Nachts im Zoo (Junge Liebe ) (German Edition)
vielen Grünpflanzen wieder eine Bank erreichten und sich setzen konnten.
„Würde ich im Zoo wohnen", begann Lukas, und dabei erklang seine Stimme ganz aufgeregt, „würde ich mir auch ständig die Tiere ansehen. Das ist wunderbar."
Josh nickte. „Es kann wirklich zur Sucht werden", gestand er. „Aber auf der anderen Seite, wird es auch schnell zu einer Gewohnheit. Was andere vielleicht noch als aufregend empfinden, sehe ich als ganz normal an."
„Mmh", brummte Lukas verständnisvoll. Er war plötzlich ruhig geworden. Erwartungsvoll sah er Josh an. Der stellte sein Bier ab und rutschte näher. Ihre Lippen trafen sich verlangend, als hätten sie seit ihrem Zusammentreffen am Zooeingang auf nichts anderes gewartet.
Da es Sommer war, hatten sie beide keine Jacken an. Zielstrebig fasste Josh unter Lukas' langärmliges Shirt, um seine nackte Haut behutsam zu streicheln.
„Und hier kommt wirklich niemand?", erkundigte sich Lukas.
„Jetzt sicher nicht ...", erwiderte Josh. Sein nächster Griff war der an Lukas' Hose. Er öffnete den Reißverschluss, dann suchten seine Finger ihren Weg. Lukas schloss die Augen und atmete genüsslich aus.
Er ließ seine Krücken, die er neben sich in der Hand hielt, einfach los, so dass sie geräuschvoll auf den Boden rutschten.
Sein Gipsfuß hinderte ihn daran, eine andere Position einzunehmen, und so konnte er nur still innehalten und die Streicheleinheiten genießen.
Josh war geübt in solchen Situationen. Einige seiner „Dates" hatten ihn schon für seine „flinke Hand" und seine ebenso „geschickte Zunge" gelobt, und diese Vorzüge ließ er Lukas ebenso deutlich spüren.
Fast unbemerkt öffnete er seine eigene Hose, um sich mit der noch freien Hand selbst zu stimulieren.
Und es dauerte nicht lange, bis sie beide kamen und sich dabei fest aneinander pressten. Sie sahen sich in der Dunkelheit nicht vollständig, doch sie fühlten und rochen sich, genossen die Nähe des anderen. Ein leichter Schweißfilm lag auf ihrer Haut, als sie sich voneinander trennten.
Still richteten sie ihre Kleidung, leerten ein weiteres Bier. Und erneut wurde Josh bewusst, dass ihm die Zweisamkeit mit Lukas sehr gefiel.
„Also, wenn du Lust hast", begann er schließlich und unterbrach damit die erholsame Stille, „könnten wir uns auch mal wieder bei dir treffen."
Er kam näher und säuselte in Lukas' Ohr:
„Ich würde gerne noch mal mit dir schlafen, in Ruhe, ohne Zeitdruck ..."
Lukas schmunzelte, was man in der Dunkelheit nicht wirklich erkennen konnte. Er fühlte sich geschmeichelt und konnte diesen Wunsch erwidern.
„Du kannst jederzeit zu mir kommen ..."
„Klasse ..."
Ein erneutes Schweigen setzte ein. Vielleicht waren sie verlegen, frisch verliebt? Josh war ansonsten nicht zurückhaltend, eher forsch und bestimmend, aber bei Lukas fühlte er direkt eine romantische, sensible Ader in sich aufkeimen.
„Wir sollten langsam los", sagte er und erhob sich. „Der Nachtwächter müsste bald kommen."
„Ja, klar!" Lukas reckte sich nach seinen Krücken, dabei fiel eine der Bierflaschen zu Boden.
„Shit!", fluchte er, nachdenklich blickte er zu Josh empor. „Kannst du die leeren Flaschen vielleicht entsorgen? Ich habe ehrlich gesagt keine Lust, sie wieder mit nach Hause zu nehmen."
Josh nickte.
„Selbstverständlich." Er hob die Flaschen auf und griff den Rucksack, in dem noch weiteres Leergut klimperte. „Ich verstau sie erstmal in einem der Hinterräume und löse bei Zeiten das Pfandgeld ein. - Bin gleich zurück."
Und ehe Lukas etwas dazu sagen konnte, war Josh in der Dunkelheit verschwunden. Man hörte nur noch seine hastigen Schritte, die sich schnell entfernten und leiser wurden und schließlich eine Tür, die aufgeschlossen wurde und kurz darauf zuschnappte. Dann kehrte die Stille wieder ein. Lukas regte sich nicht. Ungewollt beschleunigte sich sein Puls. Er sah sich um, doch viel erkennen konnte er von seiner Umgebung nicht, bis er ein Geräusch hörte.
„Josh?"
Keine Antwort ertönte. Er hörte ein Knacken und Rascheln zwischen den Grünpflanzen. Und es kam nicht aus der Richtung, in die Josh verschwunden war. Lukas schluckte. Fest umklammerte er seine Krücken. Würde etwas oder jemand auf ihn zukommen, würde er damit einfach um sich schlagen, oder?
Wieder ertönte dieses Geräusch, das vermuten ließ, dass sich jemand heranschlich. Oder leise entfernte?
Lukas konnte es absolut nicht einordnen.
„Josh? Bist du's ? Sag doch was ..."
Niemand
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