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Nachtkuss - Howard, L: Nachtkuss - Burn

Titel: Nachtkuss - Howard, L: Nachtkuss - Burn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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hatte recht behalten.
    Redwine war allerdings nicht die Einzige, die überrascht worden war.
    Komisch, aber in der Bar hatte er ganz anders auf sie reagiert, als er nach dem Blick auf ihr Foto erwartet hatte. Als er ihr Foto gesehen hatte, hatte er angenommen, dass sie zwar Ärger machen, aber ihn sonst nicht weiter beschäftigen würde. Als er ihr begegnet war, hatte er gewusst, dass sie Ärger machen und dass sie ihn eindeutig noch lange beschäftigen würde.
    Sie war nicht besonders groß, eher etwas unter dem Durchschnitt, und sie war dünn, was bei ihr jedoch normal und nicht abgemagert aussah. Zum einen hatte sie zwar kleine Brüste, aber dafür einen hübschen runden Hintern. Nicht besonders groß, einfach … rund. Rund gefiel ihm. In diesem Fall viel zu gut.
    Und sie hatte sich nicht schick gemacht. Faith hatte gemeldet, dass sie sich überhaupt nicht umgezogen hatte. Trotzdem hob sie sich selbst in ihrer schlichten beigen Hose und ihrer ärmellosen smaragdgrünen Bluse von der Menge ab. Ja, vielleicht war sie ihm aufgefallen, weil er nach ihr Ausschau gehalten hatte, aber sie unterschied sich auch objektiv von den anderen Gästen: durch ihren aufrechten Gang, die reservierte Haltung und ihre Art, die
Menschen so anzusehen, dass man unwillkürlich kontrollieren wollte, ob man sich bekleckert hatte. Alles, was sie tat, strahlte eine leise, unbestimmte Aggressivität aus, schon ihre Haltung ließ keinen Zweifel daran, dass Jenner Redwine für ihre Ziele kämpfte. Und wehe dem, der sich ihr in den Weg stellen wollte.
    Er würde sie rund um die Uhr im Auge behalten müssen, denn sie würde sich bestimmt nicht so einschüchtern lassen, dass sie widerspruchslos seine Anweisungen befolgte. Kaum hatte er sich das klargemacht, da rutschte sie von ihrem Hocker und versuchte sich seitlich an ihm vorbeizuschieben, so als wollte sie sich aus einer unappetitlichen Szene stehlen.
    Gott sei Dank merkte Tiffany ebenfalls, was sie vorhatte, und krakeelte: »Versuch nicht, dich zu verdrücken, als wärst du völlig unschuldig! Ich habe genau gesehen, wie du ihn angeflirtet hast …«
    »Ich kenne Sie überhaupt nicht«, fiel ihr Jenner ins Wort. Cael nutzte die Gelegenheit, um sich neu zu positionieren und ihr unauffällig den Fluchtweg abzuschneiden. Sofort durchbohrte sie ihn mit einem wütenden Blick. Sie sah aus, als hätte sie am liebsten ihnen beiden das Hirn aus dem Schädel geblasen. »Und ihn kenne ich auch nicht, also lassen Sie mich gefälligst in Frieden.« Dann fing sie offenkundig den Blick eines Bekannten auf, denn sie zuckte halb mit den Achseln, als wüsste sie nicht recht, wie ihr geschah. Braves Mädchen; das sah richtig echt aus. Vielleicht war sie eine bessere Schauspielerin, als sie Bridget hatte weismachen wollen.
    Wie aufs Stichwort schob sich Faith an Tiffanys Seite, legte den Arm um ihre Schultern und sprach leise auf sie ein. Tiffany begann zu weinen, echte Tränen tropften von ihren Wangen - wie zum Teufel schaffte sie das nur? -,
und dann ließ sie sich von Faith aus der Bar führen. Schweigen senkte sich über den Raum. Im nächsten Moment kam Ryan auf Cael zugehumpelt und sah ihn mitfühlend an. Ryan war ebenfalls ein Wahnsinnsschauspieler. Er hinkte wirklich, aber nur sehr schwach. In der Öffentlichkeit jedoch übertrieb er das Hinken grundsätzlich, weil es zu seiner Figur gehörte, und Cael hatte noch nie, absolut nie erlebt, dass er das Hinken vergessen hätte. »Es war ausgesprochen galant von Ihnen, dass Sie ihr die Suite überlassen haben«, sagte Ryan gerade so laut, dass ihn die Umstehenden hören konnten.
    Cael zuckte mit den Achseln. »Ich konnte sie ja schlecht rauswerfen, oder?« Er und Ryan bauten sich automatisch so auf, dass sie Jenner in die Zange nahmen und sie sich nicht an ihnen vorbeischieben konnte. Sie sah so frustriert aus, dass er sich ein Lächeln verkneifen musste.
    »Bei unserer Reservierung gab es eine Verwechslung«, fuhr Ryan fort. »Jetzt haben wir eine Suite mit zwei Schlafräumen statt mit einem bekommen. Wenn Sie möchten, können Sie den freien Raum haben.«
    »Das ist überaus großzügig. Aber ich will erst nachfragen, ob es noch eine freie Kabine gibt. Wissen Sie zufällig, ob das Schiff ausgebucht ist?«
    Ryan zuckte mit den Achseln. »Nein, tut mir leid. Aber wenn sonst nichts mehr frei sein sollte, können Sie auf jeden Fall zu uns ziehen. Ich habe das schon mit Faith besprochen. Sie brauchen sich also keine Sorgen zu machen, ob ihr das recht ist.« Dann

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