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Nachtkuss - Howard, L: Nachtkuss - Burn

Titel: Nachtkuss - Howard, L: Nachtkuss - Burn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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Touristen nicht aufzufallen. In ihren Augen sah er ganz und gar nicht aus wie ein Tourist, aber sie kannte ihn auch besser als die meisten anderen.
    Sie fragte sich, ob sie überhaupt in Betracht gezogen hätte, dass sich hinter seiner Fassade etwas anderes verbarg, wenn er anders ausgesehen hätte. Wäre sie überhaupt auf den Gedanken gekommen, dass er zu den Guten gehören könnte, wenn er klein und dick und hässlich gewesen wäre? Dass es einen Grund für sein Verhalten geben könnte? Sie hielt sich nicht gern für oberflächlich, aber welche Frau mit Blut in den Adern wäre nicht ins Schwärmen gekommen, wenn sie Cael sah?
    »Geh kurz duschen, und zieh dich an«, kommandierte
er knapp. »Du hast dreißig Minuten. Dann gehen wir an Land.«
    »O du silberzüngiger Teufel«, sagte sie. »Was für eine charmante Einladung.«
    »Das ist keine Einladung, sondern ein Befehl. Du gehörst zu meiner Verkleidung.«
    Ach ja? Sie stand also auf einer Stufe mit seinem schauderhaften Blumenhemd?
    Als sie an ihm vorbeiging, hielt er ihre Hand fest, sodass sie stehen bleiben und ihn ansehen musste.
    Mit todernster Miene ergänzte er: »Und heute wirst du dein bestes Benehmen zeigen.«
     
    Sie observierten Larkin abwechselnd, er und Jenner, Faith und Ryan und auch Matt - der sich in weiten Shorts und einem T-Shirt, mit einer Perücke und Sonnenbrille sowie einem riesigen abgewetzten Rucksack von Bord geschlichen hatte -, und verfolgten ihn jeweils eine Zeit lang, bis das nächste Team ihn übernehmen konnte. Sie wussten nur, dass Larkin ein Treffen in Hilo, ihrem ersten Anlegehafen, vereinbart hatte. Sie wussten nicht wo oder wann, aber nachdem Larkin als einer der ersten Passagiere an Land gegangen war, hofften sie auf ihr Glück und darauf, dass das Treffen bald stattfinden würde.
    Vielleicht verschwendete der Mann, dem sie folgten, tatsächlich keinen Gedanken an die Passagiere seines Schiffes, während er an Bord war, aber wenn sie ihn allzu lange beschatten mussten und er ständig die gleichen Leute in seiner Nähe sah, würde er Verdacht schöpfen und das Treffen eventuell absagen. Falls das geschah, würden sie ganz von vorn anfangen müssen. Darum wechselten sie sich nicht nur bei der Verfolgung ab, sondern blieben auch so weit wie möglich außer Sichtweite.

    Tiffany war an Bord geblieben, weil sie sich in den letzten Tagen so oft in Larkins Nähe aufgehalten hatte, dass er wahrscheinlich Argwohn geschöpft hätte, wenn er auf der Insel sie in seiner Nähe bemerkte. Bridget würde weiterhin die Suite überwachen. Sanchez war ebenfalls an Bord geblieben, aber Cael traute dem zugekauften Mann nicht so wie seinen eigenen Leuten. Der Rest des Teams folgte Larkin und stimmte sich dabei über ein hochmodernes Kommunikationssystem ab, das dank der winzigen Sender und Empfänger praktisch unsichtbar war.
    Gewöhnlich ließ sich Larkin auf Schritt und Tritt von einem Personenschützer begleiten, aber heute Morgen hatte er sich von einer gemieteten Limousine an einer Straßenecke absetzen lassen und war von dort aus allein losgegangen, in zügigem Tempo, immer wieder über die Schulter hinter sich blickend. Cael und Jenner, die Larkin in einem Taxi nachgefahren waren, hatten Matt - der dank seiner Verkleidung am besten getarnt war - informiert, wo sich das Zielobjekt aufhielt, und dann Larkin aus der Ferne im Auge behalten, bis Matt ihnen mitgeteilt hatte, dass er die Verfolgung übernahm. Zwei lange Stunden ging das schon so, wechselten sich die Teams ab und behielten dabei Larkin im Auge, bis Cael sich, mit Jenner am Arm, auf dem farbenfrohen, überlaufenen Farmer’s Market wiederfand.
    Larkin mischte sich unter die Menge, blieb hin und wieder stehen, um einen Stand mit Blumen oder exotischen Früchten zu bewundern, und wechselte hier und da ein paar Worte mit den Einheimischen, die ihre Waren verkauften. An einem Tisch mit hausgemachten Marmeladen und Nüssen blieb er länger stehen, studierte minutenlang das Angebot und erstand schließlich ein Glas. Cael verfolgte den Handel aufmerksam und fragte sich, ob dies
das angekündigte Treffen war, sah aber lediglich, wie etwas Geld und ein Glas mit Gelee den Besitzer wechselten.
    Gott sei Dank war der Markt völlig überlaufen. Cael konnte mühelos so viel Abstand halten, dass immer ein paar Besucher als Puffer zwischen ihnen und Larkin blieben. Ein grauhaariger Mann in dunklem Anzug war auf dem Markt kaum zu übersehen, wo es von Einheimischen und Touristen in Freizeitkleidung

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