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Nachtraeglich ins Glueck

Nachtraeglich ins Glueck

Titel: Nachtraeglich ins Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poppy J. Anderson
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ganz gut, sich mit seinem Kumpel und einem Bier zu entspannen.
    „Da ist Alma nicht die einzige Frau aus unserer Stadt“, er seufzte auf. „Meine Frau arbeitet dort, wo sich alle Weiber ständig versammeln und ihren Tratsch verbreiten. Glaub mir, Drew, meistens muss ich mich überwinden, die Bäckerei auch nur zu betreten. Abgesehen davon, Kate hat Sam Richards schon kennengelernt. Sie scheint eine nette Frau zu sein.“
    „Betätigst du dich jetzt auch als Kuppler?“ Drew kniff seine Augen zusammen und suchte den Horizont ab.
    „Da müsstest du mich besser kennen“, sein Kumpel stöhnte erleichtert, als er seine Beine von sich streckte. „Aber ich kenne dich schon seit drei Jahren und bin der Meinung, dass du dir eine nette Frau suchen solltest.“
    „Und da denkst du an die Kinderärztin?“, fragte Drew nach einer Weile.
    „Es muss nicht die Kinderärztin sein, aber von Alma Steiner würde ich dir eher abraten.“
    Drew leckte sich unentschlossen über die Lippen und warf einen Blick zurück. Durch die Glasscheiben zum Wohnzimmer konnte er sehen, dass Mattie und Ryan völlig hypnotisiert auf den Fernseher starrten und mit der Playstation spielten.
    „Ich kenne Sam Richards“, erklärte er gepresst. „Sie ist Matties Mom.“
    Damit schien er Hughs volle Aufmerksamkeit zu haben, da sein Kopf nach oben schnellte. „Was?“
    Drew nickte stumm, erwiderte jedoch nichts.
    „Hast du mir nicht erzählt, dass Matties Mom dich nach seiner Geburt verlassen hätte?“
    „Exakt.“ Er holte tief Luft. „Damals hielt sie es nicht einmal für nötig, sich persönlich von mir zu trennen, sondern ließ ihre Mutter die Drecksarbeit machen. Ich bekam einen Brief, Matties Geburtsurkunde, ein paar Formulare, in denen sie auf ihr Sorgerecht verzichtete, und einen Säugling in den Arm gedrückt, während sie schon über alle Berge war.“
    „Und jetzt taucht sie plötzlich in Hailsboro auf?“
    Drew stellte sein Bier beiseite und zog anschließend das Shirt zurecht. „Als ich sie auf der Straße traf, war Mattie bei mir. Sie tat geradeso, als hätte sie keine Ahnung, wer er sei, und schaute mich völlig ungläubig an.“ Mit einem verächtlichen Schnauben schüttelte er den Kopf.
    „Das klingt in der Tat sehr merkwürdig. Was willst du jetzt tun?“
    „Was kann ich tun?“ Ahnungslos hob er seine Schultern hoch. „Ich habe ihr deutlich zu verstehen gegeben, dass sie aus Hailsboro verschwinden soll, aber ich kann sie nicht dazu zwingen.“
    Hugh seufzte schwer. „Und Mattie? Willst du ihm etwas sagen?“
    Unschlüssig warf Drew einen weiteren Blick zurück ins Wohnzimmer und sah, wie Ryan und Mattie begeistert lachten. „Mattie soll nicht erfahren, dass sie seine Mutter ist.“
    „Hältst du das für eine gute Idee?“
    „Sie hat ihn einfach abgeschoben ...“
    „Damals war sie doch sicher noch ziemlich jung, oder nicht?“
    Drew presste beide Lippen aufeinander, bevor er schwer seufzte. „Alter hin oder her, Hugh. Sie hat sich nicht um ihn gekümmert und sich fünf Jahre lang nicht gemeldet. Ihr plötzliches Auftauchen ändert nichts daran, dass sie ihr eigenes Kind im Stich gelassen hat.“
    „Ich kann dich verstehen.“
    „Danke.“
    Nach einem kurzen Moment des Schweigens fragte Hugh ruhig. „Fragt Mattie denn nie nach seiner Mom?“
    „Natürlich tut er das, aber bislang konnte ich ihn immer mit anderen Dingen ablenken.“
    „Lange wird das sicherlich nicht mehr klappen.“
    „Ich weiß“, Drews Laune verdüsterte sich. „Trotzdem ist das kein Grund, ihm Sam als Mutter zu präsentieren. Wenn du ihre verkorkste Mutter kennen würdest, könntest du verstehen, weshalb ich nicht will, dass mein Sohn mit Sam oder ihrer Familie irgendetwas zu tun hat.“
    „Da du mit ihr zusammen warst, muss sie auch ihre guten Seiten haben, oder?“
    Verbittert verzog er den Mund. „Sam war ein wunderbares Mädchen, in das ich mich Hals über Kopf verliebt habe. Das Problem war nur, dass ich jahrelang nicht gemerkt habe, dass sie sich nicht nur zu sehr von ihrer Mutter hat manipulieren lassen, sondern dass sie ihrer egoistischen und selbstgerechten Mutter ähnelt. Ich habe es erst dann herausgefunden, als mir Mattie in den Arm gedrückt wurde.“
    „Oh Mann, das muss ein ziemlicher Schock gewesen sein.“
    „Ja.“
    „Ich fürchte, dass du trotzdem mit ihr sprechen musst, Drew.“ Hugh machte eine vage Handbewegung. „Wenn sie nicht einfach wieder wegzieht, wird Mattie früher oder später etwas mitbekommen. Es

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