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Nachtruf (German Edition)

Nachtruf (German Edition)

Titel: Nachtruf (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Tentler
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Atem ging flach und rau. Er roch nach Schweiß. Rain wusste nur eines: Er würde sie umbringen, so oder so.
    Seine freie Hand glitt zu ihrer Yogahose. Die Lederhandschuhe fühlten sich auf ihrer feuchten Haut am Bauch kalt an, als er mit festem Griff den Hosenbund fasste und daran zog. Sie holte zitternd Luft und schlug nach ihm wie ein gefangenes Tier.
    Er fluchte, als ihre Fingernägel schmerzhafte Spuren an seinem Hals hinterließen.
    „Du verfluchte Schlampe!“
    Mit dem Handrücken schlug er ihr ins Gesicht. Ihre Sicht trübte sich, und sie fürchtete, das Bewusstsein zu verlieren. Sie fragte sich kurz, ob das nicht vielleicht gut wäre. Er legte einen Finger an seine Lippen, warnte sie, still zu sein, und machte sich wieder an ihrer Kleidung zu schaffen. Rain lag wie gelähmt auf dem Boden und hörte, wie der Stoff ihres Tops zerriss.
    Oh Gott, bitte. Nein.
    Hilflos drehte sie den Kopf weg. Heiße Tränen rannen über ihre Wangen. Plötzlich fiel ihr verschwommener Blick auf den gusseisernen Türstopper, der den Windfang offen hielt, in dem Dahlias Katzenbox stand.
    Stück für Stück tastete Rain mit der Hand nach dem schweren Gegenstand. Er hatte die Form einer liegenden schwarzen Katze. Der Mann knurrte, als er ihre Brüste anfasste. Ganz offensichtlich war er erregt. Sie streckte den Arm weiter. Vor Angst waren ihre Finger verkrampft und steif. Aber schließlich bekamsie den eingerollten Schwanz der Katzenfigur zu fassen.
    Rain holte aus und schlug den Türstopper mit voller Wucht gegen den Kopf des Mannes. Er musste es kommen gesehen haben, denn fast im selben Augenblick hob er den Arm, um den Schlag abzufangen. Er heulte auf, als das Gewicht seinen Ellbogen traf, und fiel zur Seite. Rain schob ihn von sich und kroch fort. Sie schrie, so laut sie konnte, als er sich wieder auf sie stürzte und sie zurück zu Boden warf. Der Mann stieß einen Fluch nach dem anderen aus. Fauliger Speichel tropfte aus seinem Mund auf ihre Haut. Die behandschuhte Hand war wieder um ihren Hals gelegt und beendete ihre Hilfeschreie.
    Rain rang nach Luft, als seine Finger zudrückten. Wie ein Eisenring legten sie sich um ihre Kehle.
    Ich bin das nächste Opfer. Mein Haus ist der nächste Tatort.
    Dunkelheit umfing sie, und Rain ließ sich in ihre Arme fallen.

21. KAPITEL
    „Ich kann das.“ Haley wirkte entschlossen, als sie versuchte, den grünen Salat mit zwei Holzlöffeln zu mischen.
    „Ich weiß nicht“, sagte Trevor. „Das ist ziemlich viel Salat.“ Die Schüssel war fast so groß wie das Kind. Haley stand auf einem Stuhl vor dem Tisch im Esszimmer, um überhaupt an den Salat zu kommen. Ihre Zungenspitze schaute aus dem Mundwinkel hervor, und Trevor stützte mit der Hand ihren Rücken, damit sie nicht umkippte.
    „Großartig, Schätzchen“, rief Brian aus, als sie, nachdem sie ihre Aufgabe erledigt hatte, wieder auf den Boden kletterte. Lächelnd hüpfte sie in die Küche, wo Alex und Annabelle den Rest der Mahlzeit vorbereiteten.
    „Ich glaube, da ist mehr Salat auf dem Tisch als in der Schüssel“, bemerkte Trevor, als Haley außer Hörweite war.
    Brian gab die verirrten Salatblätter zurück in die Schale. „Sie hilft gern. Gott sei Dank ist der Tisch sauber, und wir sind alle eine Familie.“
    Über die lateinamerikanischen Rhythmen hinweg, die aus den Lautsprechern an der Wand drangen, konnte Trevor hören, wie Annabelle sich bei Alex nach seinem Paella-Rezept erkundigte. Das klangvolle Lachen seiner Schwester stieg bis an die Decke des Lofts mit den freiliegenden Dachbalken. Er empfand Leere in seinem Inneren. Dies ist ein Teil des Lebens, den ich versäumt habe.
    Brian reichte ihm eine Flasche Wasser und riss ihn aus seinen Grübeleien. „Was ich noch fragen wollte. Was hältst du von Alex?“
    „Ich mag ihn“, antwortete Trevor aufrichtig. Er drehte den Verschluss der Flasche. „Ihr scheint gut zusammenzupassen.“
    „Das tun wir. Ich verdanke ihm viel.“
    Trevor sah ihn einen Augenblick lang an. „Es geht dir jetzt wirklich gut, oder?“
    „Ich werde es nicht wieder vermasseln, Trev.“
    Ihm fiel die Nacht ein, in der er Brian in die Entzugsklinik in Baton Rouge gebracht hatte. Auf Annabelles Drängen hin war er nach Hause zurückgekehrt, um zu versuchen, seinem Bruder irgendwie Vernunft beizubringen. Nachdem er einen ganzen Tag lang nach ihm gesucht hatte, hatte er Brian schließlich im Apartment eines Freundes gefunden – bewusstlos, die Nadel hatte noch im Arm gesteckt. Trevor hatte ihn

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