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Nachtkuss - Howard, L: Nachtkuss - Burn

Titel: Nachtkuss - Howard, L: Nachtkuss - Burn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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Knopf.
     
    Kapitän Lamberti hatte einen Teil der Besatzung losgeschickt, um nach den Bomben zu suchen und sie nach Möglichkeit zu entschärfen. Aber nur einen Teil; vielleicht, weil er nicht wirklich an Caels Bombenwarnung glaubte und sich erst überzeugen wollte. Nachdem Bridget die Wasseraufbereitungsanlage durchsucht hatte, stand sie jetzt im Frachtraum und fragte sich, wo sie hier eine Bombe verstecken würde. Ein Schiff war so groß; es gab unzählige Möglichkeiten. Wo würde eine Bombe den größten Schaden anrichten? In der Stromversorgung, im Maschinenraum, auf der Brücke, in der Wasseraufbereitungsanlage, überall nahe der Schiffswand …
    Die Crew war aufgeteilt worden. Ein Teil der Besatzung half oben bei der Evakuierung oder versuchte sich selbst in Sicherheit zu bringen. Andere waren auf ihrem Posten geblieben, versuchten die fehlenden Kräfte zu ersetzen und wollten in ein paar Minuten nachkommen. Schließlich wurde die Besatzung grundsätzlich erst zum Schluss evakuiert.
    Sie wussten nicht, was Bridget wusste - dass unter ihrer Nase Sprengsätze versteckt lagen.
    Faith hatte ihnen erklärt, dass sie noch Zeit hätten. Larkin würde das Schiff erst in die Luft jagen, wenn seine Mails verschickt worden waren. Wozu hätte er sie sonst schreiben sollen? Damit blieb ihnen mindestens eine halbe Stunde. Vielleicht noch mehr. Wenn sie die Bomben in diesen dreißig Minuten finden und entschärfen konnten, brauchten sie das Schiff nicht zu verlassen.
    Nicht dass sie wussten, wie viele Bomben Larkin an
Bord gebracht hatte oder wo zum Teufel sie versteckt waren. Sie und Matt durchsuchten die untersten Decks und würden sich von hier aus nach oben vorarbeiten. Sie wusste nicht, wie man eine Bombe entschärft, aber Matt schon. Matt befand sich ein Deck über ihr, dort, wo die Besatzung untergebracht war. Während eines Notfalls hielt sich praktisch niemand dort auf.
    Dummerweise konnte sie, falls sie einen Sprengsatz entdeckte, nicht mal ihr Handy einsetzen, um Matt zu rufen, weil das Handysignal die Bombe auslösen konnte, vor allem, wenn sie direkt daneben stand. Sie würde es auf die schlechte alte Weise machen müssen - laufend und schreiend. Unter den gegebenen Umständen konnte sie damit leben.
    Sie würden noch fünfzehn Minuten weitersuchen und dann ebenfalls nach oben gehen, um wie Ratten das sinkende Schiff zu verlassen.
    Dann … Erfolg. Oder Misserfolg, je nach Standpunkt. Lieber wäre es ihr gewesen, wenn sie nichts gefunden hätte. Zwischen einem Stapel von Cola-Kartons und einem ähnlich hohen Stapel von Kartons mit Crackern lag eingeklemmt und halb unter einem leeren Karton versteckt ein Sprengsatz. Ganz vorsichtig schob sie die Schachtel beiseite.
    Bridget war keine Sprengstoffexpertin, aber sie erkannte die Semtex-Blöcke. An die Blöcke war ein schlichter Detonator angeschlossen, und darauf blinkte ein kleines rotes Lämpchen.
    Einer weniger …
    Ohne Vorwarnung ertönte ein leises Klicken aus der Bombe, und das Licht hörte zu blinken auf. Instinktiv wich Bridget zurück, aber sie wusste, dass es zu spät war.
    »Vater unser …«

     
    Linda Vale eilte durch den Kabinengang und ärgerte sich im Nachhinein, dass sie nicht mit Nyna in den Aerobic-Kurs gegangen war. Stattdessen hatte sie ein Mittagsschläfchen gehalten, sich danach in aller Ruhe für den Abend hergerichtet und sich anschließend ein Deck tiefer begeben, um Penny und Buttons in deren Kabine zu besuchen. Penny wollte sich von ihr beim Frisieren helfen lassen, und Linda hatte sich einverstanden erklärt, auch wenn sie das Gefühl hatte, dass dabei eine Blinde die andere führte. Nach dem Kurs wollte Nyna noch duschen und anschließend zu ihnen stoßen, und dann würden sie gemeinsam zur Kunstauktion aufbrechen.
    Ein netter Plan. Zu dumm, dass nichts daraus geworden war. Die Sirene war losgegangen, während sie noch im Aufzug gesteckt hatte. Der Lift hatte auf diesem Deck angehalten, und sie war mit dem Paar, das mit ihr in der Kabine gefahren war, ausgestiegen. Vermutlich war der Lift vom Sicherheitssystem angehalten worden. Sie würde über die Treppe ein Deck tiefer gehen müssen - oder waren es noch zwei?
    Auf diesem Schiff konnte man sich so leicht verirren. Außerdem war es praktisch unmöglich, nach unten zu gelangen, während alle anderen nach oben strömten. Die Fliehenden drängelten nach oben, sie wichen ihr nicht aus und ließen sie nicht passieren, sodass sie manchmal zwei Schritte vor und einen zurück machen musste.

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