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Nachtkuss - Howard, L: Nachtkuss - Burn

Titel: Nachtkuss - Howard, L: Nachtkuss - Burn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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sich aus Liebe so schikanieren ließ. Klaglos mümmelte er seinen Salat, woraus Jenner schloss, dass er schon größere Opfer gebracht hatte, um einem Ziel näher zu kommen. Wenn sie ihre Reise in Geiselhaft verbringen musste, konnte er dafür zumindest Grünzeug futtern. Damit war die Waage längst nicht ausgeglichen. Aber zum ersten Mal, seit sie an Bord der Silver Mist gekommen war, genoss sie die Mahlzeit. Sie aß mit Appetit und hatte kein einziges Mal das Gefühl, würgen zu müssen. Das Essen auf dem Teller schmeckte ihr, vor allem die Pommes frites, die sie absichtlich besonders genussvoll verspeiste.
    Als sie fertig gegessen hatten, begann sich das Gespräch darum zu drehen, was alle als Nächstes unternehmen wollten, was ein freundlicher Hinweis darauf war, dass man wieder getrennte Wege gehen würde. Cael zeigte immer noch makellose Manieren, aber Jenner spürte fast, wie die Spannung von ihm abfiel - er war froh, fliehen zu können, bevor ihr noch etwas einfiel. Geschah ihm ganz recht.

    Als sie gerade die Serviette neben dem Teller ablegte, trat Frank Larkin in den Raum. Im ersten Moment bemerkte sie ihn gar nicht, aber inzwischen war sie so auf Cael eingestimmt, dass sie sofort registrierte, wie er seine Aufmerksamkeit von ihr abwandte, und sich unwillkürlich umdrehte, um festzustellen, was ihn so fesselte.
    Die meisten Menschen im Restaurant hatten sich zu Larkin umgedreht, weshalb ihre Reaktion nicht weiter auffiel. Es war fast, als wären sie in Hollywood und Spielberg hätte den Raum betreten. Larkin war kein Promi, aber er gehörte zu den mächtigsten Menschen im Land und war weit einflussreicher, als es sein Vermögen vermuten ließ. Er setzte sich nicht an einen Tisch, sondern schlenderte durchs Restaurant und plauderte mit einigen Passagieren. Soweit Jenner erkennen konnte, beschränkte er sich dabei auf die reichsten und mächtigsten Männer im Raum. Frauen schienen seiner nicht würdig zu sein. Sie registrierte die leise, kaum wahrnehmbare Herablassung, die er ausstrahlte, und merkte, wie ihr Radar sofort wieder anschlug.
    »Da ist unser Gastgeber«, bemerkte sie überflüssigerweise. Sie wandte sich an Linda und Nyna. »Haben Sie schon was über ihn herausgefunden? Was tut er so? Außer Kreuzfahrten zu veranstalten, meine ich.«
    Cael war aufgestanden und fasste nach Jenners Hand, scheinbar um ihr aus dem Stuhl aufzuhelfen. Warnend drückte er ihre Finger.
    »Fragen Sie lieber, was er nicht tut«, antwortete Linda. »Politik, Finanzen, alle Arten von Geschäften. Ich habe ein wenig herumgefragt, und offenbar gehört er zu den Leuten, die in Washington hinter den Kulissen agieren und vor denen sogar der Präsident kuscht.«
    Das ist ja interessant, sinnierte Jenner.

    »Ich habe meine Pillen in der Kabine vergessen«, mischte sich Cael ein und zerrte sie dabei mehr oder weniger vom Tisch weg. »Wir müssen in unsere Suite zurück.«
    »Dann bis morgen früh«, verabschiedete sich Jenner im Weggehen. »Um Viertel vor sechs!«
    Als sie das Restaurant verlassen hatte, packte Cael sie am Arm, drehte sie herum und drückte sie mit dem Rücken gegen die Reling. Niemand war in ihrer Nähe, niemand konnte sie belauschen. Die steife Brise wehte das Haar aus Jenners Gesicht, und sie hob den Kopf, um den Fahrtwind zu genießen.
    Er packte die Reling mit beiden Händen, hielt Jenner dazwischen gefangen und beugte sich dann vor, bis seine blauen Augen auf einer Höhe mit ihren waren. Sie erwiderte seinen Blick in absoluter Unschuld.
    »Du bist ein Dämon, das weißt du doch, oder?«, erklärte er ihr inbrünstig. »Ich wette, wenn du morgens aufstehst, bekommt der Teufel eine Gänsehaut und sagt: ›O Scheiße, sie ist aufgewacht.‹«
    Sie lächelte. Sie war überzeugt, dass Cael alles unternehmen würde, um zu erreichen, was er sich vorgenommen hatte, aber sie hatte keine Angst mehr, dass er ihr oder Syd etwas antun würde. Er hatte sie immer noch in der Hand, aber kurz, für ein paar kostbare Minuten, hatte sie ihm die Kontrolle entrissen. Sie hatte bestimmt, was geschah. Vielleicht würde sie später dafür bezahlen, aber sie hatte ihren Willen durchgesetzt: Sie hatte ihn überrumpelt.
    Außerdem hatte sie etwas über Frank Larkin erfahren. Politik und Finanzen, wie? Das ließ viel Raum für jede Art von Spionage, darum sah sie noch nicht wirklich klar, aber allmählich lichtete sich der Nebel.
    »Komm, gehen wir deine Pillen holen, Schatz«, sagte
sie und schubste Cael leicht von sich, indem sie

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