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Nachtmahl im Paradies

Nachtmahl im Paradies

Titel: Nachtmahl im Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bennett Ben
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gesagt war er nicht weniger verzweifelt als zuvor. Fieberhaft ging er in Gedanken alle Optionen durch. Zuletzt entschied er sich sowohl gegen die Möglichkeit, Catherine zu ihrem Haus zu folgen und dort vor ihr auf die Knie zu fallen oder vor ihrer verschlossenen Tür zu übernachten wie ein ausgesperrter Hund, als auch dagegen, sie anzurufen und ihr ein Ständchen ihres Lieblingsliedes zu bringen. Äloh, ies sies mie yür lükin for? Lionel Richie würde sich im Grabe umdrehen, befände er sich nicht noch bei bester Gesundheit – daher würden seine Gesangskünste wohl auch Catherine nicht überzeugen können, ihn wieder zu mögen.
    Über all diesen verwirrenden Gedanken nickte er schließlich erschöpft ein.
    Als er wieder zu sich kam, war die Sonne bereits aufgegangen. Doch es war nicht sie, die ihn weckte, sondern Catherine. Oder besser gesagt ihr Schatten, der ihm ins Gesicht fiel und ihn unversehens frösteln ließ.
    »Jacques«, vernahm er leise ihre Stimme, noch halb im Reich der Träume.
    »Hm.« Langsam kam er zu Sinnen.
    Sie war wunderschön, wie sie vor ihm stand. Mit Turnschuhen an den nackten Füßen und in einem dunkelblauen Lacoste-Kleid.
    »Ich werde mir eine Auszeit nehmen«, fuhr sie in nüchternem Tonfall fort. »Du musst jemanden finden, der mich in die Restaurant vertritt, ja?«
    Was sagte sie da? Auf einen Schlag war Jacques hellwach. Er kippte fast vom Stuhl bei dem Versuch aufzustehen. Seine Knochen schmerzten, als hätte er die Nacht auf einer Folterbank verbracht.
    »Das … ist unmöglich«, widersprach er mit rauer Stimme, die noch nicht wirklich erwacht war und einen Tropfen Öl hätte vertragen können. Er mochte sich nicht vorstellen, welchen Anblick er ihr bot. Sie hingegen wirkte wie aus dem Ei gepellt, allein ihre Augen waren ein wenig gerötet.
    »Catherine, ich … brauche dich«, fuhr er fort. »Ich meine natürlich, das Restaurant braucht dich«, korrigierte er schnell, um nicht gleich am frühen Morgen mit der Tür ins Haus zu fallen. Er versuchte, ihr die Hände auf die Schultern zu legen, aber sie entwand sich ihm sofort.
    »Es tut mir leid«, entgegnete sie. »Ich muss eine wenig nachdenken, ja?«
    »Das kannst du mir nicht antun.«
    »Doch, ich kann, Jacques.«
    Mit einem Ausdruck des Bedauerns auf dem Gesicht wandte sie sich um und eilte zu ihrem schwarzen Buckingham Palace mit Allradantrieb.
    Das darf sie nicht tun, dachte Jacques. Plötzlich wurde ihm speiübel. Bei dem Gedanken daran, dass sie ihn verließ. Oder war es sein Kreislauf, der ihm einen Streich spielte? Sein Herz raste, das Atmen bereitete ihm Mühe. Für einen Moment wurde ihm schwarz vor Augen. Seine Beine fühlten sich an wie Pudding. Er musste sich dringend setzen. Keuchend ließ er sich auf den Stuhl plumpsen, auf dem er die Nacht verbracht hatte – oder das, was davon übrig geblieben war –, während er untätig, verfolgte, wie Catherine in ihr Auto stieg, unfähig, sie aufzuhalten.
    Würde er sie je wiedersehen? Möglicherweise war es das Beste, wenn er jetzt einen Herzinfarkt erlitte. Noch einen Verlust würde er nicht überleben. Er wollte Catherine nicht verlieren – auch wenn er sich in ihrer Gegenwart grundsätzlich wie ein Trottel aufführte. Aber wenn er schon nicht verhindern konnte, dass es doch geschah, war es nur fair, wenn Gott ihn nunmehr zu sich befahl. Auf seine Ohren legte sich eine Art Taubheit, verbunden mit einem schrillen Piepen. Langsam fuhr der Geländewagen vom Hof.
    »Nun komm schon, gib mir den Gnadenschuss«, flehte Jacques, während er den Blick kurz gequält gen Himmel wandte, um dann wieder dem vierrädrigen Metallmonster nachzublicken, das im selben Augenblick seine Catherine verschleppte.
    »Atmen«, befahl er sich. »Ruhig atmen.«
    Während er die rechte Hand schützend auf sein Herz legte, atmete er so tief ein, wie er es nur vermochte, und blies die Luft anschließend ultralangsam mit zu einem O geformten Lippen wieder aus. Diese Prozedur wiederholte er etwa ein Dutzend Mal, bis er spürte, dass es ihm besser ging. Der Rhythmus seines Herzschlags beruhigte sich. Offenbar war seine letzte Stunde doch noch nicht gekommen. Eigentlich wollte er nur ein Taschentuch aus der Hosentasche befördern, um sich damit die feuchte Stirn abzuwischen. Aber als er stattdessen etwas Metallisches zwischen den noch leicht zittrigen Fingern verspürte – seinen Autoschlüssel –, wusste er so unvermittelt, als hätte ihn ein Geistesblitz getroffen, was zu tun war.
    Mit Vollgas

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