ernannt wird.«
    War das schlecht oder gut? Sein Kopf sagte das eine, sein Bauch etwas anderes. Er ignorierte beides, um sich auf das Nächstliegende zu konzentrieren. »Wie viel Zeit bleibt euch noch, um vor dem König zu erscheinen?«
    »Zwölf Tage sind bereits vergangen. Das heißt, uns bleiben noch achtundzwanzig, und bislang habe ich nur diesen einen Hinweis, den wir an der Marienquelle gefunden haben.«
    »Wie viele gibt es noch?«
    »Das hat Vater nicht gesagt. Er erzählte Robin nur, sämtliche Schlüssel seien in Nottinghamshire zu finden, ebenso wie der Schatz selbst. Aber warum hier, verstehe ich einfach nicht.«
    »Und wo ist der König?«
    »Das weiß ich auch nicht. London.

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