Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Nachtkuss - Howard, L: Nachtkuss - Burn

Titel: Nachtkuss - Howard, L: Nachtkuss - Burn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
Vom Netzwerk:
sondern um die Übergabe einer neuen Technologie. Aber warum so? Warum hatten sie die Entwürfe oder Informationen nicht elektronisch übermittelt? Geld war nicht übergeben worden; Kwan hatte keine Reisetasche
voller Banknoten dabei, woraus Cael schloss, dass Larkin zumindest sein Geld elektronisch überwiesen bekommen hatte.
    Matt hielt sein Team über den Wortwechsel auf dem Laufenden und beantwortete dabei Caels unausgesprochene Frage. »Klingt so, als wäre Kwan sauer, dass die Informationen auf diese Weise übergeben werden, aber offenbar ist der Waffendesigner ein altmodischer Typ, der seine Pläne nicht übers Internet senden will. Misstrauischer Bastard, aber das ist nur gut für uns. Vielleicht kennt er Faith«, meinte er sarkastisch.
    Kwan ließ das, was Larkin ihm übergeben hatte, in die Tasche seines Sakkos gleiten und strich darüber, um sich zu überzeugen, dass es gut darin aufgehoben war.
    »Kwan will wissen, ob das wirklich alles war«, erklärte Matt jetzt. »Larkin sagt nein. Drei Monate, vielleicht sechs, wenn es Verzögerungen gibt, dann ist der Prototyp fertig. Jeder anständige Wissenschaftler müsste es schaffen, einen …« Matts Stimme klang plötzlich nüchtern und eine Oktave tiefer. »EMP? Hat er wirklich EMP gesagt?«
    Eine Sekunde lang schienen alle zu verstummen. Faiths Lächeln erlosch. Ryan erstarrte. Cael hielt den Atem an. Dann machten alle weiter, als hätten sie nichts gehört.
    Kwan wandte sich schließlich als Erster ab. Larkin sah ihm anscheinend amüsiert nach, dann überquerte er die Straße, die kleine braune Papiertüte mit seinen Einkäufen locker in der Hand schwingend.
    »Ryan, ihr beide folgt Kwan, während ich das melde«, befahl Cael mit gesenkter Stimme. »Matt, du passt auf, dass Larkin wirklich auf das Schiff zurückkehrt, und dann machst du dich an die Arbeit. Sobald ich zurückkomme, will ich die Bänder abhören.«
    Seit sie angefangen hatten, Larkin zu beschatten, hatten
Cael und alle anderen immer wieder Ausschau nach Mills oder einem der anderen Personenschützer gehalten. Es sah Larkin gar nicht ähnlich, allein loszuziehen, es sei denn, er hatte noch einen Trumpf in der Hinterhand. Andererseits wusste möglicherweise keiner seiner Leute, dass Larkin ein Verräter war. Welcher halbwegs vernünftige Mensch hätte es denn gutheißen können, den Nordkoreanern ein Mittel in die Hand zu geben, mit dem sie die elektronische Steuerung in allen Waffen und Geräten ihrer Gegner ausschalten konnten?
    Worüber hatten Larkin und Mills also neulich Abend gesprochen? Wenn Mills mit dem EMP-Deal nichts zu tun hatte, was hatten die beiden dann vor?
    Fürs Erste war der Einsatz beendet, und Cael sah Jenner an. Überrascht stellte er fest, dass sie Larkin genauso aufmerksam beobachtete wie er. Sie hatte Matt nicht hören können, aber sie hatte offenbar die ganze Begegnung verfolgt. Sie kniff die Augen nachdenklich zusammen und blickte auf, als sie merkte, dass er sie ansah: »Was hat er vor, verflucht noch mal?«
     
    Jenner war nicht auf den Kopf gefallen. In ihren dreißig Jahren war sie schon öfter auf die Nase gefallen, aber nie auf den Kopf. Larkin hatte irgendeine Schweinerei im Sinn. Sie war noch nicht bereit, vorbehaltlos anzunehmen, dass Cael und seine Leute die Guten waren; schließlich hatten sie Syd und sie entführt und sie seither nicht wirklich nett behandelt. Man hatte ihr Handschellen angelegt, sie herumkommandiert und -geschubst.
    Aber sie hatten ihr nicht wehgetan; wunde Handgelenke zählten nicht weiter. Und sie hatte Cael studiert und für einen Sekundenbruchteil nacktes Entsetzen in seinem Gesicht entdeckt, während er dem Kommentar des
Schiffsjungen gelauscht hatte. Im nächsten Moment war sein Blick versteinert, und plötzlich war sie nur noch froh, dass sie nicht Larkin war.
    Natürlich bestand immer noch die Möglichkeit, dass sie nicht die Wahl zwischen Gut und Böse, sondern zwischen Böse und Böser hatte. Andererseits würde sie im Zweifelsfall eindeutig zu Cael halten. Er traf sich wenigstens nicht heimlich mit irgendwelchen Nordkoreanern - ja, sie hatte gehört, wie die anderen davon gesprochen hatten, und soweit sie das beurteilen konnte, hatten er und seine Leute bislang nur zugesehen.
    »Wirst du mir irgendwann erzählen, was hier abläuft?«, bohrte sie zum unzähligsten Mal nach. Früher oder später würde sie ihn weich klopfen.
    »Nein.«
    »Ich könnte dir hier und jetzt eine Szene machen«, sagte sie leise. »Schreien, heulen,

Weitere Kostenlose Bücher