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Nachtkuss - Howard, L: Nachtkuss - Burn

Titel: Nachtkuss - Howard, L: Nachtkuss - Burn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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sagte sie noch, was mehr war, als sie in Jenners Gegenwart hätte verraten sollen, dann riss sie beinahe die Tür aus den Angeln, so eilig hatte sie es, aus dem Raum zu kommen, bevor sie platzte.
    Cael fuhr sich mit der Hand übers Gesicht, damit sie seine Miene nicht sah. Entweder musste er lachen, oder er würde sie gleich umbringen. Sie glaubte, dass er sich Sorgen machte? Larkin verkaufte Geheimwissen an die Nordkoreaner, daneben lief noch irgendwas anderes, und zu allem Überfluss hockte sie ihm ständig im Genick. Warum hätte er sich da Sorgen machen sollen?
    Es gefiel ihm gar nicht, dass Jenner seine Miene so zu lesen verstand und ihn nur anzusehen brauchte, um sofort zu wissen, dass etwas nicht stimmte. Schließlich war er nicht völlig aufgelöst durch die Suite gerannt; er war besorgt, aber beherrscht. Die meisten Menschen würden sagen, dass er ein Pokerface hatte. Dummerweise war sie nicht wie die meisten Menschen.
    »Das hier geht dich nichts an«, sagte er schließlich. »Du hast keine Forderungen zu stellen. Ich sage dir alles, was du wissen musst.«
    »Nein, du sagst mir nur das, was ich deiner Meinung nach wissen sollte, und das ist bis jetzt so gut wie gar nichts.«

    Sie fürchtete sich nicht mehr vor ihm, begriff er, und das war ein so unangenehmer Gedanke, wie er selten einen gehabt hatte. Sie sorgte sich um ihre Freundin, aber sie hatte keine Angst mehr. Das konnte zum Problem werden, denn nur ihre Angst hatte sie im Zaum gehalten. Er glaubte nicht, dass er ihr mit körperlicher Gewalt drohen konnte, jedenfalls nicht glaubwürdig, denn so weit wollte er keinesfalls gehen - schon gar nicht bei ihr. Trotzdem konnte er immer Druck auf sie ausüben.
    Er sah sie kühl an. »Noch ein Wort, und du wirst heute nicht mit Syd telefonieren.«
    Sie kannte ihn gut genug, um zu wissen, dass er nicht bluffte, und kniff darum wütend die Lippen zusammen.
    O ja. Er machte sich Sorgen.

23
    Am Morgen ihrer Ankunft in Hilo, Hawaii, stieß Jenner beim Aufwachen mit der Nase gegen Caels Brust. Sie lagen einander zugewandt da, und er hatte ein Bein zwischen ihre Schenkel geschoben. Vertrautheit war etwas Schreckliches: Sie hatte sich daran gewöhnt, an ihn gekettet zu schlafen. Er drehte die Klimaanlage nachts immer noch gnadenlos herunter, darum schmiegte sie sich im Schlaf auf der instinktiven Suche nach Wärme an ihn. Mehrmals pro Nacht wachte sie auf, weil die Handschellen sie an einer Bewegung hinderten, aber immer nur kurz; dann rutschte sie regelmäßig von ihm weg, doch wenn sie aufwachte, lag sie wieder halb auf ihm.

    Ihn schien das nicht zu stören. Verdammt, er rührte sich nicht einmal, dabei wusste sie genau, dass er sofort hellwach und kampfbereit wäre, falls sie noch einmal versuchen würde, den Schlüssel zu stibitzen.
    Während der letzten Tage hatten sie einen brüchigen Waffenstillstand geschlossen. Sie hakte nicht mehr nach, wenn er nicht über seinen Einsatz reden wollte, auch wenn sie ihm nicht verzieh, dass sie nicht eingeweiht wurde; dafür ließ er sie weiter mit Syd telefonieren. Gestern hatte ihr Gespräch länger gedauert als sonst. Sie hatte Gelegenheit bekommen, sich ausgiebiger mit Syd zu unterhalten, und dabei war ihr aufgefallen, dass auch Syd keine Angst mehr zu haben schien. Sie besprachen nichts, was die kostbaren Zugeständnisse gefährden konnte, die sie ihren Kidnappern abgerungen hatten, aber es war offensichtlich, dass Syd ihre Gefangenschaft bisher genauso unbeschadet überstanden hatte wie Jenner.
    Gestern früh war Cael sogar mit zum Yoga gekommen, obwohl er klargemacht hatte, dass seine erste Stunde auch die letzte bleiben würde. Insgeheim hatte sie gehofft, sie würde zusehen können, wie er sich hoffnungslos verknotete, aber da hatte sie sich getäuscht. So muskulös er auch war, er hatte keine Probleme, die verschiedenen Positionen durchzugehen, weshalb sie heimlich vermutete, dass er schon früher Yoga oder Tai Chi betrieben hatte. Dennoch stellte er in einem Raum voller Frauen eine Ablenkung dar - eine angenehme Ablenkung zwar, aber trotzdem … er brachte kurz gesagt den ganzen Kurs vom Kurs ab, einfach indem er war, wie er war und wer er war.
    Die Welt war voller Männer, aber so einer wie er war ihr noch nicht über den Weg gelaufen.
    Sie rutschte von ihm weg und döste wieder ein, weil es
draußen immer noch dunkel war. Doch bald schon würde der Morgen dämmern, und sie sollten schon um sieben Uhr früh in Hilo anlegen. Als sie das nächste Mal aufwachte,

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