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Nachtkrieger: Ewige Begierde

Nachtkrieger: Ewige Begierde

Titel: Nachtkrieger: Ewige Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Hendrix
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Stammesführers mit diesem Schwert hier. Nun biete ich dir, Matilda von Huntingdon, mein Schwert und mich selbst dar, auf dass du darüber verfügen mögest, wie es dir zur Verfolgung von deines Bruders Recht auf seines Vaters Land und Titel beliebt. Willst du mich als deinen Gefolgsmann annehmen?«
    »Ich weiß nicht. Wir Ihr bereits sagtet, habt Ihr viele Versprechen gegeben. Warum sollte ich diesem trauen?«
    »Weil wir beide hier und jetzt noch einmal in aller Aufrichtigkeit neu anfangen. Und weil ich dieses durch einen Schwur auf das Schwert des Großvaters meines Großvaters bekräftige.«
    Die Klinge in ihren Händen zitterte. »Ja, edler Ritter, dann will ich Euren Eid annehmen.«
    »Richte den Griff des Schwerts auf mich mit der Klinge unter deinem Arm.« Er klemmte ihr die Klinge unter den Arm, schloss dann Matildas Finger um den Griff, damit sie das Schwert halten konnte – sicherlich ein fremdartiger Brauch aus seiner Heimat, denn sie hatte nie zuvor gesehen, dass ein Ritter einen Eid auf sein Schwert leistete, es sei denn, er hielt es aufrecht, um das Kreuz zu machen.
    Er hielt seine rechte Hand unter den Griff. »Ich, Steinarr Birgirsson, schwöre dir, Matilda Fitzwalter, durch diesen Eid: dass ich dein Gefolgsmann sein werde, solange du meine Dienste benötigst; dass ich jeglichen Schaden von dir abwenden werde; dass ich auch von deinem Bruder jeglichen Schaden abwenden werde; dass ich alles tun werde, was in meiner Macht steht, damit Robert le Chape in seinem Titel, Lord of Huntingdon, bestätigt wird, und dass ich dich schließlich, was immer auch geschieht, sicher seiner Obhut übergeben werde. Das schwöre ich vor dem Schöpfer des Himmels und der Erde, und möge diese Klinge sich gegen mich richten, wenn ich meinen Eid breche.«
    Er beugte sich vor und küsste zunächst das Heft des Schwerts und dann sanft den Rücken ihrer Hand. Trotz der Gänsehaut, die ihr über den Arm lief, konnte sie spüren, welche Mühe es ihn kostete, seine Gefühle im Zaum zu halten. »Meine Klinge und mein Arm gehören Euch, Mylady, aber dies war der letzte Kuss, den ich Euch ohne Eure Erlaubnis gab. Habt Ihr meinen Eid vernommen?«
    »Das habe ich,
Monsire,
so wie auch der Himmel, hier an diesem Ort. Und hiermit gebe ich Euch mein Versprechen. Ich, Matilda von …«
    »Nein«, sagte er. »Ich möchte kein Versprechen dafür. Dies ist mein Geschenk an Euch, als Wiedergutmachung dafür, wie ich Euch in den vergangenen Tagen behandelt habe. Alles, worum ich bitte, ist ein Zeichen der Verbundenheit Eurerseits, da Ihr mir Euer Schwert nicht dargereicht habt.«
    »Ich habe nichts, was ich …« Sie überlegte kurz, griff unter ihren Schleier und löste ein einzelnes Band aus ihrem Haar. »Nur das hier. Es ist nicht viel, um so ein Versprechen angemessen zu bekräftigen. Die Enden dieses Bands sind schon ausgefranst.«
    »Es reicht.«
    »Dann streckt Euren Schwertarm aus,
Monsire.
« Sie wickelte das Band zweimal um sein Handgelenk und verknotete es sorgfältig. Unter ihren Fingerspitzen schlug sein Puls im Rhythmus ihres eigenen rasenden Herzens. »Da. Nun seid Ihr mir in Treue verpflichtet.«
    »Das bin ich.« Er erhob sich, nahm das Schwert und steckte es zurück in die Scheide. »Nun wollen wir sehen, ob wir es schaffen, dieses Rätsel zu lösen. Zeig mir, was ihr in Headon gefunden habt.«
    Sie holte den Zylinder aus ihrem Beutel und zog das Pergament heraus. »Da steht nur der Name dieser Stadt. Harworth.«
    Er ging mit dem Pergament hinüber zu den dicken Kerzen, die auf dem Altar brannten, rief sich ihre und Roberts Unternehmungen noch einmal ins Gedächtnis, drehte und wendete das Blatt in alle Richtungen und betrachtete es eingehend.
    »Seht Ihr? Nichts. Und dennoch muss dort etwas sein.«
    Er brummte etwas vor sich hin und ging mit dem Pergament hinaus ins Freie. Sie folgte ihm, und gemeinsam umrundeten sie die Kirche, gingen über den Friedhof und sahen sich die Grabsteine an. Wo immer das Wort
Harworth
eingemeißelt war, blieb Steinarr stehen und kratzte, schob und rüttelte. Schließlich war kein Grabstein mehr übrig, den er hätte untersuchen können. Stirnrunzelnd setzte er sich auf die niedrige Mauer und sah hinunter auf das Dorf. »Dein Vater war entweder grausam oder ein Mistkerl.«
    »Oder beides.« Sie setzte sich neben ihn und drehte den Zylinder gedankenlos zwischen ihren Fingern hin und her. »Er hätte es amüsant gefunden, Robert damit zu quälen, die Lösung des Rätsels vor der Nase zu haben

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