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Nachts im Zoo (Junge Liebe ) (German Edition)

Nachts im Zoo (Junge Liebe ) (German Edition)

Titel: Nachts im Zoo (Junge Liebe ) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin C. Skylark
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Schlüssel nicht unauffällig genug weggelegt. Vielleicht war ihm an diesem Abend alles egal gewesen. Du konntest sehen, wie er den Schlüssel verstaute und zu Bett ging, dann bist du auch gegangen ..."
    Carola schwieg. Nur eine Träne kullerte ihre Wange hinunter.
    „Du konntest ohne Probleme durch den Wirtschaftshof aus dem Zoo gelangen, denn dort haben die Angestellten ihre Umkleidekabinen, und selbst die Azubis haben dafür Schlüssel", kombinierte Piepgras weiter. „Doch auf dem Weg dorthin hast du eine Entdeckung gemacht. Du sahst zwei Männer, die durch den Zoo gingen, die sich vielleicht angeregt unterhielten?"
    Der Inspektor machte eine Pause. Dann sponn er die Fäden weiter zusammen, währenddessen ging er ein paar Schritte durch den Raum.
    „Du bist den Männern gefolgt, weil du meintest, einen von ihnen zu kennen, nämlich den Mann, für den du schwärmtest. Du sahst, wie sie diskutierten und sich schließlich stritten. Es gab ein Gerangel. Und dann hast du gesehen, wie Kevin den fremden Mann über die Absperrung gedrückt hatte."
    Da ging plötzlich ein Ruck durch Carolas Körper. Fassungslos sah sie den Inspektor an. „Das war nicht Kevin!", keifte sie erbost. „Das war Josh!"
    Bei diesen Worten atmete der Inspektor erleichtert auf. Genau das wollte er hören. Es schlich sich sogar ein kleines Lächeln auf seine Lippen.
    Nur Carola wurde schlagartig blass. Die Folgen ihrer Äußerung wurden ihr augenblicklich bewusst.
    „Du dachtest , es sei Josh", erklärte Piepgras, er schüttelte den Kopf. „Aber es war Kevin, den du gesehen hattest. Kevin hat uns das gestanden, und es gibt daran keine Zweifel mehr. Er kann laufen, wie du vielleicht inzwischen erfahren hast. Doch in der Mordnacht, da wusste es niemand. Du hast angenommen, Josh zu sehen. Du dachtest, dass Josh in Schwierigkeiten war. Du sahst, wie Cychowski ihm an die Wäsche wollte und wie empört „dein Josh" darüber war. Als du sahst, wie er sich wehrte und Cychowski in die Anlage schubste, hattest du den kleinen Funken Hoffnung, dass Josh doch nicht schwul ist, oder?"
    Carola schwieg nur. Inzwischen rannen ihre Tränen unstillbar.
    „Du fühltest dich bestätigt, zudem spürtest du Wut auf den Mann, der „deinem Josh" zu Nahe gekommen war. Du wolltest diesen fremden Mann bestrafen. Du wolltest etwas Gutes tun, für Josh. - Du bist zurück in den Pausenraum, den Thomas nicht mehr abgeschlossen hatte, und hast dir den Schlüssel für die Käfige geschnappt."
    Piepgras deutete auf eine Ecke des Pausenraums, in der einige Arbeits-Utensilien standen, unter anderem auch eine Packung mit Latexhandschuhen.
    „Clever hast du Schutzhandschuhe benutzt, damit man keine Fingerabdrücke von dir fand, nur die Abdrücke von Thomas ... Du hast die Eisbären rausgelassen und hast anschließend den Schlüssel in die Büsche geworfen, um die Ermittlungen ein wenig zu erschweren."
    Piepgras hob die Augenbrauen anerkennend hoch.
    „Das ist dir wirklich gelungen ... Allerdings nicht komplett."

    Die Emotionen überschlugen sich, als Piepgras aus dem Pausenraum kam, gefolgt von dem Polizisten, der die weinende Carola mit sich führte. Die Tierpfleger verstanden daraufhin gar nichts mehr.
    „Was ist denn nun los?", fragte Josh, merklich verunsichert. Erschüttert sah er Carola an. Doch die konnte beim besten Willen keine Antwort geben.
    „Der Fall ist geklärt", verkündete Piepgras zufrieden. Zusammen mit Benni und Josh verfolgte er, wie Carola abgeführt und zum Polizeibus gebracht wurde, und im Anschluss Thomas wieder aus der Obhut entlassen wurde.
    „Ich hoffe, wir sehen uns hier so schnell nicht wieder", sagte der Inspektor noch. „Es sei denn, ich komme als Besucher zurück."
    Den Tierpflegern fehlten die Worte. Josh konnte Thomas nur still in den Arm nehmen und fest an sich drücken.
    „Ich glaube, obwohl wir uns noch im Dienst befinden, ist jetzt erstmal ein Schnaps fällig", äußerte sich Benni. Kopfschüttelnd verschwanden sie alle im Pausenraum.

XIII

    Herbst im Zoo ...
    Es war deutlich kühler geworden. Man erledigte die Arbeiten draußen jetzt schneller als im Sommer. Zum einen, damit man warm wurde, und zum anderen, weil man weniger schwitzte.
    Auch die Eisbären wurden agiler, je kühler es wurde. Josh war wirklich froh, dass jene den ganzen Trubel im Sommer unbeschadet überstanden hatten.
    Eine ganze Weile sah er auf die vier großen Bären, zusammen mit seinem Kollegen Thomas, und erfreute sich an deren Anblick.
    Zuvor hatte es

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