Nachtruf (German Edition)
morgen Mittag zurück sein, wenn ich gehen muss“, sagte er leise. „Es gibt jetzt nur noch uns beide.“
Als er sie zurück ins Bad führte, begriff Rain, was er vorhatte. Er drehte die Dusche auf. Sie zog ihm das Hemd aus. Ihre Hände zitterten leicht, als sie es aufknöpfte. Trevor öffnete währenddessen ihren Bademantel, streifte ihn über ihre Schultern, bis er zu Boden glitt. Sie stand nackt vor ihm, die Haut noch gerötet und erhitzt von der Dusche.
Sobald er seine Kleider abgelegt hatte, ließen sie den starken, warmen Wasserstrahl über ihre Körper laufen. Trevor hob ihr Kinn an. Seine Lippen strichen über ihren Mund. Rain stellte sich auf die Zehenspitzen und schlang die Arme um seine Schultern. Ihre Brüste drückten sich gegen seine nasse Haut, als sie sich küssten, und sie spürte seine Erektion, die sich gegen sie drängte. Trevor glitt mit den Händen über ihren Körper, umfasste ihren Hintern und schob sie langsam zurück, bis ihr Rücken die Fliesen der Duschkabine berührte. Er hatte ein Kondom mit unter die Dusche genommen und streifte es über.
Rains Atem ging schneller, als sie in seine schönen Augen sah, die sie so ernst anblickten. Der Autounfall hatte ihn genauso erschüttert wie sie.
„Trevor“, sagte sie leise. „Ich …“
Doch er wollte nicht reden. Wieder suchte sein Mund ihre Lippen, fest und fordernd. Hungrig erforschte er sie mit der Zunge. Rain hielt sich an ihm fest, als er sie hochhob und sich zwischen ihre Beine stellte. Als er unvermittelt in sie drang und tief in ihr versank, keuchte sie auf.
„Oh Gott“, flüsterte Rain. Sie schloss die Augen und schlang ihre Beine um ihn. Trevor stemmte sich mit einem Arm gegendie Wand über Rains Kopf und stieß wieder und wieder in sie.
Eine Wolke aus Wasserdampf umhüllte sie. Rain legte den Kopf in den Nacken und öffnete den Mund. Wasser spritzte über ihr Gesicht. Trevor trieb sie beide dem Höhepunkt entgegen. Es war ihr egal, ob er sie benutzte, um den Autounfall und die verletzten jungen Leute zu vergessen. Ihr Liebesspiel war der Beweis, dass sie beide noch am Leben waren.
Sie kamen beinahe gleichzeitig. Rains Höhepunkt riss sie mit sich, als Trevor aufstöhnte und ein letztes Mal in sie stieß. Mit seinem Mund dämpfte er ihren lustvollen Schrei. Nach einem atemlosen Augenblick ließ er sie wieder auf den gefliesten Boden der Dusche gleiten. Sie hielt sich an ihm fest, ihre Beine zitterten. Mit den Fingern strich er über ihre Brüste.
Wieder fanden sich ihre Lippen, und sie küssten sich lange. Versunken ineinander, blieben sie stehen, bis das Wasser kalt wurde.
Einige Zeit später kam Rain im Bademantel aus der Küche. Sie trug ein Tablett mit Vollkornbrot, Käse und Aufschnitt, Obst und zwei Flaschen Wasser. Trevor saß auf der Bettkante und telefonierte. Er hatte seine kleine Reisetasche wiedergefunden und eine Jogginghose und ein abgetragenes Georgetown -T-Shirt angezogen. Sie wartete, bis er das Telefongespräch beendet hatte, und stellte das Tablett auf der Tagesdecke ab.
„Ich habe im Krankenhaus angerufen“, erzählte er. „Die inneren Verletzungen des jungen Mannes waren zu schwer. Bei der Ankunft in der Notaufnahme haben sie ihn für tot erklärt. Die Frau liegt auf der Intensivstation und wird künstlich beatmet. Sie ist zu allem Übel auch noch schwanger. Ungefähr in der achten Woche.“
Als sie seinen aufgewühlten Gesichtsausdruck bemerkte, setzte Rain sich neben ihn aufs Bett. „Trevor …“
„Ich habe auch mit dem NOPD gesprochen. Sie haben den Fahrzeugschein des Trucks gefunden. Er gehört Armand Baptiste.“
Armand Baptiste. Der Rattenfänger der Gothic-Gemeinde.Es leuchtete ein, dass er andere mit der Drecksarbeit beauftragte, anstatt selbst eine Verhaftung zu riskieren. Rain kam ins Grübeln. Ob Armand sich irgendwie an Trevor hatte rächen wollen?
„Glaubst du wirklich, dass er Dante ist?“
„Die Beweise aus dem Ascension sind ziemlich erdrückend. Aber ich bin mir immer noch nicht sicher.“ Er sah sie an. „Wie dem auch sei. Bis der Fall abgeschlossen ist, schwebst du in Gefahr.“
Die Decke war zurückgeschlagen, und das fast leere Tablett mit dem Essen stand zwischen ihnen auf dem Bett. Rain hatte sich eine Schlafanzughose und ein Spitzentop angezogen. Jetzt saß sie im Schneidersitz auf der Matratze und schnitt mit einem scharfen Schälmesser einen Apfel in Stücke. Diese Beschäftigung sollte sie ablenken, doch trotzdem hatte sie Trevor die ganze Zeit im Blick.
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