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Nachtmahr - Das Erwachen der Koenigin

Nachtmahr - Das Erwachen der Koenigin

Titel: Nachtmahr - Das Erwachen der Koenigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
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waren.
    Macht es das etwa einfacher? Ist deine Schuld dadurch geringer?
    Lorena schob den Gedanken beiseite und richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf Jason.
    »Ja, ich möchte so bald wie möglich wieder nach Hamburg fliegen, aber für dieses Wochenende habe ich noch nicht gebucht. Es könnte teuer werden, so kurzfristig.«
    Jason zuckte mit den Schultern. »Ich dachte, wir nehmen vielleicht das Auto, dann kannst du ein paar von den Kisten, die dich interessieren, gleich mitnehmen.«
    Lorena dachte an Jasons schon etwas klapprigen Oldtimer, der der Strecke vermutlich nicht mehr gewachsen sein dürfte. Und auch ihr Mini bot sich nicht gerade an, möglichst viele Umzugskartons darin unterzubringen.
    »Ich weiß nicht«, sagte sie bedächtig.
    »Ob ich dich begleiten soll oder ob wir fahren?«, erkundigte sich Jason. »Falls dir lediglich unsere fahrbaren Untersätze Kopfzerbrechen bereiten, würde ich vorschlagen, einen Mietwagen zu nehmen. Irgendeinen großen Kombi, in dem du viel verstauen kannst. Und falls du den einen oder anderen Tag vielleicht auf Überstunden freibekommst, ich könnte Montag und Dienstag mit dranhängen.«
    Lorena blieb stehen und sah ihn an. Es fühlte sich so fremd an, mit einem anderen Menschen zusammen Pläne zu schmieden. Mit ihm gemeinsam fortzufahren. Konnte sie das wirklich riskieren? Noch hatte sie kein Mittel, den Nachtmahr in ihr unter Kontrolle zu halten. In ihrer Wohnung hatte sie Sicherheitsvorkehrungen getroffen, um ihn zu schützen, aber auf einer solchen Reise? Konnte das gut gehen, oder würde sie ihm schaden?
    »Du zögerst. Ich sehe es in deinem Blick. Sei doch einfach mutig und vertraue uns beiden. Auf, gib dir einen Ruck und sag ja, dann kümmere ich mich morgen um den Wagen!«
    Lorena atmete tief durch. »Also gut, aber nimm dich vor dem Nachtmahr in Acht. Kämpfe gegen die Verlockungen an, wenn du das Gefühl hast, er würde dich zu etwas drängen, das du nicht gut findest.«
    Jason grinste. »Aber sicher doch, meine Liebe. Ich fühle mich dir voll und ganz gewachsen, egal, in welcher Gestalt du es mit mir aufnehmen willst.«
    Sie erwiderte sein Lächeln, auch wenn sie die Befürchtung nicht abschütteln konnte, dass er die Sache zu leicht nahm.
    »Gut, reserviere uns einen Wagen. Ich kann Montag und Dienstag bestimmt freinehmen.« Sie senkte ein wenig beschämt den Blick. »Ich habe noch genug Urlaubstage.«
    »Ach, dann hast du mich in diesem Punkt also auch angelogen?«
    »Was konnte ich anderes tun? Wie hätte ich mit dir verreisen können?«, rief sie kläglich.
    Jason schloss sie in die Arme. »Ich weiß, aber das haben wir jetzt hinter uns gelassen, und ich sage dir: Ich bin mächtig froh darüber. Jetzt lass uns aber essen gehen. Ich habe so einen Mordshunger, dass ich den Fisch roh verschlingen könnte.«
    Lorena schmunzelte. »Das darfst du in einem Sushi-Restaurant ganz sicher, mein Schatz!«
    Jason besorgte wie versprochen einen Kombi, und so fuhren sie am Freitag kurz nach vier los. Er holte sie am Fuß des schimmernden Wolkenkratzers ab, was allerdings bedeutete, dass sie sich erst mal durch Londons Feierabendverkehr quälen mussten, ehe sie sich ein wenig flotter auf den Weg zum Eurotunnel aufmachten, der die Straße von Dover unterquerte und ihnen so die Fähre ersparte. Dennoch war es ein weiter Weg bis nach Hamburg, und Lorena fragte sich ein paar Mal, während sie das nächtliche Belgien und die Niederlande durchquerten, ob es wirklich eine gute Idee gewesen war, mit dem Auto loszufahren. Jason fuhr unermüdlich, während Lorena das ein oder andere Mal wegdämmerte. Wilde Träume plagten sie, und so schreckte sie immer wieder hoch. Sie hatten die deutsche Grenze schon einige Zeit passiert, als die Uhr gegen Mitternacht vorrückte.
    Jason sah Lorena fragend an. »Was sollen wir tun? Anhalten?«
    Lorena nickte. »Ist vielleicht sicherer.«
    Jason steuerte einen einsamen Waldparkplatz etwas abseits der Autobahn an, wo außer dem ihren kein Fahrzeug zu sehen war. Lorena sprang aus dem Wagen und lief in den Wald, um sich zu wandeln, während Jason widerstrebend im Auto zurückblieb. Doch er musste nicht lange warten. Mit lässigem Hüftschwung kam Lorena bereits wenige Minuten später zu ihm zurück und beugte sich durch die offene Scheibe zu ihm hinunter.
    »Hallo, mein Schatz, da bin ich wieder.«
    Sie spürte, wie sein Atem schneller wurde. Sein Blick saugte sich an ihrem schönen Gesicht fest. Begehren wallte heiß in ihm auf.
    Dafür haben wir jetzt

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