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Nachtkrieger: Unendliche Sehnsucht: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Nachtkrieger: Unendliche Sehnsucht: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Nachtkrieger: Unendliche Sehnsucht: Roman (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Hendrix
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gestanden hattet. Dann bat ich Lucy, sich zu erinnern und ihre Schätzung am Türstock zu markieren, und unsere Markierungen stimmten nahezu überein. Ich habe aber vorsichtshalber die jeweils höhere und breitere gewählt.« Während sie ihm all das erzählte, half sie ihm beim Anziehen des Überrocks. Anschließend stellte sie sich vor ihn, um die schmalen Bänder durch die Knopflöcher zu ziehen und zuzuschnüren, mit viel Geschick ein Band nach dem anderen an seinem Brustkorb hinunter. »Höre ich da meinen Vater kommen?«
    Lucy ging hinüber zu dem Holzgitter, von dem man Aussicht auf die Halle hatte, und spähte hindurch. »Noch nicht, Mylady. Er hat nach dem Schachbrett schicken lassen.«
    »Behalt ihn im Auge und sag mir, wenn er zur Treppe geht. Ihr beiden faltet alles wieder zusammen.« Lächelnd sah Eleanor zu Gunnar auf. »Prüft einmal, ob die Cotte an den Schultern richtig sitzt, Monsire. «
    Ah. Grinsend kam Gunnar ihrer Aufforderung nach und streckte die Arme aus. »Sitzt perfekt, Mylady. Ihr habt sehr gut geschätzt.«
    »Probiert sie richtig aus, Sir.« Sie richtete den Blick auf seine Arme. Dann machte sie einen Schritt nach vorn, packte beide Ärmel des Überrocks am Saum und zog sie hinunter.
    Dabei gerieten ihre Hände gefährlich nah an seine Lenden, und sogleich geriet er in Erregung. Wünschte, Ihr nehmt mich, hatte sie gesagt. Vielleicht hatte sie diesen Gedanken ja doch zu Ende gedacht. Ein Blick über die Schulter verriet ihm, dass die Dienerinnen beschäftigt waren und Lucy noch immer durch das Holzgitter spähte. Keine der drei Frauen schenkte ihm und Eleanor Beachtung.
    Eine halbe Drehung, und er hatte Lucy vollständig den Rücken zugekehrt und ihr damit die Sicht auf ihre Herrin versperrt. Derart gegen sämtliche Blicke abgeschirmt, hob er die Arme und legte sie um Eleanor, aber so, dass er sie nicht berührte. Sie legte ihren Kopf in den Nacken, um seinem Blick zu begegnen, und ein leichtes Lächeln spielte um ihren Mund. Dann legte sie ihm eine Hand auf die Brust, genau auf sein Herz. Ihre Lippen öffneten sich, bereit für einen weiteren Kuss. Nehmt mich …
    »Aye«, sagte er leise. »Sehr bequem, allerdings.«
    So stand sie da, während seine Arme sie umfingen, sah ihn lächelnd an, näherte sich ebendiesem Kuss, bis sich Lucy schließlich räusperte. »Der Earl hat sich auf den Weg gemacht, Mylady.«
    Eleanors Lächeln erlosch, und Gunnar ließ die Arme sinken. »Ich glaube, es passt.«
    Sie ging einen Schritt zurück und nahm den Gürtel von der Stuhllehne, um ihn Gunnar zu reichen, als ihr Vater und die anderen Frauen hereinströmten. Und dann, als sei rein gar nichts zwischen ihnen gewesen, schwebte sie davon, hinterließ nur einen Hauch Parfüm.
    Westmorland ging zu Gunnar hinüber und betrachtete ihn von oben bis unten. »Die ganze Kleidung hast du mit eigener Hand genäht, Eleanor?«
    »Aye, Mylord. »Seine war ja bei meiner Rettung versengt.« Eleanor senkte den Blick und schien sonderbar angespannt. »Ihre Hoheit hielt es für ein gutes Geschenk.«
    »Hm.« Während die Frauen und jungen Damen sich auf die verschiedenen Stühle und Kissen setzten, ging Lord Ralph an Gunnar vorbei und befühlte die samtene Houppelande und die Brokatjacke, die über der Stuhllehne hingen. Er nahm das feine Hemd in die Hand und sah sich die Nähte genau an. »Du bist ebenso geschickt bei der Nadelarbeit wie deine Mutter.«
    Eleanors Erleichterung war deutlich zu spüren, obwohl ihr Blick noch immer Anspannung verriet. »Ich bin erfreut, das von Euch zu hören, Mylord.«
    »Und Ihr, Sir Gunnar. Seid Ihr ebenfalls erfreut?«
    Gunnar, dem absolut bewusst war, welches Hindernis Westmorland in Bezug auf seine Pläne darstellen konnte, achtete darauf, Eleanor nicht anzusehen, während er seinen Gürtel zuschnallte. »Ja, Mylord, sogar sehr.«
    »Gut.« Lord Ralph nahm Platz und, während die Dienerinnen den Stapel Kleidung wegräumten, winkte Gunnar zu sich heran. »Nehmt Platz. Meine Frau braucht den Stuhl heute Abend nicht, ebenso wenig wie in der nächsten Zeit.«
    »Eure Gemahlin ist wohlauf, will ich doch hoffen«, sagte Gunnar und setzte sich. Lady Eleanor nahm neben Lucy am anderen Ende des Raums Platz. Gut. So war es sicherer.
    »Aye, sie bringt ohne besondere Mühe Kinder zur Welt, Gott sei Dank.« Lord Ralph stieß einen seltsam schwermütigen Seufzer aus. »Und so habe ich einen weiteren Sohn bekommen, der Länderein benötigen wird.«
    »Die Kirche ist doch auch stets eine

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