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Nachtkuss - Howard, L: Nachtkuss - Burn

Titel: Nachtkuss - Howard, L: Nachtkuss - Burn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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dumm, um zu begreifen, dass sie in den Abgrund geführt werden, und ich bin es leid, ihr Hirte zu sein.
    Ich übernehme die volle Verantwortung für die Zerstörung der Silver Mist. Ich habe das Attentat geplant und die Bomben gesetzt. Ihr armseligen Arschlöcher.
    Falls ihnen der letzte Satz nicht gefiel, konnten sie ihn in den Nachrichten einfach weglassen. Er fand ihn trotzdem wichtig, weil nur dadurch ausgedrückt wurde, was er wirklich von ihnen hielt. Die E-Mail würde an drei große Zeitungen und eine Nachrichtenagentur sowie an die drei großen Fernsehsender gehen.
    Nachdem er gerade in Beichtlaune war, beschloss er, noch eine Mail zu schreiben.
    Der miesepetrige Ingenieur, der die EMP-Waffe entworfen hatte, war schon fast wahnsinnig vor Misstrauen. Kyle Quillin tauschte nicht gerne sensible Informationen über das Internet aus. Er fürchtete immer, ausspioniert zu werden. Larkin hatte aus dem Verkauf der Technologie einen netten Profit geschlagen - von dem er nichts mehr hatte -, genau wie Quillin, der sich fortan nicht mehr beschweren konnte, dass er unterbezahlt war und seine Arbeit nicht anerkannt wurde.
    Aber im Grunde konnte Larkin diesen Versager nicht ausstehen. Gut, eigentlich konnte er niemanden ausstehen, aber Quillin war ein besonders abstoßender, aufgeblasener kleiner Vollidiot. Die Pläne für die Waffe waren übergeben worden. Sie war fast einsatzbereit; die Dokumente befanden sich in den Händen der Nordkoreaner. Falls die E-Mail abgefangen und der Junge verhaftet wurde, konnte die Waffe trotzdem gebaut werden. Und es wäre irgendwie
ironisch, dass die Technologie, der Quillin immer misstraut hatte, ihn in den Abgrund reißen würde.
    Die letzte, an Quillin adressierte E-Mail schrieb Larkin ohne langes Überlegen und Feilen. Fick dich. Das musste einmal gesagt werden.
    Er hatte das Programm so eingestellt, dass es die Nachrichten zu einem vorher festgelegten Zeitpunkt versenden würde, und das bedeutete, dass er den Computer mit den verräterischen Nachrichten unbeaufsichtigt und ans Internet angeschlossen in seiner Suite stehen lassen musste. Es war ihm egal. Der Zünder für die Bomben unter Deck steckte in seiner Hosentasche, genau wie eine Waffe, die er wahrscheinlich nicht brauchen würde. Die Brandbomben auf den oberen Decks waren alle aktiviert. Er sah auf die Uhr.
    Eine Stunde und sieben Minuten.
    Er lächelte, und für einen Augenblick, einen kostbaren Augenblick ließ das Stechen in seinem Kopf nach.
     
    Wie üblich sah Ryan in seinem Smoking umwerfend aus. Faith schenkte ihm ein Lächeln, dann schob sie die Haken ihrer auffallenden Smaragdohrringe durch die Ohrlöcher und machte sie fest. Die Ohrringe hatte sie, wie so vieles, zum Valentinstag geschenkt bekommen. Ihr Mann wusste sie zu umgarnen, das musste sie ihm lassen.
    Sie selbst hatte sich an diesem Abend für ein helles, champagnerfarbenes Seidenkleid entschieden, das ihren Körper elegant umspielte und gleichzeitig eines ihrer teuersten und bequemsten Kleider war. An manchen Tagen gab sie viel Geld dafür aus, dass sie es bequem hatte. Die Tatsache, dass das Kleid Ryan ganz wild machte, war ein angenehmer Bonus.
    Ein leises Ping aus dem Computer, der auf dem Schreibtisch
im Salon stand, verriet ihr, dass sie eine Mail bekommen hatte. Vielleicht hatte sich Larkin endlich ins Internet eingeloggt, und das Aufzeichnungsprogramm machte sich bezahlt. Andererseits hätte es auch eine weitere Nachricht von ihrer Schwester sein können, die fest entschlossen war, mit ihr im Lauf des Jahres eine weitere Kreuzfahrt zu unternehmen, und sie seither mit Reisevorschlägen bombardierte.
    Darum stürzte Faith nicht gleich nach nebenan, sondern schlüpfte erst in ihre Schuhe und zog dann die Smaragdkette zurecht, die sie zum Geburtstag geschenkt bekommen hatte und die genau zu ihren Ohrringen passte. Erst dann wanderte sie in den Salon hinüber, um einen Blick auf den Laptop zu werfen. Ehe sie mit Ryan losging, würde sie auch noch ihr iPhone programmieren, damit ihr keine Mail entging, während sie auf Deck war. Sie setzte sich nicht hin, weil sie ihr Kleid nicht sofort wieder verknittern wollte, sondern öffnete, halb über den Schreibtisch gebeugt, das Notebook.
    Volltreffer.
    Lächelnd öffnete sie das Programm, um zu überprüfen, was Larkin in den Computer getippt hatte. Wenn sie davon ausging, was ihr das Programm bislang gebracht hatte, hatte er wahrscheinlich nur an seine Mutter geschrieben. Hatten Männer wie Larkin überhaupt eine

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